(shareribs.com) New York 11.05.15 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen in der vergangenen Woche deutlich gesenkt. Dies betraf vor allem Gold Bei Weizen und Mais wurden die Netto-Shortpositionen ausgeweitet.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe in der Woche bis zum 5. Mai um 20,0 Prozent auf 114.982 Kontrakte reduziert.

Besonders deutlich war der Rückgang der Netto-Longpositionen bei Gold wo es um 48 Prozent auf 31.661 Kontrakte nach unten ging. Seit Mitte März bewegt sich der Goldpreis in einer Spanne von 50 USD um die Marke von 1.200 USD. Dabei konzentrierten sich die Marktteilnehmer in der vergangenen Woche auf den Bericht zum US-Arbeitsmarkt. Dieser zeigte für den Monat April ein deutliches Wachstum bei den Neueinstellungen, die Arbeitslosenrate sank auf 5,4 Prozent. Gleichzeitig wurden die Zahlen für März korrigiert, die Zahl der Neueinstellungen lag bei nur 85.000, womit so wenig Arbeitsplätze geschaffen wurden, wie seit Juni 2012 nicht mehr. Analysten gehen davon aus, dass die US-Notenbank ob der jüngsten Schwäche der US-Konjunktur ihre Planungen für die Leitzinserhöhungen weiter nach hinten verschiebt. Wahrscheinlich ist eine erste Erhöhung gegen Ende des dritten Quartals 2015. Für den Goldpreis bietet dies jedoch nur wenig Potential. Solange der Preis nicht nachhaltig über die Marke von 1.200 USD klettert, ist ein längerfristiger Aufwärtstrend nicht wahrscheinlich, wie Analysten mitteilten.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Silber wurde in der vergangene mehr als verdoppelt und belief sich auf 11.162 Kontrakte. Bei Platin war ein Anstieg um 17,5 Prozent auf 15.883 Kontrakte zu beobachten und Palladium stagniert weiter bei 16.797 Kontrakten.

Deutlich größer waren die Ausschläge bei Kupfer Dort wurde die Zahl der Netto-Longpositionen mehr als verdoppelt – auf zuletzt 31.654 Kontrakte. Die Einstellung einiger Marktteilnehmer hinsichtlich der Angebotslage von Kupfer hat sich geändert. Von dem erwarteten Überschuss dürfte Ende 2015 kaum etwas bleiben, da die Produktion in einigen wichtigen Minen im ersten Quartal enttäuschend ausfiel. Weiterhin ist die Lage in China nicht so schlecht, wie die Konjunkturdaten erwarten lassen. Die Kupfernachfrage wuchs auf Sicht der ersten vier Monate weiter, im April lagen die Importe auf dem höchsten Niveau seit einem Jahr. Offen bleibt, wie die Regierung in Peking auf die gegenwärtige Schwäche reagiert. Am Wochenende wurde in einem ersten Schritt bereits der Leitzins erneut gesenkt. Es war die dritte Senkung seit November, der Leitzins sank um 25 Basispunkte.

Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche gesunken, Brent-Rohöl verlor 1,6 Prozent. Gleichzeitig kletterten die Preise für Brent- und WTI-Rohöl in den vergangenen Wochen jedoch deutlich, was die Marktteilnehmer für Gewinnmitnahmen nutzten, da die Aufwärtsbewegung zu stark gewesen ist. Die Rohölbestände in den USA sanken in der vergangenen Woche erstmals seit Januar, was auf eine Trendwende beim Lageraufbau hindeutet. Dennoch bleiben die Bestände nahe eines Rekordhochs, weshalb die Chancen für weitere Kursgewinne gering sind, zumal das höhere Preisniveau die Produzenten animieren könnte, Bohrlöcher zu reaktivieren. Die Zahl der Netto-Longs stieg hier um 3,9 Prozent auf 268.163 Kontrakte.

Die Agrarrohstoffe bleiben weiter unter Druck. Bei Weizen stieg die Zahl der Netto-Shorts um 4,2 Prozent auf 111.409 Kontrakte. Dabei gibt es zwar einige Preistreiber in den USA, aus globaler Sicht jedoch ist der Markt gut aufgestellt. Bei den Sojabohnen sank die Zahl der Netto-Shorts um neun Prozent auf 29.180 Kontrakte. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais wurde um 26 Prozent auf 111.409 Kontrakte ausgeweitet. Die Aussaat in den USA geht sehr zügig voran, es ist davon auszugehen, dass dies auch in der vergangenen Woche der Fall war.


Quelle: shareribs.com / CFTC