(shareribs.com) New York 19.05.12 - Eine sehr schwere Woche ist für die Aktien der chinesischen Solarproduzenten zu Ende gegangen. Die am Donnerstag ergangene Mitteilung, dass die Hersteller von Strafzöllen von mehr als 30 Prozent wegen Preisdumpings belegt werden, hat die Investoren, trotz der schon geringen Kurse, in Scharen aus den Aktien getrieben. Das Ergebnis sind zweistellige Kursverluste und keine Gewinner.

Denn nicht nur die Aktien der großen chinesischen Player Yingli Green Energy Suntech Power und Trina Solar wurden abgestraft, auch die Papiere der beiden US-Hersteller SunPower und First Solar, die am Donnerstag noch deutlich zulegen konnten, sackten am Freitag wieder tief nach unten.

Die Strafzölle in den USA, die erhoben wurden, da die US-Tochter des deutschen Herstellers SolarWorld in den USA gegen das mutmaßliche Preisdumping und illegale Subventionen bei der chinesischen Konkurrenz geklagt hatte, könnten zu einem Menetekel für den europäischen Markt werden. Denn SolarWorld teilte heute mit, dass man sich mit dem Erfolg der Klage in den USA nun auch größere Chancen für eine erfolgreiche Klage in Europa ausrechne. SolarWorld hat bereits seit Längerem versucht, genügend Mitstreiter um sich zu scharen. 25 Prozent der europäischen Branche sind nötig, um eine Wettbewerbsklage einreichen zu können. Gegenüber Bloomberg.com sagte Frank Asbeck, CEO von SolarWorld, dass dies ein Signal für Europa sei und man Mitte des Jahres eine entsprechende Beschwerde einreichen wolle.

Der europäische Markt ist für die chinesischen Hersteller ungleich wichtiger, als der noch junge US-Markt. Zwar zeigten sich bei ReneSola zuletzt Tendenzen, die auf einen Rückgang der Bedeutung Europas für den Umsatz schließen lassen, im Großen und Ganzen aber ist Europa nach wie vor der größte und bedeutendste Markt. Asbeck teilte weiterhin mit, dass es in der deutschen Politik Überlegungen gebe, Regularien für die Subvention von Solaranlagen einzuführen, die einen bestimmten Mindestanteil für Produkte aus europäischer Herstellung vorschreiben. Solche Regelungen gibt es bereits in Italien und Griechenland. Bisher aber ist die Anpassung der Solarsubventionen in Deutschland gescheitert und ohne Zugeständnisse seitens der Bundesregierung dürfte hier auch vorerst kein neues Gesetz zu Stande kommen. Zum Thema der Subventionen von alternativen Energieprojekten lesen Sie hier mehr.

Eine mögliche weitere Front gegen die chinesischen Hersteller war es auch, die die Kurse heute wieder tief in den Keller und auf neue Jahrestiefs gedrückt hat.

China Sunergy brachen um 16,0 Prozent auf 1,10 USD ein, JA Solar verloren 15,2 Prozent auf 0,89 USD, Yingli Green Energy büßten 10,0 Prozent auf 2,52 USD ein, ReneSola schlossen 9,5 Prozent leichter bei 1,34 USD, Canadian Solar rutschten um 8,5 Prozent auf 2,70 USD ab.

Trina Solar korrigierten um 6,3 Prozent auf 5,70 USD, Suntech Power gaben 6,1 Prozent auf 2,00 USD ab und LDK Solar rutschten um 2,1 Prozent auf 2,85 USD nach unten.