(shareribs.com) New York 26.01.12 - Die Kursbewegungen bei den chinesischen Solaraktien in New York blieb gestern in einer relativ engen Range, wobei die Zahl der Gewinner die der Verlierer übertraf. Bei den Investoren herrscht derzeit vorsichtiger Optimismus, der aber in den kommenden Tagen und Wochen schnell abebben könnte. Grund dafür sind die anhängigen Klagen vom Wettbewerber SolarWorld vorm US-Handelsministerium und der Internationalen Handelskommission ITC.

Die Gruppe der Kläger um SolarWorld, die Coalition of American Solar Manufacturers (CASM) hat gestern Daten vorgelegt, die die Anschuldigungen des Preisdumping seitens der chinesischen Produzenten in den USA stützt. Die CASM schätzt, unter Zuhilfenahme von Daten der Zollbehörden, dass die chinesischen Produzenten ihre Importe seit Mitte 2011 um 110 Prozent gesteigert haben. Nachdruck verlieh die Gruppe ihrer Klage mit der Feststellung, dass die chinesischen Solarimporte seit 2008 um 939 Prozent im Wert und 1664 Prozent in der Kapazität gesteigert wurden. Zudem, so die CASM, haben Produzenten wie Trina Solar und Suntech Power Ende 2011 ihre Lieferungen massiv ausgeweitet. Suntech Power soll seine November-Importe um 76 Prozent gegenüber Oktober ausgeweitet haben, Trina Solar habe seine Importe in der ersten Dezember-Hälfte um 209 Prozent gegenüber dem Vormonatszeitraum gesteigert. Dies deute daraufhin, dass die chinesischen Hersteller die Auswirkungen möglicher Strafzölle, die bereits Mitte Februar beschlossen werden könnten, reduzieren wollen. Suntech Power teilte laut der Nachrichtenagentur Reuters hingegen mit, dass der starke Anstieg auf einen Ausverkauf vor dem Auslaufen von Subventionen Ende 2011 zurückzuführen sei.

Wie Bloomberg.com berichtet, will SolarWorld vor dem Handelsministerium durchsetzen, dass aus oben genannten Gründen die erwarteten Strafzööle rückwirkend bis Mitte November erhoben werden.

Aber auch aus Deutschland droht Ungemach. Die Regierung plant Agenturberichten zufolge, die neuen Regularien zur Anpassung der Einspeisevergütung im Monatsturnus bereits zum 1. April umzusetzen. Derzeit wird diese alle sechs Monate angepasst. Die neue Regelung soll den zuletzt enormen Ausbau der Solaranlagen in Deutschland, der 2011 7,5 GW erreicht hat, begrenzen. Während sich Wirtschaftsminister Rösler (FDP) für eine Förderbegrenzung von 1 GW aussprach, will Umweltminister Röttgen (CDU) einen Deckel bei 2,5 bis 3,5 GW durchsetzen.

Da die chinesischen Produzenten in Deutschland einen hohen Marktanteil haben, würde eine rasche Reduzierung auch die Absatzmöglichkeiten im bisher größten Markt der Welt verringern. Die anhängigen Klagen in den USA und die Erhebung von Strafzöllen würde die operativen Kosten der Hersteller massiv steigen lassen.

Suntech Power verbesserten sich gestern um 2,6 Prozent auf 3,14 USD, China Sunergy stiegen um 2,6 Prozent auf 2,00 USD, Canadian Solar legten um 1,6 Prozent auf 3,18 USD zu und ReneSola verbesserten sich um 1,4 Prozent auf 2,13 USD.

Hanwha SolarOne schlossen 1,1 Prozent fester bei 1,80 USD. Trina Solar schlossen mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 7,94 USD. Yingli Green Energy blieben unverändert bei 4,20 USD.

JinkoSolar korrigierten um 2,6 Prozent auf 5,92 USD, LDK Solar verloren 3,5 Prozent auf 4,46 USD und JA Solar schlossen 3,6 Prozent leichter bei 1,62 USD.