03.01.18  Kolumne  IT 

Danke (Trump?) - das war ein Jahr der Superlative!

(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS

+++Trump sorgt für hohe Erwartungshaltung in 2018+++DAX zum Jahresschluss schwächer+++Kryptomanie hält an+++ Bitcoins schwächer++Ripple der neue Super-Star+++ Gold/Silber leicht erholt+++CECE-Index (Osteuropa) als Outperformer+++Kasachstan +50 Prozent in 2017+++Tenbagger- Chancen bei Lithium- und Cannabis-Aktien+++Kommt die „GroKo in Deutschland oder kommen italienische Verhältnisse?+++

Nachdem Trump nun zum Jahresschluss die seiner Ansicht nach „historische“ US-Steuerreform durchgebracht hat, schloss der Dow Jones Industrial Index nahe dem Allzeit-Hoch bei etwas unter 24.800 Indexpunkten, was ein Plus von 25 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet. Der DAX gab am letzten Handelstag durch Gewinnmitnahmen deutlicher nach und schloss nachbörslich bei 12.861 Indexpunkten deutlich unter der „magischen“ 13.000-er Marker. Er stieg damit „nur“ um 12,8 Prozent in 2017.

Dieses Jahr war das Jahr der Superlative für Aktienanleger, denn die Wall Street und auch der DAX, aber auch viele Emerging Markets erreichten neue historische Allzeit-Hochs. 5 Börsen aus Osteuropa konnten 2017 dabei den DAX outperformen. Die Aktien aus Kasachstan konnten sogar um über 50 Prozent zulegen. Die beste Geldanlage der Welt waren aber in diesem Jahr Kryptowährungen mit über Kursverzehnfachungen in diesem Jahr, wobei der Ripple sogar um 5284 Prozent in 1 Jahr und damit weit mehr als de Bitcoin mit + 1148 Prozent ansteigen konnte.

Wall Street im Trump-Fieber

Nach vielen politischen Niederlagen konnte Trump zum Jahresschluss noch einen großen Erfolg mit seiner „historischen“ Steuerreform erreichen, indem nun auch der US-Kongress für die US-Steuerreform stimmte. Nun muss der US-Kongress aber auch die Schuldengrenze von über 20 Billionen US-Dollar anheben, um einen „Goverment Shut down“, also die temporäre Zahlungsunfähigkeit der USA zu vermeiden. Die Anleger an der Wall Street blicken nun hoffnungsvoll in das Jahr 2018. Unter Trump stieg der Dow Jones Industrial Index immerhin um 25 Prozent seit Jahresbeginn 2017 und der NASDAQ-Index sogar um 27 Prozent. 2017 war auch das Jahr der Technologieaktien wie „FANG & Co. wobei die chinesischen Internetaktien also Alibaba & Co noch besser abschnitten, während der Shanghai Composite Index mit 3296 Indexpunkten nur ein Plus von 6,5 Prozent erreichte. Der marktbreitere S&P-Index schaffte in den USA ein Plus von 18,9 Prozent. Genauso strak stieg der Nickei 225-Index in 2017. Der Euro Stoxx blieb mit einem Plus von 7,2 Prozent in 2017 wie schon in den Vorjahren deutlicher Underperformer. Ob die US-Steuerreform nun ein Fluch oder Segen ist, wird sich erst in 2018 entscheiden, je nachdem wie das BSP-Wachstum und die US-Unternehmensgewinne gesteigert werden kann oder nicht.

Überbewerteter US-Aktienmarkt durch Aktien-Rückkaufprogramme und Rekord-Wertpapier-Kredite

Nach wie vor ist der US-amerikanische Aktienmarkt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 sehr hoch bewertet. Angetrieben wurde die Aktien-Hausse auch durch die fortgesetzten Aktienrückkaufprogramme und die Rekord-Wertpapierkredite in den USA im Volumen von über 500 Milliarden US-Dollar. Da die amerikanische Notenbank den Zins im Dezember 2017 auf 1,5 Prozent anhob und zudem ab 2018 dem Markt wieder Liquidität entziehen und die Zinsen weiter anheben will, könnte diese künstliche Hausse in 2018 etwas geringer ausfallen oder die Kurse könnte sogar kräftig nachgeben. Auf der anderen Seite schwimmen viele US-Unternehmen aufgrund der expansiven Geldpolitik der FED in Liquidität. So schiebt alleine Apple eine Kriegskasse von über 200 Milliarden US-Dollar vor sich her, die zum Teil genutzt wird, eigene Aktien weiter aufzukaufen. Zudem kommen in 2018 Rekord-Dividenden zur Wiederanlage auf den Markt-

EZB manipuliert die Aktienmärkte weiter durch fragwürdige Anleihen-Aufkäufe

In Europa will der EZB-Chef Mario Draghi weiterhin bis zu 30 Milliarden Euro (zuvor 60 Milliarden Euro) in den Markt pumpen, wobei das Anleihen-Portfolio eine immer schlechtere Qualität aufweist, wie der Flop der Anleihe von Steinhoff (Poco) mit 10 Mrd. € Verlust zeigte. Aber eine Notenbank kann bekanntlich nicht Pleite gehen, da sie beliebig weiter Geld drucken kann. Die größten „bad banks“ der Welt mit vielen Schrottanleihen im Portfolio der Welt sind aber die Notenbanken, was ganz eindeutig eine dauerhafte Marktmanipulation darstellt, die hoffentlich bald ein Ende hat. Der Weg zur „Normalisierung“, also der Ausstieg aus der „Drogenpolitik der Notenbanken“, wird aber sehr steinig und beschwerlich werden.

Geopolitische Spannungen nehmen zu - der IS ist nicht tot

Zunächst steigt durch die US-Steuerreform aber auch die US-Staatsverschuldung enorm an, was die Anleger noch viel zu wenig im Auge haben. Zudem drohen in 2018 einige geopolitische Konflikte der USA mit Nord-Korea, dem Iran und auch in der Ukraine mit Russland, nachdem Trump entschieden hat, auch Waffen zur „Selbstverteidigung“ in die Ukraine zu schicken. Auch mit der Erklärung von Jerusalem zur Hauptstadt von Israel hat Trump die „Büchse der Pandora“ in Nahen Osten geöffnet. Auch wenn der IS aus dem Irak mit amerikanischer Hilfe und Syrien mit russischer Hilfe vertrieben wurde, wird sich der IS mit Terroranschlägen wieder melden wie zuletzt in Afghanistan, St. Petersburg und in Kairo.

Politische Unwägbarkeiten in Europa

Zudem gibt es in Europa einige politische Unwägbarkeiten wie die schwierige Regierungsbildung in Deutschland – wird es wohl eine „GroKo“ werden und wie teuer wird sie ggf. für die deutsche Wirtschaft? - und die Parlamentswahlen am 4. März in Italien. Zudem bleibt es abzuwarten, ob die EZB im Laufe des Jahres 2018 einen ähnlichen Weg zur Normalisierung beschreiten wird, wie es die amerikanische Notenbank FED in 2018 versuchen wird. Zudem muss Europa den Brexit verkraften und Großbritannien auch. Abzuwarten bleibt ob sich Macrons Europa-Visionen, die auf Eurobonds, mehr Zentralismus (EU-Finanzminister) und mehr Durchschlagskraft in Europa (sprich Brüssel) hinauslaufen, durchsetzen lässt oder nicht.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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