(shareribs.com) Frankfurt 25.07.12 - Die Aktien von SolarWorld zeigten heute eine kurze Erholung nachdem das Unternehmen angekündigt hat, dass man noch in dieser Woche eine Beschwerde in Europa einreichen werde, die gegen das Preisdumping der chinesischen Konkurrenz gerichtet ist.

Ein Sprecher von SolarWorld sagte gestern Abend, dass SolarWorld gemeinsam mit anderen europäischen Solarunternehmen an einer Beschwerde gegen die chinesischen Hersteller arbeite. Es sei notwendig, dass die EU hier für einen fairen Wettbewerb eingreife, so SolarWorld. Einem Bericht des Wall Street Journal zu Folge soll die Beschwerde bereits gestern bei der EU-Kommission eingereicht worden sein.

SolarWorld wirft der chinesischen Konkurrenz vor, die europäische Solarbranche mit Dumpingpreisen zu schädigen. Mit dem Einreichen der Klage bleiben der EU-Kommission 45 Tage Zeit, zu prüfen, ob eine Untersuchung eingeleitet wird.

Die chinesischen Handelspartner haben die EU bereits mehrmals davor gewarnt, Untersuchungen einzuleiten. Dies würde die Beziehungen zwischen China und der EU schaden. Auch in Deutschland ist die Branche gespalten. Bosch hat sich zum Beispiel gegen Strafzölle, eine mögliche Konsequenz aus einer erfolgreichen Beschwerde, geäußert und zieht eine diplomatische Lösung in der Sache vor. Zudem dürfte Strafzölle auf die chinesischen Importe die Preise für den europäischen Verbraucher massiv steigen lassen, ein Szenario, welches auch in den USA bereits zu beobachten ist.

Die US-amerikanische Coalition for Affordable Solar Energy, die gegen die Klage von SolarWorld in den USA gekämpft hat, teilte gestern mit, dass die SolarWorld erneut gezeigt hat, dass man Willens ist, die Solarindustrie zu unterminieren und den fairen Wettbewerb zu verhindern. So habe die gesamte Solarbranche von dem Preisverfall von Solarzellen profitiert und die Zukunft der Industrie hänge davon ab, die Wirtschaftlichkeit der Solarenergie zu erhöhen. SolarWorld hingegen will diesen Trend aufhalten um wettbewerbsfähig zu bleiben und benehme sich wie ein „durchgeknallter Agent Provocateur“, der Zwietracht in der globalen Solarbranche sähe, nur um seiner eigenen Interessen willen. Die CASE, in der auch viele chinesische Solarproduzenten vertreten sind, sagte, man hoffe, dass die EU das Anliegen von SolarWorld zurückweise.