(shareribs.com) New York 09.05.12 - Die Aktien der chinesischen Solarproduzenten mussten am Dienstag teils herbe Kursverluste hinnehmen. Dabei dürfte die herrschende Unsicherheit vor dem Beginn der Berichtssaison bei den Unternehmen maßgeblich ursächlich sein. Weiterhin aber drückt auch die Prognose für den italienischen Markt für Photovoltaik auf die Kurse, wo in diesem Jahr nur ein Bruchteil des 2011 erreichten Wachstums erwartet wird.

In Italien dürfte der Zubau bei Photovoltaikanlagen in diesem Jahr bei nur noch 1,5 bis 2,5 GW liegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters gestern berichtete. Hintergrund des starken Rückgangs sind mangelnde Planungssicherheit aufgrund bisher unklarer Kürzungen bei den Subventionen. Die Kürzungen in Italien und auch in Deutschland treffen die Branche schwer, da beide Länder den Löwenanteil der Solarenergie in Europa auf sich vereinen. Für die Hersteller brechen somit wahrscheinlich zwei der wichtigsten globalen Absatzmärkte weg.

In diese Lücke könnte für die chinesischen Hersteller nun Japan rücken. Das Land, welches seit dem Wochenende keinen einzigen Kernreaktor mehr betreibt – der Letzte wurde für Wartungsarbeiten heruntergefahren – arbeitet derzeit an Vorlagen für die Subvention von Photovoltaikanlagen. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass die geplante Einspeisevergütung zu den weltweit höchsten gehören dürfte.

Analysten gehen davon aus, dass die geographische Nähe zu China und die dort bereits arbeitenden chinesischen Hersteller einen Gutteil des Marktwachstums für sich werden nutzen können. Suntech Power ist bereits seit 2006 in Japan tätig, damals hatte das Unternehmen mit MSK Corp einen der größten japanischen Solarkonzerne übernommen. Yingli Green Energy hat vor Kurzem eine Tochtergesellschaft in Japan gegründet. Die chinesischen Hersteller konkurrieren hier dann mit Unternehmen wie Kyocera und Softbank die bereits Anlagen in Kraftwerksgröße planen.

Bis die Hersteller in Japan, aber auch in China, wachsen und die harten Zeiten hinter sich lassen können, ist es noch ein weiter weg. Derzeit stehen rund 50 Prozent der Produktionskapazitäten der Branche in China still. Diese werden auf insgesamt 40 GW geschätzt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Analysten gehen davon aus, dass die Probleme in der Branche, die mit 500 Unternehmen in China sehr groß ist, zu einer Reihe von Übernahmen führen dürften, was dann wiederum positiv für den Gesamtmarkt sein dürfte.

Am Dienstag aber konnten sich die Aktien der chinesischen Solarproduzenten dem Abwärtsdruck von den globalen Aktienmärkten nicht entziehen.

Verlierer des Tages waren die Aktien von Trina Solar die sich um 7,1 Prozent auf 7,16 USD verbilligten. Yingli Green Energy verloren 4,7 Prozent auf 3,45 USD, Canadian Solar schlossen 4,5 Prozent leichter bei 3,20 USD und Suntech Power gaben 3,5 Prozent auf 2,47 USD ab.

JinkoSolar verloren 1,1 Prozent auf 5,37 USD und JA Solar verloren 0,8 Prozent auf 1,29 USD. LDK Solar schlossen unverändert bei 2,75 USD, China Sunergy stiegen um 1,3 Prozent auf 1,58 USD und ReneSola stiegen um 1,7 Prozent auf 1,77 USD.