(shareribs.com) New York 14.04.2020 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf US-Rohstoffe zuletzt leicht reduziert. Die Longs auf Gold und Rohöl stiegen dabei wieder an. Bei Weizen Mais und Sojabohnen herrscht aber Zurückhaltung vor.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 7. April, um elf Prozent auf 225.533 Kontrakte reduziert. Im Vordergrund stand dabei die Sorge über die Nachfrageentwicklung bei Mais und Sojabohnen. Hier wurden die Netto-Shorts ausgeweitert und die Netto-Longs reduziert.

In der gegenwärtigen Phase der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach sicheren Häfen weiterhin sehr hoch. Der Goldpreis ist über die Marke von 1.700 USD geklettert, in Euro kostet die Unze Gold so viel, wie nie zuvor. Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf das gelbe Metall um sechs Prozent auf 188.925 Kontrakte ausgeweitet. Gold verzeichnet gegenwärtig eine rekordhohe Nachfrage seitens der Investoren. Während sich die Aktienmärkte zwar stabilisiert haben, ist die Risikoaversion der Investoren nach wie vor hoch, zumal die Warnungen des Internationalen Währungsfonds vor der größten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression diese Haltung nochmals verschärft.

Die Netto-Longs auf Silber sanken derweil um 9,7 Prozent auf 16.002 Kontrakte, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um 17,3 Prozent auf 5.908 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf Palladium wurden um 15,8 Prozent auf 1.003 Kontrakte reduziert.

Die Investoren haben in der vergangenen Woche eine Reduktion der Fördermengen vorweggenommen und die Zahl der Netto-Longpositionen auf Rohöl um 10,1 Prozent auf 13.261 Kontrakte reduziert. Der Ölmarkt steht aktuell vor gewaltigen Herausforderungen. Die Ölproduzenten der OPEC+ Staaten wollen die Produktion um 9,7 Mio. Barrel/Tag reduzieren. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Förderung um weitere zehn Millionen Barrel/Tag gesenkt wird. Der Überschuss am Markt könnte damit stark verringert werden. Allerdings dürften die Kürzungen über einen längeren Zeitraum erfolgen und die globalen Rohöllager strapazieren. Die Zahl der laufenden Förderanlagen in den USA ist in der vergangenen Woche um 58 auf 504 Anlagen zurückgegangen, wie die Analysten von Baker Hughes bereits am Donnerstag mitteilten.

Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Kupfer wurden um 5,4 Prozent auf 25.519 Kontrakte ausgeweitet. Kupfer gilt als hochgradig konjunktursensibel erachtet und hat sich zuletzt stabilisieren können, nachdem China damit begonnen hat, die Industrie wieder hochzufahren. Gleichzeitig haben einige Kupferproduzenten damit begonnen Minen herunterzufahren und begonnene Expansionsprogramme zu kassieren, da sich die Nachfrageaussichten verdunkelt haben und auch in den Minen die Gefahr der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus besteht.

Die Pandemie hat in den USA zu einem Wandel im Einkaufsverhalten geführt. Die Nachfrage nach hochwertigem Weizen in den USA ist deutlich gestiegen und hat so die Preise für das Getreide klettern lassen. Die Netto-Longpositionen wurden hier um 27,3 Prozent auf 26.165 Kontrakte reduziert. Bei den Sojabohnen sank die Zahl der Netto-Longs um 26,1 Prozent auf 17.161 Kontrakte. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais stieg derweil um zehn Prozent auf 110.402 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC