(shareribs.com) New York 20.10.11 - Die ohnehin schwächelnden Aktien der chinesischen Solaproduzenten in New York haben gestern weitere Rücksetzer hinnehmen müssen, die ausgelöst wurden von der Klage der US-Tochter des deutschen Solarproduzenten SolarWorld. Das Unternehmen hatte den Schritt bereits vor einiger Zeit angekündigt und hat dies nun gemeinsam mit der US-amerikanischen Coalition for American Solar Manufacturing bei der ITC eingereicht. In der Erklärung selbst bezichtigt der Verband, der von SolarWorld gegründet wurde, die chinesischen Unternehmen massive illegale Subventionen von der chinesischen Regierung zu erhalten. Dies und eine Reihe weiterer Wettbewerbsvorteile bedeuteten für die US-Branche enorme Schäden, die Arbeitsplätze, die Preise, Produktion und Absatz gefährdeten.

Der Chef von SolarWorld USA, Gordon Brinser, sagte in dem Statement: „Wir dürfen nicht zulassen, dass China mit seinen staatlichen Ressourcen um sich wirft und damit internationales Recht verletzt. Die Aktionen sind illegal und müssen gestoppt werden.“

SolarWorld hat in der Vergangenheit oft gegen die chinesischen Produzenten gewettert und damit wenig erreicht. Einige chinesische Firmen wehren sich gegen die Vorwürfe, andere halten sich bedeckt. Klar ist, dass die Hersteller im vergangenen Jahr ihre Produktionskapazitäten massiv ausgebaut haben, in der Erwartung weiter wachsender Nachfrage. Seit Anfang 2011 ist diese aber dank der Rücknahme bzw. Begrenzung von Subventionen in Deutschland und Italien deutlich zurückgegangen. Nun sind die Unternehmen gezwungen, ihre Lager zu enorm reduzierten Preisen zu verkaufen und schädigen damit dem Wettbewerb. Aber auch die deutschen Hersteller kämpfen mit vollen Lagern. Analysten gehen davon aus, dass selbst bei massiv reduzierter Produktion die Bestände bis weit ins nächste Jahr hinein reichen würden.

Die Angst vor möglichen Konsequenzen für die chinesischen Produzenten haben die Aktionäre aus den Aktie getrieben. Analysten gehen davon aus, dass die schwierige Phase für die Branche im nächsten Jahr in vollem Umfang ausbrechen werde. Dabei sei davon auszugehen, dass die chinesischen Hersteller ihre reichhaltigen Finanzvorräte nutzen werden, um westliche Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Dennoch dürfte diesem Kampf auch etwas Gutes abgewonnen werden. Der scharfe Wettbewerb wird zu einer Verbesserung der Branche führen, nur die wettbewerbsfähigen Unternehmen werden überleben.

Abgestraft werden derzeit vor allem die chinesischen Aktien. Yingli Green Energy verloren gestern 9,5 Prozent auf 3,51 USD, Jinko Solar sackten um 6,2 Prozent auf 8,30 USD nach unten, LDK Solar schlossen 3,5 Prozent leichter bei 3,05 USD, Trina Solar brachen um 8,5 Prozent auf 6,84 USD ein und JA Solar büßten 6,7 Prozent auf 1,81 USD ein.

Deutlich abwärts ging es aber gestern auch für die Aktien von First Solar, die sich um 8,7 Prozent auf 51,49 USD verbilligten.