(shareribs.com) Sydney 19.09.2011 - Die australische Börse kann zum Wochenauftakt nicht an dem positiven Trend der letzten beiden Handelstage anknüpfen. Sie eröffnete im roten Bereich und baute im  Handelsverlauf die Verluste weiter aus.
Der All Ordinaries 50 Index verliert im letzten Handelsviertel um 1,65 Prozent auf 4.160,10 Punkte und der S&P/ASX 200 Index um 1,74 Prozent auf 4.077,40 Punkte.
Die Vorgaben aus den USA waren zwar positiv, aber die Unentschlossenheit in der EU zur Griechenlandkrise machte die Rallye vom vergangenen Donnerstag und Freitag zunichte. Die  europäischen Staats-und Regierungschefs haben ihre Entscheidung zum Griechenland- Rettungskredit am vergangenen Wochenende in den Oktober verschoben.
Desweiteren halten sich die Investoren im Vorfeld der Vorstellung des 450 Milliarden Dollar schweren Konjunkturprogramms durch den US-Präsident Barack Obama zurück. Er wird heute seinen Plan zum Defizit-Abbau und zur Finanzierung des Programmes darlegen. Auch wenn die US- Notenbank inzwischen fast alle Möglichkeiten zur Ankurbelung der Wirtschaft ausgereizt hat, so wird dennoch auf das Treffen des Offenmarktausschuss der US-Notenbank, am Dienstag und Mittwoch, gespannt gewartet.

Die Euphorie im australischen Finanzsektor ist verschwunden. Hatte der Index am vergangenen Freitag noch um 2,6 Prozent zulegen können, so radiert er diesen heute mit einem Minus von 2,3 Prozent fast wieder aus.
Die Australia and New Zealand Banking Group verliert um 2,3 Prozent auf 19,35 AUD und hat damit den Freitag- Gewinn komplett vernichtet. Die Commonwealth Bank verliert derzeit um 1,1 Prozent auf 45,07 AUD, bei der Macquarie Group geht es um 3,1 Prozent auf 21,81 AUD nach unten. Sie hatte am Freitag um fast 5 Prozent zugelegt. Bei der National Australia Bank steht ein Minus von 2,45 Prozent auf 22,30 AUD auf dem Zettel und bei der Wetpac Banking Group 2,5 Prozent auf 19,42 AUD.
Die australische Fluggesellschaft Qantas Airways erwischte heute Morgen ein Streik. Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltssteigerung von 15 Prozent in den nächsten drei Jahren. Von dem Streik sind über 6.000 Passagiere betroffen. Die Fluggesellschaft musste 28 Flüge stornieren und weitere 27 sind von erheblichen Verzögerungen betroffen. Die Aktie gibt derzeit um 2,2 Prozent auf 1,555 AUD ab. Sie hatte aber auch an den letzten zwei Handelstagen um fast 7 Prozent zugelegt.

Das Übernahmeangebot des US- Konzerns Peabody Energy und des weltweit größtem Stahlkonzerns, Areclor Mittal, für den australischen Kohleminenbetreiber Macarthur Coal wurde aktuell um weitere 17 Tage bis auf den 14. Oktober erweitert. Die Unternehmen hatten Ende August ihr Angebot von 15,50 AUD auf 16 AUD verbessert. Nachdem sich der Vorstand von Macarthur dagegen gewehrt hatte, wurde am 05. September in Ermangelung weiterer Bieter dem Angebot zugestimmt. Insgeheim wurde auf ein Angebot von 18 AUD pro Aktie gehofft. Diese erreichte am Freitag mit 16 AUD ihr Hoch und gibt heute leicht um 0,25 Prozent auf 15,96 AUD ab.
Aber auch die anderen Kohleaktien stehen unter Abgabedruck. So verliert die Gloucester Coal gegenwärtig um 0,7 Prozent auf 7,20 AUD. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2009. Whitehaven Coal muss einen Abschlag von 1,5 Prozent auf 5,80 AUD hinnehmen. Die Meteorologen haben eine Prognose für die Zeit Oktober bis Dezember veröffentlicht und diese ist, vor allem für Queensland, alles andere als ermutigend. Es könnte, wie schon zu Jahresbeginn, zu erheblichen Ausfällen in der Kohleförderung kommen.
 
Der Vorstand des australischen Nickelproduzenten, Minara Resources, hat seinen Aktionären empfohlen, dem im August von dem Schweizer Konzern Glencore International unterbreiteten Übernahmeangebot zuzustimmen. Glencore hatte 87 Cent pro Aktie für den Murrin Murrin Nickelminenbetreiber unterbreitet. Der Schweizer Konzern hält bereits 73,4 Prozen aller Minara- Aktien und 40 Prozent der Assets. Die Aktie von Minara schoss am 24. August um 37 Prozent auf 87,50 Cent nach oben und pendelt seit dem auf diesem Niveau. Heute gibt sie um 0,6 Prozent auf 87 Cent ab.
Rio Tinto scheint mit seinem Aluminium- Raffinerie- Projekt in Malaysia einen Schritt weiter. Nachdem der Staat seine Beteiligung an dem Bakun- Wasserkraftwerk an die Provinzregierung Sarawak verkauft hat, kann Rio nun mit dieser direkt wegen der Energiepreise verhandeln. Rio betreibt gemeinsam mit der Cahya Mata Sarawak das 60 / 40 Joint Venture Sarawak Aluminium Company. Die Aktie von Rio gibt trotz dieser positiven Meldung um 1,2 Prozent auf 70,41 AUD ab. Der Konkurrent BHP Billiton muss einen Abschlag von 1,75 Prozent auf 37,56 AUD hinnehmen.
Am vergangenen Freitag hatte der Erzhändler und Minenbetreiber Fortescue Metals für Schlagzeilen gesorgt. Der ehemalige CEO Andrew Forrest hatte seine Beteiligung an dem Unternehmen aufgestockt und Fortescue erhielt von der RBS und Goldman Sachs gute Bewertungen. Die Aktie hatte daraufhin um kräftige 3,6 Prozent zulegen können. Davon gibt sie heute aber wieder 2,5 Prozent auf 5,94 AUD ab. Auch bei den Erzhändler- Konkurrenten geht es abwärts. Nachdem die Atlas Iron in der vergangenen Woche um fast 11 Prozent zulegte, verliert sie heute um 3,3 Prozent auf 3,655 AUD. Bei der Gibaldie Metals beträgt das Minus 2,3 Prozent auf 64,5 Cent.
Ivanhoe Australia wird neue Aktien platzieren um frisches Kapital in die Kasse zu spülen. Die Aktien werden zu einem Preis von 1,39 AUD ausgegeben Ivanhoe kann gegenwärtig um 1,3 Prozent auf 1,51 AUD hinzugewinnen.

Der Goldpreis konnte sich an der New York Mercantile Exchange wieder über die Marke von 1.800 US Dollar pro Feinunze schwingen. In Sydney tendiert er gegenwärtig bei 1.824 Dollar. Davon profitiert unter anderem die OceanaGold. Sie legt um weitere 1,45 Prozent auf 2,79 AUD zu. Auch das Schwergewicht Newcrest Mining kann sich um 0,5 Prozent auf 38,30 AUD erholen. Silver Lake verbessert sich um 3,2 Prozent auf 2,58 AUD. Dagegen stürzt die Aktie der Allied Gold um fast 11 Prozent auf 3,33 AUD ab. Hier scheint es zu Gewinnmitnahmen gekommen zu sein, nachdem der Wert am Freitag um über 17 Prozent gestiegen war.