(shareribs.com) Washington 01.02.2016 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Haltung gegenüber Rohstoffen zuletzt deutlich verändert. Nachdem man wochenlang netto-short war, wurden nun die Long-Positionen wieder deutlich ausgeweitet.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf, in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 26. Januar kräftig ausgeweitet. War man zuvor mit 19.071 Kontrakten netto-short, stehen nun wieder 102.546 Netto-Longpositionen. Besonders Gold Silber und Rohöl, aber auch Mais und Weizen konnten sich in der Gunst der Investoren verbessern.

Der Goldpreis hat sich in der vergangenen Woche deutlich erholt. Ebenso stieg die Zahl der Netto-Longs auf Gold deutlich, von 1.834 auf 23.849 Kontrakte. Gold wurde gestützt von der Korrektur an den Aktienmärkten und den generellen Sorgen über die globale Konjunktur. Am Freitag wurden in den USA die jüngsten Daten zum BIP-Wachstum im vierten Quartal gemeldet, diese zeigten einen deutlichen Rückgang der Konjunktur zum Jahresende. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr. Einige Beobachter teilten mit, dass in diesem Jahr gar kein weiterer Zinsschritt zu erwarten sei.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber wurde um 55,2 Prozent auf 24.127 Kontrakte ausgeweitet. Bei Platin war ein Anstieg um 22,2 Prozent auf 7.868 Kontrakte zu verzeichnen und bei Palladium wurde die Zahl der Netto-Longs um 8,5 Prozent auf 6.119 Kontrakte reduziert.

Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der Netto-Longs auf US-Rohöl. Im Berichtszeitraum der CFTC hatten die Ölpreis ein neues Zwölf-Jahrestief erreicht, was die Marktteilnehmer bewegt haben dürfte, auf einen Rebound zu setzen. Dieser setzte auch ein, da Russland und die OPEC sich beim Thema der Förderraten angenähert haben. Der russische Außenminister Lawrow sagte, dann man zu Gesprächen bereit sei. Analysten hingegen halten einen solchen Schritt für sehr unwahrscheinlich. Die Zahl der Netto-Longs wurde zuletzt um 34,7 Prozent auf 110.432 Kontrakte ausgeweitet.

Die Entwicklung der chinesischen Konjunktur ist wesentlich an der Preisbildung bei Kupfer beteiligt. Das Land verbraucht rund 45 Prozent des global produzierten Kupfers, so dass eine geringere Nachfrage dort zu Preisrückgängen führt. Zuletzt lagen die Kupferimporte Chinas auf einem sehr hohen Niveau. Für die kommenden Wochen wird in China eine Reduktion der industriellen Tätigkeit erwartet, bedingt durch das chinesische Neujahresfest. Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Kupfer sank um 29,7 Prozent auf 23.916 Kontrakte.

Bei den Agrarrohstoffen hat sich die Lage ebenfalls überwiegend entspannt. So sank die Zahl der Netto-Shorts auf Weizen um 28 Prozent auf 50.699 Kontrakte, bedingt durch Spekulationen über eine Erhöhung der russischen Exportzölle. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais wurde um 44,9 Prozent auf 87.197 Kontrakte reduziert, in Argentinien ist es zu trocken, was sich auf die Erträge auswirken dürfte. Auch ist die Exportnachfrage zuletzt hoch gewesen. Bei den Sojabohnen stieg derweil die Zahl der Netto-Shortpositionen wieder leicht, hier ging es um 18,2 Prozent auf 30.456 Kontrakte nach oben.


Quelle: shareribs.com / CFTC