(shareribs.com) Washington 17.09.2018 - Mit dem Erreichen der Marke von 70 USD je Barrel bei US-Rohöl scheint für die Investoren ein Niveau erreicht, welches vorerst kaum weiteres Aufwärtspotential bietet. Die Longpositionen wurden deutlich reduziert.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Shortpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 11. September, um 12,1 Prozent auf 93.413 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war ein Rückgang der Netto-Shorts bei Gold zu beobachten, während die Longpositionen auf US-Rohöl ebenfalls reduziert wurden. Bei den Agrarrohstoffen verschlechterte die Stimmung wieder.

Die Marke von 1.200 USD bleibt für den Goldpreis ein wesentlicher Widerstand. Das gelbe Metall konnte sich in der vergangenen Woche zeitweise über dieses Niveau bewegen, kann die Gewinne aber nicht verteidigen. Die Marktteilnehmer bleiben weiter am Rande des Geschehens, Liquidität floss vor allem in den US-Dollar, der vor allem gegenüber Schwellenländerwährungen zulegen konnte. Die Aufwertung des Dollars macht auch deutlich, dass die Risikoaversion der Investoren gestiegen ist, nichtrentierende Anlageklassen sind aufgrund der perspektivisch weiter steigenden Zinsen in den USA weniger gefragt. Indien meldete kürzlich einen Anstieg der Goldimporte um knapp 93 Prozent im August, wobei der Anstieg auf das geringe Vorjahresniveau der Importe zurückzuführen ist. Die Zahl der Netto-Shorts auf Gold sank in der vergangenen Woche um 9,5 Prozent auf 71.425 Kontrakte.

Die Zahl der Netto-Shorts auf Silber sank um 2,5 Prozent auf 46.281 Kontrakte, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Shorts um 13,9 Prozent auf 26.111 Kontrakte zu verzeichnen, während die Netto-Longpositionen auf Palladium um 11,5 Prozent auf 4.986 Kontrakte anstiegen.

Einen überraschenden Rücksetzer gab es derweil bei US-Rohöl. Hier wurden die Netto-Longpositionen um 5,1 Prozent auf 346.327 Kontrakte reduziert, wobei der Rückgang nahezu gänzlich auf die Reduktion von Longpositionen zurückzuführen ist. US-Rohöl kletterte kürzlich auf 70 USD, rutschte dann aber wieder ab. Die IEA teilte in der vergangenen Woche mit, dass die OPEC-Förderung im August deutlich gestiegen war und bezifferte die Reservekapazitäten innerhalb der OPEC bei 2,6 Mio. Barrel/Tag liegen. Gleichzeitig seien die Risiken für die Ölnachfrage mit den eingetrübten Konjunkturaussichten angestiegen.

Die Netto-Shortpositionen auf Kupfer blieben mit 25.086 Kontrakten nahezu stabil. Das Umfeld für Kupfer bleibt mit einer noch starken Konjunktur eigentlich gut, die Nachfragesorgen belasten aber die Preise für das rote Metall. Die Aussicht auf Kursanstiege bleibt ohne Angebotsrisiken und mit dem Potential für eine Verschärfung des US-Handelsstreits mit China sehr begrenzt. Die chinesischen Konjunkturdaten in der vergangenen Woche zeigten Wachstum bei Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen, die Investitionen in Sachanlagen schwächelten jedoch, was als Anzeichen einer Verringerung des Nachfragewachstums gewertet wird.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich eine Fortsetzung der bekannten Entwicklung. Die Preisschwäche bei Mais und Sojabohnen sorgte für einen Anstieg der Netto-Shorts auf Mais die um 11,6 Prozent auf 63.470 Kontrakte stiegen. Die Netto-Shorts auf Sojabohnen wurden um 8,8 Prozent auf 68.269 Kontrakte ausgeweitet. Bei Weizen welches unter dem Eindruck des jüngsten WASDE-Berichtes steht, war ein Rückgang der Netto-Longpositionen um 56,7 Prozent auf 18.505 Kontrakte zu beobachten.


Quelle: shareribs.com / CFTC