(shareribs.com) New York 17.04.12 - Der gestrige Handelstag hatte es bei den chinesischen Solaraktien in sich. Dabei waren es weniger Kurskapriolen, die die Aktien gezeigt hätten. Sondern es brodelt die Gerüchteküche gewaltig und ein noch junges Unternehmen will seinen Absatz auf dem chinesischen Markt in diesem Jahr um das Fünf- oder Zehnfache steigern.

Canadian Solar waren heute gefragt und stiegen vor Handelsbeginn kräftig an. Ausschlaggebend für die scharfe Aufwärtsbewegung war ein Bericht chinesischer Medien, laut denen der chinesische Ölkonzern CNOOC eine Übernahme von Canadian Solar prüfe. shareribs.com berichtete. Bis zum Ende des Handels flachten die Kursgewinne aber etwas ab, nachdem Candian Solar die möglichen Übernahmegespräche dementiert hatte.

Ebenfalls beachtet wurde ein Interview des CEO von JinkoSolar, Chen Kangping. Dieser teilte in einem Interview mit, dass sein Unternehmen plane, die Zahl der Solarkraftwerke, die in diesem Jahr in China durch JinkoSolar errichtet werden sollen, um das Fünf- bis Zehnfache zu steigern. Hauptaugenmerk soll dabei auf dem Westen Chinas liegen. Im vergangenen Jahr baute JinkoSolar lediglich Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 100 MW in China auf. JinkoSolar will also ein ordentliches Stück des wachsenden Solarmarktes Chinas für sich erobern. Die Prognosen für den Zubau in China in diesem Jahr schwanken zwischen drei und sieben Gigawatt Kapazität.

Ein solch stark wachsender Markt wurde in Deutschland bereits im ersten Quartal verzeichnet. Wie die Financial Times Deutschland gestern berichtete, seien allein im ersten Quartal 2012 PV-Anlagen mit einer Kapazität von knapp 1,9 GW errichtet worden. Damit lag der Zubau fast viermal höher, als vor einem Jahr. Grund für den rasanten Ausbau sind wieder einmal die Vorzieheffekte. Mit Bekanntwerden der Kürzungspläne für die Solarsubventionen sind die Auftragseingänge bei den Herstellern rasant angestiegen, im März sollen diese bei 1,1 GW gegipfelt haben.

Allein, was nützt es. Solche Berichte hätten früher vor Kursexplosionen gesorgt. Heute aber verdienen die Hersteller kaum noch Geld mit dem Verkauf von Solarmodulen. Der extreme Preiskampf und der Überschuss haben die Margen einbrechen lassen. Hohe Umsätze stehen enormen Verlusten gegenüber, die Aktien bleiben schwach.

Ein Plus schafften gestern Canadian Solar, die sich um 7,6 Prozent auf 3,54 USD verbesserten. JA Solar legten 3,0 Prozent auf 1,39 USD zu, LDK Solar stiegen um 0,3 Prozent auf 3,20 USD und ReneSola verbesserten sich noch um 0,6 Prozent auf 1,84 USD.

Auf der anderen Seite standen Yingli Green Energy die um 4,1 Prozent auf 3,30 USD abgaben. Suntech Power verloren 0,7 Prozent auf 2,71 USD, Trina Solar gaben 2,4 Prozent auf 6,40 USD ab. China Sunergy korrigierten um 1,6 Prozent auf 1,81 USD.

JinkoSolar beendeten den Handelstag unverändert bei 5,34 USD.