23.10.14  Kolumne  Metalle 

DAX erneut mit Kaufsignal

(Libra Invest) Durch den Ausverkauf der vergangenen Wochen lautet heute natürlich die „Millionen- Frage“, ob der Markt nun bereinigt ist, oder ob nur ein paar Käufer angelockt werden, die bald erneut von den Bären gegrillt werden. Die äußeren Charts erholen sich natürlich nur zögerlich, aber wichtige Indikatoren des inneren Marktes belegen die große Chance des Bullenmarktes.

Liebe Leserinnen und Leser,

die in der vergangenen Woche hier von mir erwartete Erholung ist in vollem Gange - zumindest aus Sicht der optimistischen Investoren. Unter anderem habe ich hier die sehr hohe Volatilität angesprochen, die die Angst der Anleger spiegelt und in der Vorwoche einen regelrechten „Spike“ gebildet hat. Mittlerweile hat sich die Volatilität wie erwartet deutlich abgebaut und die Panik scheint verflogen. Die zurückhaltenden Akteure hingegen erkennen anhand der Charttechnik noch keine hinreichende Erholung und sehen bestenfalls das Endstadium einer starken Gegenbewegung.

Egal welches Lager sich am Ende durchsetzen wird, befinden wir uns inmitten einer sehr interessanten Marktentwicklung und nach dem Sell-Off der vergangenen Woche ergeben sich spannende charttechnische Konstellationen. In erster Linie geht es mir um die grundlegend verschiedene Aussage der Analyse der „äußeren“ Charts und des Röntgenblick in die „Interna“ des Marktes. Einerseits flieht der kurzfristige innere Markt sehr dynamisch  aus seiner überverkauften Zone und zeigt die große Chance für die eher kurzfristig orientierten Trader. Auf der anderen Seite aber zeigt der äußere Chart des DAX und anderer wichtiger Indizes, dass noch nicht besonders viel passiert ist im Sinne der Käufer. Im Sinne der P & F Technik zeigen die äußeren Charts nur eine sehr markante Gegenbewegung auf den extremen und unter hohem Volumen erfolgten Ausverkauf der Vorwochen.

Die heute zu erkennende unterschiedliche Aussage von äußeren Charts und dem inneren Markt ist insofern zu erklären, dass sich nach dem Ausverkauf der vergangenen Wochen jetzt die Lager von Bullen und Bären neu sortieren. Auf der einen Seite trauen sich die ersten „starken Hände“ zurück in den Markt und auf der anderen versuchen immer noch skeptische und vorsichtige Anleger jede Erholung des Marktes zu nutzen um ihre erlittenen Verluste zu begrenzen.

DAX mit Kaufsignal

Speziell der emotionslose P & F Chart, der sich auf das Ergebnis des Kampfes zwischen Angebot und Nachfrage beschränkt, zeigt wie die Fronten der beiden Lager aufeinanderprallen. Deutlich erkennen Sie an den beiden dynamischen negativen 0-Spalten, wie schnell die als tragfähig betrachtete Unterstützung bei etwa 8.900 Punkten überrannt wurde. Viel stärker war jüngst auf diesem Niveau der Druck der Verkäufer als zuletzt im August des Jahres.



Ebenfalls erkennt man gut das plötzliche Kaufinteresse bei etwa 8.450 Punkten, welches aber noch nicht ausreichend war den neuen Widerstand bei 8.900 zu knacken. Dafür aber wurde gestern mit dem kurzzeitigen Überwinden die Region von 8.950 ein neues Kaufsignal generiert. Dieses erkennen Sie an der aktuellen positiven X- Säule, die die vorhergehende knapp überragt. An dieser Stelle ist also heute die Nachfrage der Käufer stärker als während des kurzen Erholungsversuches zu Beginn der Vorwoche. Dieser gestrige Nachfrageüberschuss war ausreichend, um ein neues Projektionsziel zu erzeugen, welches auf ein Kursziel von etwa 9.500 Punkten binnen einiger Wochen deutet.

