(shareribs.com) New York 04.02.13 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre bullischen Rohstoffwetten in der vergangenen Woche erneut ausgeweitet. Die positiven Konjunkturdaten befeuern dabei die Preise, flankiert von den umfangreichen Zentralbankstimuli.

Die Zahl der Netto-Longpositionen, Wetten auf steigende Rohstoffpreise durch Hedgefonds und Finanzinvestoren, wuchs in der Woche bis zum 29. Januar um 5,6 Prozent auf 800.738 Kontrakte. Davon profitiert haben vor allem Öl, Silber und Palladium aber auch bei Baumwolle wird eine Erholung erwartet.

Der GCSI Spot Index verbesserte sich in der vergangenen Woche um 2,5 Prozent und damit die acht Woche in Folge, was laut Bloomberg.com der längste Anstieg seit 1996 ist. Die Investoren stützen ihre Entscheidungen, auf steigende Rohstoffpreise zu setzen, auf die anhaltende Verbesserung vieler Konjunkturindikatoren in den USA und China, aber auch in Europa. Vor allem das Wachstum Chinas sollte die Nachfrage nach Rohstoffen positiv stimulieren, aber auch in den USA sorgt die Erholung am Häusermarkt für eine höhere Nachfrage. Die gute Konjunktur veranlasst die Investoren zudem, die seit Jahren hohe Liquidität in Assets zu bringen, welche von der besseren Konjunktur überproportional profitieren dürften. So könnte es mit einer langen Verzögerung in den kommenden Monaten zu einer deutlich schnelleren Inflation kommen. In China sind die Verbraucherpreise jüngst wieder gestiegen, was die Zentralbank veranlassen könnte, die Lockerungsmaßnahmen zu stutzen.

In den vergangenen Wochen ist zudem die Nachfrageentwicklung in den Hintergrund getreten, es beherrscht vor allem die Phantasie das Handeln der Investoren. So wird das Angebot bei Rohöl weiterhin hoch bleiben, die Nachfrage hingegen wächst zwar deutlich, aber weiterhin unterdurchschnittlich. Auch wenn bei Öl gehörige Risikoaufschläge im Preis enthalten sind, so wächst dennoch das Korrekturpotential, zumal der Preis auch schädigend auf die Konjunktur wirken dürfte. Die Netto-Longpositionen bei WTI-Rohöl wurden in der Woche bis zum 29. Januar um 6,2 Prozent auf 218.064 Kontrakte ausgeweitet.

Bei den Edelmetallen sieht dies ähnlich aus, lediglich Gold ist in der Gunst der Investoren gesunken, bedingt durch die höhere Risikobereitschaft. Bei Palladium wurden die Netto-Longpositionen um 18,8 Prozent auf 22.532 Kontrakte ausgeweitet, der Palladiummarkt dürfte 2013 und 2014 ein großes Defizit aufweisen. Bei Platin wuchs die Zahl der Netto-Longpositionen um 7,5 Prozent auf 40.938 Kontrakte, die bullischen Wetten auf Silber wurden um 12,3 Prozent auf 29.580 Kontrakte ausgeweitet, während es bei Gold um 23,6 Prozent auf 82.081 Kontrakte nach unten ging. Auch bei Kupfer ist man derzeit skeptischer, die Netto-Longpositionen gingen um 12,1 Prozent auf 14.448 Kontrakte zurück.

Bei den Agrarrohstoffen hat sich die Stimmung zuletzt ebenfalls gebessert. Die Zahl der Netto-Shortpositionen bei Weizen wurde um 15,5 Prozent auf 17.676 Kontrakte reduziert, bei Mais wuchs die Zahl der Netto-Longs um 8,5 Prozent auf 164.434 Kontrakte und bei Sojabohnen um 7,4 Prozent auf 105.017 Kontrakte.

Die Netto-Shortpositionen bei Zucker wurden um 67,8 Prozent auf 5.893 zurückgenommen, bei Kaffee ging die Zahl der Netto-Shortpositionen um 6,2 Prozent 10.516 Kontrakte zurück und die Netto-Longs von Baumwolle stiegen um 28,1 Prozent auf 53.295 Kontrakte.