15.04.13  Kolumne  Metalle 

Tell Gold & Silber Fonds: US-Regierungsattacke auf Gold und Silber

(tellgold.liTell Gold & Silber Fonds Newsletter 14. April 2013

US-Regierungsattacke auf Gold und Silber

Japan vor einem Bond-Crash


Letzten Freitag fand eine Attacke auf Gold und Silber und der Comex (Terminbörse für Gold und Silber in New York) statt. Ca. 38 Mio Kontrakte ( 1 Kontrakt = 100 Unzen Gold) wurden umgesetzt oder 58 Mia US$ oder ca. 500 Tonnen (man darf nur die Hälfte des Umsatzes umrechnen). 500 Tonnen ist die Hälfte des Schweizer SNB Goldes oder 1/6 des totalen deutschen Goldes oder 1/3 des deutschen Goldes in USA. Eine Woche vorher am Freitag, einen Tag nach einer weiteren Ankündigung des japanischen Notenbankpräsidenten, dass innert zweier Jahren die Monetäre Basis (Notenumlauf plus Guthaben der Geschäftsbanken) verdoppelt werden soll, bricht der japanische Bondmarkt ein, so dass der Handel zweimal unterbrochen werden musste.

Während das erste Ereignis inszeniert erscheint (Kein Investor verkauft an einem Freitag grosse Mengen Gold oder Silber) ist das zweite zumindest für Japan schädlich. Qui buono? (Wem nützt es). Was ist die geopolitische und ökonomische Situation der USA relativ zum Rest der Welt? Ihr kurzfristig grösstes Problem ist ihre Währung, weil immer mehr BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) dazu übergehen, ihren gegenseitigen Handel nicht mehr in US$ zu fakturieren. Reserven in US $ werden damit hinfällig. Aber selbst Weststaaten (Australien und kürzlich Frankreich) gehen dazu über, ihren Handel in ihren eigenen Währungen - also ohne Fakturierung in US$ - abzuwickeln. Ein chinesischer Importeur von australischen Rohstoffen hält jetzt seine Reserven für zukünftige Käufe in Australischen Dollars. Die überschüssigen US$ verkauft er gegen AU$.

Der US$ steht vor dem Risiko einer Implosion, weil der Rest der Welt ca. 12'000 Mrd (Milliarden) US$ in flüssiger Form besitzt und diese nur noch zum Teil braucht. Aber nicht nur das: die Summe muss wachsen, weil die US-Leistungsbilanz chronisch negativ ist (500-700 Mrd US$ pro Jahr). Bekämpft wird es nur mit Propaganda, dass die USA wegen dem Crack-Gas nicht nur Energie unabhängig werde (Rohöl ist einer der grössten Importposten), sondern zum zweiten Saudi Arabien werde. Aber nicht genug: das Staatsdefizit beträgt ca. 1'200 Mrd (Milliarden) US$. Offiziell wird es über den Markt finanziert, aber die 85 Mrd, die das Fed monatlich an Wertschriften mit neuem Geld kauft, um angeblich die Arbeitslosigkeit zu senken (wer ist denn schon für Arbeitslosigkeit) entspricht etwa dieser Summer. Weil der internationale Handel eben mehr Dollars brauchte als andere Währungen, konnten die USA auch mehr davon in Umlaufsetzen (Grafik 1), ohne dass eine Flucht aus ihrer Währung stattfand.

Grafik 1: Monetäre Basen USA, EZB und Bank of Japan indexiert


Aber woher den Zufluss von ausländischem Kapital in einer solchen Situation holen? Man muss dazu Krisen in andern Ländern schaffen, verstärken und herbeireden. Den seit 2008 korrigierenden Euro hat man dazu weidlich genutzt, er ist ausgebombt z.B. gegen den Austral Dollar (Grafik2 ), gegen den er sich fast halbiert hat. Da kommt der technisch und fundamental (negative Handelsbilanz) schwache Yen gerade gelegen (Grafik 3). Kein Land hat so viele US$ wie Japan. Die dürfen nicht abfliessen und am besten noch einiges dazu. Wie weit der Yen herunter geredet wurde und wie weit es ernst gemeint ist mit der Verdoppelung der monetären Basis, wird man erst später wissen.

Grafik 2: Euro-Austral Dollar


Grafik 3: Dollar - Yen


Aber da ist noch der japanische Bondmarkt, mit ca. 14'000 Mrd (Milliarden) US$ der grösste der Welt. Die BoJ hat ja nicht nur vom Geld drucken geredet, sondern insbesondere ein Inflationsziel von 2% genannt. Die 10 jährigen Staatstitel rentieren aber unter 0,6%. Am Donnerstag den 4. April schoss der Markt mit der Ankündigung der weiter aggressiv expansiven Geldpolitik noch in die Höhe, am Tag darauf kollabierte er von 146,4 bis auf 143,2 (Grafik 4), wobei der Handel zweimal unterbrochen wurde. Aber man muss das im längeren Kontext sehen wie Grafik 5: der Keil ist offensichtlich.

Grafik 4: Jap. Bond Future 4 Stunden


Grafik 5: Jap. Bond Future täglich


Grafik 5 zeigt den jap. Bond Future seit 1986, wie der Einbruch 1987 (in 5 Monaten 20%) 1990 zum Nikkei-Crash führte und wie die Bonds jetzt 13 Jahre lang angestiegen sind. Noch hat kein Ausbruch aus dem Keil stattgefunden, aber bei einer Verschuldung von 230 % des BSP und einem Defizit von 10% des BSP sowie einem Inflationsziel von 2% bei aktuellen Renditen von ca. 0,5% ist der Einbruch angekündigt. Freitag der 5. April fiel der Startschuss. Grafik 7 zeigt die Verschuldung Japans gemessen am BSP und was für eine Wirkung ein Zinsanstieg auf 45 auf den Leverage hat. In diesem Zusammenhang muss man auch das Gefuchtel mit der Atombombe des Kim Jong-un sehen. Qui buono? Wem nützt es? Dem US$. Die Japaner kaufen vielleicht etwas schneller US$ und der Rest der Tiger Staaten gleich mit.  Der italienische Bondmarkt mit seinen 2'000 Mrd (Milliarden) Euro wirkt fast wie ein Klacks dagegen (Grafik 8). Aber er ist reif für einen ernsthafteren Einbruch nach zwei ersten Impulsen.

Grafik 6: Jap. Bond Future monatlich


Grafik 7: Japans Verschuldung


Grafik 8: Ital. Bond Future 8 Stunden


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Quelle: tellgold.li, Autor: (rolfnef)

 

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