(shareribs.com) New York 24.06.13 - Die spekulativen Finanzinvestoren sind weiterhin sehr skeptisch hinsichtlich der Preisentwicklung bei Kupfer und Gold aber auch Mais und Sojabohnen. In Ermangelung von Alternativen werden die Netto-Longpositionen auf Gold kräftig ausgeweitet.

Die Rohstoffinvestoren setzen derzeit wenig Hoffnung in einen Rebound der Preise. Nach dem vergangenen Donnerstag dürfte das Vertrauen nochmals massiv gelitten haben. Am Mittwoch hatte Ben Bernanke - wie erwartet - angekündigt, noch in diesem die Drosselung der 85 Mrd. USD monatlichen Anleihekäufe zu beginnen. Die Investoren reagierten geschockt und verkauften in der Panik alle möglichen Rohstoffe.

In der Woche bis zum 18. Juni sind die Netto-Longpositionen auf US-Rohstoffe um 2,2 Prozent gesunken. Die Gold-Longs wurden derweil um 29 Prozent auf 38.951 Kontrakte gesunken, bei Silber war ein Rückgang der Nettoshorts um 454 auf 100 Kontrakte zu verzeichnen. Während die Goldinvestoren bereits sehr skeptisch sind, teilte Bloomberg.com mit, dass Händler so bärisch gegenüber Gold sind, wie seit Anfang 2010 nicht mehr. Einerseits trübt die Stimmung die Aussicht auf ein baldiges Ende des extrem billigen Geldes. Hinzukommt, dass dies auch nur erfolgen kann, weil sich die Konjunktur in den USA weiter verbessert. Zudem sind die Aussichten für die Inflation weiterhin gering. Nach Ansicht von Analysten könnte sich dies aber ändern, sobald die Konjunktur in Europa oder Japan anzieht. Dann dürfte der Inflationsdruck steigen, was auch in den USA erfolgen dürfte. Somit steigt dann die Attraktivität für Gold Bei Platin ging die Zahl der Netto-Longpositionen um 15 Prozent auf 19.009 Kontrakte zurück, bei Palladium war ein Anstieg um 1,0 Prozent auf 22.963 Kontrakte zu verzeichnen.

Bei den industriell verwendeten Rohstoffen Kupfer und Öl zeigt sich eine starke Diskrepanz. Bei WTI-Rohöl wurde die Zahl der Netto-Longpositionen um 13 Prozent auf 262.239 Kontrakte ausgeweitet. Dies erfolgt, obwohl die Ölnachfrage in den USA um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegt, während die Produktion im Land weiter steigt. Die Investoren gehen derweil davon aus, dass eine bessere Konjunktur in den USA für einen Anstieg der Ölnachfrage sorgen dürfte.

Die Zahl der Netto-Shorts auf Kupfer ist derweil um 55 Prozent auf 29.018 Kontrakte gestiegen, das höchste Niveau seit dem 9. April. Die sich abzeichnende Kreditklemme in China lässt eine Wirtschaftsflaute erwarten, welche sich auf die industrielle Nachfrage von Kupfer niederschlagen dürfte. Weiterhin wächst das Angebot in diesem Jahr, es zeigt sich aber, dass die anfänglichen Prognosen bisher nicht erfüllt werden können. So liegt die weltweit zweitgrößte Kupfermine still, die neue größte Kupfermine in der Mongolei darf noch nicht einmal den Export beginnen.

Bei den Agrarrohstoffen belastet die Einschätzung des USDA, dass die Mais-Sojaernte in den USA in diesem Jahr ein Rekordniveau erreichen wird. Bei Mais wurde die Zahl der Netto-Longs um 10 Prozent auf 74.405 Kontrakte reduziert, bei den Sojabohnen ging es um 12,5 Prozent auf 134.288 Kontrakte nach unten. Deutlich ausgeweitet wurde auch die Zahl der Netto-Shorts auf Weizen: um 76 Prozent auf 29.431 Kontrakte.

Bullischer werden die Investoren bei Baumwolle Der Preis zeigte sich seit Anfang Juni mit einer guten Performance, geriet zuletzt aber wieder unter Druck. Die Zahl der Netto-Longs stieg derzeit um 43 Prozent auf 63.229 Kontrakte. Bei Kaffee stiegen die Netto-Shorts um 12 Prozent auf 27.313 Kontrakte, bei Zucker sanken die Netto-Shorts um 10 Prozent auf 79.967 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC