(shareribs.com) Peking 15.03.13 - Die chinesischen Solarproduzenten haben im vierten Quartal 2012 teils einen deutlichen Nachfrageanstieg verzeichnet. Dies führte zu einem Anstieg der Produktion, was nun zu einem starken Lageraufbau führen dürfte, da bereits wieder mit einem Rückgang der Nachfrage gerechnet wird.

Das erste Quartal ist traditionell eines der schwächsten Nachfrage im Sektor. Dies haben die Produzenten in ihren jeweiligen Prognosen auch so mitgeteilt. Im vierten Quartal 2012 war vor allem der Zubau in China stark anstiegen, was Unternehmen veranlasst hat, ihre Kapazitäten wieder höher auszulasten. Nun zeichnet sich aber ab, dass nicht nur das erste sondern auch das zweite Quartal 2013 weniger stark verlaufen dürfte als bisher angenommen.

Dies liegt unter anderem an einem Dokument, dass die einflussreiche Nationale Entwicklungs- und Reformkommission ausgereicht hat. Darin wird verlangt, dass die zuständigen Regierungsorgane und Unternehmen die Bepreisung für ans Netz angeschlossene Solarkraftwerke überprüfen. Ziel ist es, den Preis bei 0,75 bis 1,0 Yuan je kWh festzulegen, wobei die Subventionen damit bei 0,35 Yuan je kWh liegen dürften. Dies gefährdet allerdings den geplanten Zubau, da bisher eine Preisspanne von 1,0 bis 1,15 Yuan je kWh erwartet wurde. Die erzielbaren Renditen sind für Investoren also geringer, weshalb Analysten befürchten, dass der Ausbau der netzgebundenen Solarenergie in China ins Stocken geraten könnte. Für die Anbieter von Solaranlagen ist dies umso ärgerlicher, da einer Analysen von Minsheng Securites zufolge die Preise für Solaranlagen um 30 Prozent sinken müssten, um eine ansprechende Rendite erzielen können.

Die chinesische Regierung hat die Pläne für den Ausbau der PV-Kapazitäten in China im zuletzt deutlich angehoben: statt der bisher geplanten 21 GW sollen diese 2015 bei 35 GW liegen. Im vergangenen Jahr wuchs der chinesische Solarmarkt auf insgesamt 6 GW an, so dass in den kommenden drei Jahren noch viel Arbeit vor den Planern und den Unternehmen liegt. Es wird aber bezweifelt, dass die wahrscheinlich unzureichenden Subventionen dazu führen, dass die Ziele von 10 GW Zubau/Jahr nicht erreicht werden können.

Ein Analyst von Minsheng Securites geht davon aus, dass das zweite Quartal 2013 für die chinesische Industrie das Schwerste in der noch jungen Geschichte wird, da die Nachfrage in China schwach bleiben dürfte, während in Europa, dem traditionell größten Markt, über die Strafzölle wegen Preisdumpings entschieden wird.