Obwohl wir heute wieder knapp unterhalb des wichtigen Widerstands von 8.950 handeln, ist das gestrige Kaufsignal ein wichtiges Zeichen für die Stärken des Bullenlagers, da die Länge der Säulen Hinweise auf die jeweiligen Marktkräfte gibt. Trotz des heutigen Luftholens der Kurse könnte das gestrige Kaufsignal eine Vorentscheidung gewesen sein.

Die Marktinterna

Da wir aber alle wissen, dass man gute Investments in unsicheren Zeiten macht und nicht dann, wenn alle Hurra schreien und Aktien angeblich „alternativlos“ sind, werfen wir einen Blick auf die Marktinterna. Denn mit großer Zuverlässigkeit ändert zuerst der innere und dann erst der äußere  Markt sine Richtung. Meiner Meinung nach lenkt der innere Markt ganz eindeutig den äußeren – und nicht umgekehrt. Vor allem der zuverlässige kurzfristige Indikator des inneren Marktes ist mir wichtig, da man hier zuerst das Umdenken der „starken Hände“ ganz systematisch erkennt:

Immer mehr Aktien erobern die 50- Tage- Linie zurück...



Deutlich erkennen Sie, wie sehr der wichtige US Aktienmarkt in der vergangenen Woche überverkauft war. Wir befanden uns auf einem Niveau, welches seit über zwei Jahren nicht mehr erreicht wurde, aber praktisch immer eine gute Gelegenheit für Trader darstellt.

Die vergangenen Tage (in der Grafik ganz rechts) zeigen aber, dass starke Hände wieder mindestens kurzfristig in den Markt zurückkehren und auf eine deutliche Gegenbewegung setzen. Natürlich passiert dies immer dann, wenn die Medien sehr negativ sind und sich Investitionen schlecht anfühlen.

Die Idee dahinter ist die folgende: Märkte pendeln stets zwischen ihren extremen Zonen, halten sich aber bevorzugt in der Nähe ihres normalen Zustands auf. Je deutlicher ein Markt überverkauft ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass bald eine Gegenbewegung beginnt. Die aktuelle X- Spalte im rechten Bereich zeigt Ihnen, dass die Anzahl der Aktien systematisch zulegt, die ihre wichtigste Unterstützung zurückerobert - nämlich die 50 Tage Linie. Aus welchen Gründen dies passiert, können wir heute nicht abschätzen. Aus technischer Sicht sollten wir einfach festhalten, dass immer mehr Titel den gesamten Markt stützen, da sie oberhalb der wichtigen Unterstützung handeln.

...Aber übergeordnet bleibt es kritisch

Kurzfristig sieht das Bild positiv aus, aber übergeordnet ist im Sinne des inneren Marktes noch keine Entscheidung gefallen, da der wichtigste Risikoindikator nach wie vor auf das Bärenlager zeigt. Trotz der kurzfristigen Erholung hat die Nachfrage der starken Hände nicht ausgereicht, um den gesamten Markt aus seinem Risikozustand zu befreien. Diesen wiederum erkennen Sie an der aktuellen 0-Spalte im rechten Bereich, die Ihnen zeigt, dass systematisch Kapital abgezogen wird.

Die  folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der Kaufsignale nach P % F Technik zur Gesamtheit aller an der US Börse NYSE gehandelten Aktien. Hier ist noch keine Erholung zu erkennen, es hat sich noch keine positive x-Achse gebildet. Dies würde erst passieren, wenn sich die Anzahl der Kaufsignale auf mindestens 46 Prozent erhöhen würde. Diese Stelle habe ich mit einem roten Pfeil markiert.



