(shareribs.com) New York 23.05.16 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe in der vergangenen Woche leicht ausgeweitet. Unter anderem ging es bei Longs auf Rohöl nach oben, während Kupfer zunehmend unter Druck liegt.

Wie die Commodity Futures Trading Commission bereits am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 17. Mai um 6,3 Prozent auf 988.076 Kontrakte ausgeweitet. Hierbei ging es unter anderem für Gold und Platin nach oben, auch Mais verbesserte sich in der Gunst der Investoren.

Der Goldpreis lag in der vergangenen Woche unter Druck, es ging um 1,7 Prozent abwärts. Grund für die Korrektur ist die voraussichtliche Leitzinserhöhung in den USA im kommenden Monat. Eine wachsende Zahl von Investoren geht davon aus, dass die US-Notenbanker die sich verbesserten Konjunkturindikatoren zum Anlass nehmen werden, um die zweite Zinserhöhung seit Ende 2015 vorzunehmen. Zudem geht man davon aus, dass eine dritte Erhöhung im Dezember erfolgen wird. Trotz der Korrektur des Goldpreises haben die Investoren ihre Holdings im SPDR Gold Trust am Freitag auf 869,26 Tonnen und damit das höchste Niveau seit November 2013 ausgeweitet. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold stieg um 0,8 Prozent auf 227.651 Kontrakte.

Die Zahl der Silber-Longs wurde um 6,5 Prozent auf 66.982 Kontrakte reduziert. Bei Platin stieg die Zahl der Netto-Longs um 2,2 Prozent auf 25.311 Kontrakte und die Zahl der Netto-Longs auf Palladium wurde um 1,3 Prozent auf 25.311 Kontrakte reduziert.

Deutlich negativer ist die Stimmung derweil bei Kupfer Dort wurden die Short-Positionen massiv ausgeweitet, so dass die Investoren nun mit 24.332 Kontrakten netto-short sind. Die Kupfernachfrage entwickelt sich weiterhin nicht wie erwartet. In China stieg der Bedarf leicht, jedoch enttäuschte die wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepublik im April. Die Lagerbestände von Kupfer in China sind hoch, weshalb Analysten mitteilten, dass es vorläufig keiner weiteren Importe bedürfe, um die Nachfrage bedienen zu können. Dies gilt als sehr bärisch. Auch sind die Kupferbestände in London in den vergangenen Wochen wieder gestiegen. Der Kupferpreis notiert weiterhin so schwach wie seit drei Monaten nicht mehr, das Aufwärtspotential bleibt mit einem festen US-Dollar und einem stagnierenden Ölpreis gering.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf US-Rohöl stieg um 14,1 Prozent auf 246.996 Kontrakte. Nach der starken Rally hatte sich die Preiserholung von Rohöl verlangsamt, allerdings notiert das schwarze Gold weiterhin deutlich über der Marke von 40 USD. Zeitweise kostete das Barrel knapp 49 USD, was im Wesentlichen auf den ungeplanten Rückgang der Förderung zurückzuführen ist. Der Umfang dessen ist auf dem höchsten Niveau seit fünf Jahren angelangt, wie Analysten kürzlich mitteilten. Unklar ist, wie sich der Markt nun weiter entwickelt. Die starke Rally lässt darauf schließen, dass Rohöl überverkauft sein könnte, was zu einer größeren Korrektur führen könnte. Goldman Sachs teilte kürzlich jedoch mit, dass der Markt bereits im Defizit liegen könnte. Der stellvertretende russische Ölminister meldete hingegen, dass der Markt auch weiterhin einen Überschuss von 1,5 Mio. Barrel/Tag aufweise.

Bei den Agrarrohstoffen bleibt das Bild uneinheitlich. Die Sojabohnen profitieren von dem schlechten Wetter in Lateinamerika, das zu einer steigenden Nachfrage nach US-Sojabohnen führen könnte. Die Zahl der Netto-Longs auf Sojabohnen wurde um 1,7 Prozent auf 205.153 Kontrakte ausgeweitet. Bei Mais stieg die Zahl der Netto-Longs um 14,0 Prozent auf 48.978 Kontrakte und die Zahl der Netto-Shorts auf Weizen sank um 7,2 Prozent auf 72.575 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC