(shareribs.com) Tokio 18.06.12 - Das Atomdesaster von Fukushima hat in der Regierung Japans zu einem Umdenken geführt. Die  Regierung wird am 1. Juli neue Subventionen einführen, die zu einem rasanten Ausbau der Solarenergie im Land führen dürfte. Vorn dabei sind Suntech Power und andere chinesische Player.

Einer Analyse von Bloomberg New Energy Finance dürften die neuen Subventionen einen Zubau von 3,2 GW in den nächsten neun Monaten nach sich ziehen. Damit liegt das Wachstum zwar noch weit hinter dem Niveau in Italien oder Deutschland, allerdings gehen die langfristigen Schätzungen von einem Gesamtzubau von 70 bis 100 GW aus. Heute werden erst 1,6 Prozent der in Japan erzeugten Energie aus regenerativen Quellen erzeugt, während 30 Prozent aus Atomenergie gewonnen wird.

Im Zuge der neuen Subventionen werden je Kilowattstunde erzeugter Solarenergie 42 Yen (42 €-Cents) gezahlt, Windenergie wird mit 23,1 Yen (23 €-Cents) subventioniert. Damit gehören die Subventionen zu den weltweit höchsten. Die japanische Regierung rechnet mit einem Zubau von 2,5 GW bis März 2013.

Die Regierung will mit der Anpassung ihre Abhängigkeit von Atomenergie verringern, da diese in der Bevölkerung unpopulär geworden ist. Bis vor Kurzem waren zudem alle 50 AKW in Japan abgeschaltet, am Wochenende wurden zwei Anlagen wieder hochgefahren. Dies hat auch Ängste vor Stromausfällen im Sommer geschürt, was die Regierung ebenfalls zu vermindern versucht.

Zu den Profiteuren des japanischen Solarbooms werden die chinesischen Hersteller zählen, die vor allem bei großen Anlagen auf ihre Expertise verweisen können. Analysten glauben, dass die japanischen Hersteller nur auf dem Markt für Privatkunden Erfolg haben werden, da die chinesischen Hersteller in deutlich günstigere Produkte anbieten können.

Nach der Rally am Freitag klettern Suntech Power heute um weitere 6,5 Prozent, Yingli Green Energy steigt um 2,5 Prozent und Trina Solar schaffen ein Plus von 4,9 Prozent.