Auch dieser Indikator ist mit der heutigen Ausprägung von 42 % schon nahe des überverkauften Bereichs, hat aber noch genügend Luft bis zu seiner extremen Zone, die er immer wieder ansteuert.  Die Erholung der vergangenen Tage war noch nicht ausreichend, um eine positive X-Achse zu erzeugen. Erst diese würde den systematischen und längerfristigen Vorteil der Käufer signalisieren.

Kurze Erklärung:

Der NYSE BPI zeigt Ihnen die Relation der an der New Yorker Börse gelisteten Aktien, die  auf einem Point & Figure Kaufsignal handeln. Wenn nun eine größere Anzahl an Aktien von einem Point & Figure Verkaufssignal auf ein Kaufsignal wechselt, so lässt sich daraus folgern, dass in einem gewissen Umfang Kapital in den Markt fließt.  Und natürlich umgekehrt.

Damit bleibt noch die Frage, ab wann ein derartiger Mittelzufluss oder Kapitalabzug relevant ist. Denn man möchte sich ja als Anleger nicht bei jeder kleinen Kursbewegung erneut die Frage stellen, wie nun vorzugehen ist und ob sich ein neuer wichtiger Trend etablieren könnte. Historisch bewährt hat sich hier die Schwelle von 3 Boxen. Wenn also der Index über 3 Boxen steigt oder fällt, findet ein Wechsel in eine neue X- oder O-Spalte statt. Deswegen stehen in einer Spalte auch entweder nur X oder 0. Entweder sind die Bullen oder die Bären eindeutig im Vorteil in einer bestimmten Marktphase und entsprechend sollten Sie agieren.

Banksektor testet wichtige Unterstützung

Einer der wichtigsten Sektoren um die Tragfähigkeit der aktuellen Erholung zu beurteilen, ist der Bankensektor. Ohne die wichtigen US-Banken ist eine dauerhafte Erholung der Konjunktur und des gesamten Aktienmarktes nicht möglich.



Gut erkennen Sie an diesem Chart des US Bankensektors, dass dieser nach wie vor in einem Aufwärtstrend handelt. Trotz des Rückschlags der vergangenen Wochen handeln wir noch komfortabel oberhalb der positiven Unterstützungsgeraden. Deshalb ist das kürzlich gebildete Verkaufssignal auch weniger gravierend als ein gleiches Signal unterhalb der Trendgeraden.

Trotzdem sollte die plötzliche Wucht der Verkäufe sorgfältig beachtet und nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wie gesagt, zu wichtig ist dieser Schlüsselsektor für den gesamten Aktienmarkt. Immerhin wurde bei 70 Punkten ein Verkaufssignal gebildet. Dieses ist auch heute noch, trotz der positiven X-Achse, aktiv und deutet auf ein Kursziel des Bankensektors von etwa 60. Dort verläuft auch die Unterstützungsgerade, die auch in positiven Trendmärkten immer wieder getestet wird.

Ich empfehle Ihnen, in den kommenden Tagen diesen Sektor sorgfältig im Blick zu behalten. Auch wegen des europäischen Banken- Stresstests, der am kommenden Wochenende veröffentlicht wird.

Ich wünsche Ihnen einen nicht zu stürmischen Ausklang der Woche und viel Erfolg mit ihren Investitionen.

Bitte beachten Sie auch meinen Gratis-Börsenbrief und mein E-Book zur Erläuterung des inneren Marktes.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl


Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor bzw. die aufgeführte Quelle verantwortlich. Der vertretene Standpunkt spiegelt nicht die Meinung des Website-Betreibers wider und stellt keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Beachten sie bitte auch unseren Risikohinweis!

Quelle: Libra Invest, Autor: (klausbuhl)

 

 Newsletter-Anmeldung 

"shareribs - knackig, würzig, gut!"

Registrieren Sie sich für unseren kostenlosen Newsletter, um die besonderen Leckerbissen von shareribs.com serviert zu bekommen.

 

E-Mail:  

 


Werbung
GET NEWS - BE PROFITEER