23.09.13  News  Metalle 

Marktbericht: Industriemetalle setzen Konsolidierung fort - China rückt in den Hintergrund

(shareribs.com) London 23.09.13 - Die Industriemetalle setzen ihre Konsolidierung zum Wochenauftakt fort. Nur kurz dauerte die Freude über die ungebremste Fortsetzung der Anleihekäufe des Fed in den USA. Die Tatsache, dass eine Drosselung kommen wird, holte die Marktteilnehmer schnell wieder ein. Da halfen auch überraschend gute Daten aus China nicht.

Am Mittwoch hat das Federal Reserve Board in den USA nicht wie erwartet den Beginn der Drosselung der Anleihekäufe im Rahmen von QE3 beschlossen, um dann am Freitag mitzuteilen, dass eine Drosselung aber bereits im Oktober erfolgen könnte. Einerseits wird die vorläufige ungebremste Fortsetzung begrüßt, allerdings geht damit auch einher, dass die US-Wirtschaft sich nach wie vor zu schwach entwickelt. Einige Analysten gehen davon aus, dass die Anleihekäufe, die aktuell monatlich 85 Mrd. USD umfassen, vorerst weitergehen werden. Der Fokus der Investoren richtet sich derweil zunehmend auf die erneut drohende Zahlungsunfähigkeit der USA. In der kommenden Woche läuft das Haushaltsjahr aus und ein neuer Haushalt ist nicht beschlossen, da das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus dies an die Rücknahme von Obamacare, eine Krankenpflichtversicherung, knüpft. Bisher ist hier kein Fortschritt zu erkennen. Hinzu kommt, dass auch die Schuldendeckelung (Debt Ceiling) in wenigen Wochen angehoben werden müsste. Sollte dies nicht erfolgen, müsste ab Mitte Oktober die Staatsgeschäfte ruhen, Beamte, Veteranen, Behörden blieben geschlossen.

Derzeit gehen die Einschätzungen über die Wahrscheinlichkeit eines solches Szenarios auseinander. Bereits Ende 2012 ist es zu einem Stillstand gekommen, viele zeitlich begrenzte Gesetze wurden erst im neuen Jahr verlängert. Zudem wurde ein radikaler Ausgabenschnitt umgesetzt, der zu teils erheblichen Einschränkungen beispielsweise im Flugverkehr führte.

In China teilten Markit und HSBC heute mit, dass der vorläufige Einkaufsmanagerindex für September um 1,1 auf 51,2 Punkte gestiegen ist. Der Anstieg war damit deutlich stärker als erwartet. Die Erhebung stützt sich vor allem auf die Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Entwicklung der chinesischen Konjunktur ist für die Rohstoffpreisbildung von wesentlicher Bedeutung, China benötigt rund 40 Prozent des weltweit verbrauchten Kupfers.

Markit hat auch für Europa und die USA die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. In der EU sank der Index für die Industrie um 0,3 auf 51,1 Punkte, während ein Anstieg erwartet wurde. In den USA ging der Index um 0,3 auf 52,8 Punkte zurück. Auch hier wurde ein Anstieg erwartet.

Die Kupferbestände an der London Metal Exchange sind zuletzt auf 556.875 Tonnen gesunken, es war der 13. Rückgang in Folge. Die Zahl der gekündigten Lagerverträge sank derweil auf 263.775 Tonnen. In der vergangenen Woche sind die Kupferbestände in China um 5.186 auf 151.978 Tonnen gefallen.

Die Aluminiumbestände sanken leicht auf 5,416 Mio. Tonnen, die Bestände von Nickel haben dagegen ein neues Allzeithoch von 219.786 Tonnen erreicht. Die Bestände von Blei und Zink sanken leicht.

Die Industriemetalle werden heute auch belastet von festeren US-Dollar. Dieser notiert gegenüber dem Euro aktuell bei 1,3492.

Die Tonne Kupfer verliert heute 0,6 Prozent auf 7.258 USD, Aluminium steigt um 0,8 Prozent auf 1.853 USD, Blei verliert 0,2 Prozent auf 2.100 USD, Nickel gibt 0,5 Prozent auf 14.032 USD ab und Zink steigt um 1,2 Prozent auf 1.919 USD.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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