10.06.16  News  Metalle 

Marc Faber: Brexit als Chance, China mit Optionen, Korrektur bei Gold?

(shareribs.com) New York 10.06.16 - Die Investorenlegende Marc Faber, Herausgeber des Gloom, Boom & Doom Report, hat sich in einem Interview zu seinen Ansichten über die globale Wirtschaft geäußert. In einem Gespräch mit CNBCs Trading Nation sprach Faber über den Brexit.

Marc Faber gilt als bärischer Investor, der in den vergangenen Jahren immer wieder zuverlässig vor großen Crashs an den Märkten gewarnt. Nun äußerte Faber in einem Interview mit MarketWatch seine Ansichten zur globalen Konjunktur, allen voran und der Entwicklung des Goldpreises.

Faber sagte in dem Interview, dass er hinsichtlich der globalen Konjunktur schlecht gestimmt sei, allerdings sei es bei einer ausreichenden Versorgung mit frischem Zentralbankgeld möglich, dass der Markt nominell nicht nach unten drehe.

Diese Ansicht ist derweil nicht neu, da genau dieser Effekt seit Monaten in den USA und auch in Europa zu beobachten ist. Die Konjunkturindikatoren in den USA zeigten sich zuletzt tendenziell schwächer. Dennoch liegt der Dow und der S&P 500 nahezu auf Rekordniveau.

Faber sprach mit MarketWatch zudem über die Aussichten für China. Dort gebe es erheblichen konjunkturellen Gegenwind, die Regierung kämpfe dafür, dass es nicht zu einer harten Landung der Konjunktur kommt. Faber sieht aber die Möglichkeit, dass es der Regierung in Peking gelingen könnte, eine weiche Landung zu ermöglichen, ohne den Rest der Weltwirtschaft nach unten zu ziehen.

Hinsichtlich der Kreditblase in China geht Faber davon aus, dass diese reduziert werden kann, ohne große Ausfälle nach sich zu ziehen.

Der Goldpreis hat sich in diesem Jahr sehr stark Entwicklung und um rund 20 Prozent zugelegt. Für Faber könnte dies zu einer Korrektur führen. Dennoch böten Minenaktien für Investoren wieder interessante Möglichkeiten, auch wenn diese teils schon gut gelaufen seien. Konkret nannte Faber unter anderem die Papiere von Freeport-McMoran.

Brexit als Chance für die globale Wirtschaft?

Während Europa mit großen Sorgen der Abstimmung in Großbritannien, bei der es um die weitere Mitgliedschaft in der Europäischen Union geht, entgegensieht, zeigt sich Faber hier bullisch für die globale Konjunktur.

In einem Gespräch in der CNBC Sendung „Trading Nation“ sagte Faber, dass ein Brexit, also der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, bullisch für das globale Wachstum sei. Andere Länder würden darin einen Anreiz sehen, die schlecht organisierte EU ebenfalls zu verlassen. Kleinere Länder wie Kroatien, Malta und Estland würden als unabhängige Nationen stärker wachsen, so Faber weiter.

Der britische Premierminister David Cameron hat eine Abstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU selbst auf den Weg gebracht und warnt nun das Land vor einem solchen Schritt. Wie in diesen Fällen zu erwarten, steht Großbritannien diesem Plan gespalten gegenüber, wobei jüngste Umfragen eine Mehrheit für einen Austritt zeigten. Faber sieht Risiken für Großbritannien, die das Land aber annehmen sollte, da die EU ein „stark bürokratisches Reich“ sei.

Faber begründet seine Einstellung mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz, der so viel größer sei als in allen anderen europäischen Ländern.

Kurzfristig sei bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU mit einer Korrektur an den Börsen zu rechnen. Längerfristig würden jedoch die positiven Effekte überwiegen.

Faber blendet hier aus, dass die EU nach einem Austritt nicht willens sein dürfte, zügig umfangreiche Verhandlungen über Handelsbeziehungen aufzunehmen. Diejenigen europäischen Nationen, wie Norwegen oder die Schweiz, die nicht Mitglied in der EU sind, haben ihren Status über Jahre erarbeitet und unterliegen zudem in Teilen den Regularien der EU, um Marktzutritt zu erhalten. Großbritannien würde im Falle eines Brexit Einfluss auf die Ausgestaltung der Handelsbedingungen verlieren, wenn man weiterhin eng mit der EU kooperieren möchte, wovon man ausgehen kann.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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