(shareribs.com) New York 11.01.2016 - Die Finanzinvestoren haben ihre Shorts auf US-Rohstoffe in der vergangenen Woche massiv ausgeweitet. Die Stimmung der Marktteilnehmer ist schlecht, was auch der Rückgang der Shorts auf Gold zeigt.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Shortpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 5. Januar mehr als verzehnfacht, auf nun 86.310 Kontrakte. Während vor allem bei den Agrarrohstoffen die Skepsis weiter stieg, wurden die Shorts auf Gold reduziert.

Die chinesische Börse ist zum Jahresbeginn kräftig in die Knie gegangen. Die Investoren haben massiv verkauft, was die Regierung in Peking veranlasste, rund 20 Mrd. USD ins System zu pumpen, um die Stimmung wieder zu beruhigen. Nach einem weiteren Sell Off hat die Regierung dann auch die Automatik deaktiviert, die eine Unterbrechung des Handels bewirkt. Am Freitag bewegten sich die Kurse dann wieder nach oben. Der Goldpreis kletterte derweil in der vergangenen Woche deutlich. Die spekulativen Finanzinvestoren haben die Zahl ihrer Netto-Shorts auf Gold um 44 Prozent auf 13.577 Kontrakte reduziert. Bei den anderen Edelmetallen zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber stieg um 10,1 Prozent auf 6.918 Kontrakte, bei Platin wurden die Netto-Longs um 21,2 Prozent auf 10.971 Kontrakte ausgeweitet. Die Zahl der Netto-Longs auf Palladium wurde um 8,7 Prozent auf 7.938 Kontrakte reduziert.

Die Lage in China sorgt auch bei Kupfer für eine anhaltend schwache Performance. Gegen Ende des vergangenen Jahres sind die Preise für Kupfer wieder gestiegen, das neue Jahr begann hingegen mit kräftigen Kursverlusten. Die jüngsten Konjunkturdaten aus China deuten darauf hin, dass auch im Dezember die Industrie weiter schwächelte. Die Regierung hat bereits umfangreiche Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur eingeführt, diese haben aber bislang nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Die Produzenten in China haben vereinbart, die Kupferproduktion in diesem Jahr zu reduzieren, die avisierte Menge wird aber als unzureichend für eine nachhaltige Stützung der Preise erachtet. Die Zahl der Netto-Shortpositionen stieg um 10,8 Prozent auf 28.759 Kontrakte.

Zu Jahresbeginn sind auch die Ölpreise massiv gesunken. Mittlerweile wird ein Rückgang unter die Marke von 30 USD nicht mehr ausgeschlossen, Goldman Sachs geht davon aus, dass 20 USD/Barrel möglich sind. Die US-Produzenten haben die Zahl der laufenden Förderanlagen in den USA zuletzt weiter reduziert, allerdings hat auch dies die Preise nicht stützen können. In der vorvergangenen Woche sind die Rohölbestände in den USA deutlich gesunken, dies wurde aber von einem starken Anstieg der Benzinbestände wieder egalisiert, infolgedessen die Preise für Rohöl weiter sanken. Die Zahl der Netto-Longs sank um 23,7 Prozent auf 76.934 Kontrakte.

Bei den Agrarrohstoffen ging es weiter abwärts. In dieser Woche werden in den USA wichtige Daten erwartet, im Vorfeld sind die Preise für Sojabohnen, Weizen und Mais leicht gestiegen. Zuletzt jedoch wurde die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Sojabohnen um ein Viertel auf 79.547 Kontrakte ausgeweitet. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais stieg um 19 Prozent auf 161.988 Kontrakte. Auch bei Weizen stieg die Zahl der Netto-Shorts deutlich, es ging um 15,7 Prozent auf 96.143 Kontrakte nach oben. Die Marktteilnehmer sehen eine schwache Nachfrageentwicklung, während das Angebot in den USA auf einem hohen Niveau liegt. Gegenwärtig konzentrieren sich die Investoren jedoch auf die Entwicklung in Argentinien, wo ein Anstieg des Angebots erwartet wird.


Quelle: shareribs.com / CFTC