(shareribs.com) New York 30.06.14 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf Gold und Kupfer in der vergangenen Woche deutlich ausgeweitet. Auf der anderen Seite steht ein Anstieg bei den Weizen-Shorts.

Wie die CFTC am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe in der Woche bis zum 24. Juni um 15 Prozent auf 890.687 Kontrakte ausgeweitet. Dabei ging es vor allem für Kupfer Gold und Silber nach oben, während sich die Marktteilnehmer bei den Agrarrohstoffen weiter zurückgezogen haben.

Der Goldpreis hat sich in der vergangenen Woche stabilisiert und verteidigte sein Niveau deutlich oberhalb der Marke von 1.300 USD. Die Notierungen wurden getrieben von der Eskalation im Irak, dem schwächeren US-Dollar und den inkonsistenten Konjunkturdaten aus den USA. Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 2,9 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet wurde. Analysten gehen auch davon aus, dass die Marktteilnehmer die Inflationsrisiken in den USA neubewerten. Im Mai lag die annualisierte Inflationsrate in den USA bei 1,8 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2012. Auch in den USA wird eine Zielinflation von 2,0 Prozent angestrebt. Darüber hinaus ist die Verunsicherung groß, dass der Nahe Osten zunehmend destabilisiert wird. Am Wochenende hat die ISIL im Irak einen Kalifatstaat ausgerufen, was die Einflussmacht der Terrorgruppe verdeutlichen soll. Die Zahl der Netto-Longpositionen stieg in der vergangenen Woche um 72 Prozent auf 114.356 Kontrakte. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber wurde nahezu verfünffacht auf zuletzt 24.757 Kontrakte. Auch die Netto-Longpositionen auf Platin und Palladium stiegen leicht, um 6,9 Prozent bzw. 7,5 Prozent.

Noch in der Vorwoche waren die Investoren netto short auf Kupfer Mit der Erholung in China und dem hohen Defizit auf dem globalen Kupfermarkt hat sich die Stimmung jedoch gedreht. Die Zahl der Netto-Longpositionen liegt nun bei 14.325 Kontrakten. In China ist die Kupfernachfrage zuletzt stärker gewesen, als zuvor angenommen wurde. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass der mutmaßliche Betrugsfall im Hafen von Qingdao zu einer steigenden Importnachfrage bei Kupfer führen dürfte. Auch dies trug dazu bei, dass der Kupferpreis sich wieder der Marke von 7.000 USD näherte. Die Kupferbestände in London liegen weiterhin auf dem geringsten Niveau seit sechs Jahren, was eine Verengung des Marktes zeigt.

Die Netto-Longpositionen auf WTI-Rohöl sind in der vergangenen Woche um 3,1 Prozent auf 345.283 Kontrakte reduziert worden. Die US-Rohölbestände sind in der Vorwoche leicht gestiegen, während die Rohölnachfrage gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunken ist. Der Ölpreis profitierte zuletzt auch von der Entwicklung im Nahen Osten. Da bisher aber keine Gefährdung für die Ölförderung im Irak auszumachen ist, nehmen die Marktteilnehmer einen Teil ihrer Gewinne mit.

Unter Druck liegen weiterhin die Agrarrohstoffe. Das hohe Angebot von Weizen sorgte für einen erneuten Anstieg der Netto-Shortpositionen um 40 Prozent auf 30.436 Kontrakte. Während die Ernte in den USA von zu starken Regenfälle beeinträchtigt wird, bleibt das globale Angebot von Weizen sehr hoch. Bei Mais konzentrieren sich die Marktteilnehmer ebenfalls auf die starken Regenfälle, die die Ernteaussichten verschlechtern könnten. Die Zahl der Netto-Longpositionen sank um 16 Prozent auf 115.176 Kontrakte. Auch bei den Sojabohnen ging es nach unten, die Zahl der Netto-Longs sank um 11,6 Prozent auf 41.221 Kontrakte, belastet von den guten Aussichten für die diesjährige Ernte in den USA. Der Zustand der Sojapflanzen ist sehr gut, könnte sich durch die starken Regenfälle aber leicht verschlechtert haben. Das USDA wird dazu heute ein umfangreiches Update veröffentlichen.


Quelle: shareribs.com / CFTC