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Tesla verliert jede Menge Geld, Model 3 erobert den Markt

(shareribs.com) Palo Alto 03.05.2018 - Der US-Autobauer Tesla Inc hat seine Zahlen für das erste Quartal 2018 vorgelegt. Das Unternehmen verlor so viel Geld wie nie zuvor, der Umsatz war aber stark. CEO Elon Musk hatte bei der Analystenkonferenz wenig gute Laune, was durchaus negativ aufgenommen wurde.

Die gestrige Bilanzpressekonferenz von Tesla dürfte in einigen Jahren in Vorlesungen zum Thema Unternehmenskommunikation behandelt werden. Tesla CEO Elon Musk hat sich nach Vorstellung der Quartalszahlen im anschließenden Analystengespräch genervt und gelangweilt gezeigt. Detailfragen zu Finanzen wurden nicht beantwortet, Fragen mit „langweilig, nächste“ umgangen.

Die Medien bezeichnete Musk in ihrer Berichterstattung zum autonomen Fahren als „irreführend“ und konzentrierte sich stattdessen auf die Fragen des YouTubers Gali Russell, dessen Fragen er offenbar für interessanter hielt, als das finanzielle Klein Klein anderer Journalisten. Eine der Journalistinnen, die das Interview begleiteten, sagte, dass es wenigstens nicht langweilig war. Ein anderer merkte an, ein richtiger Verwaltungsrat hätte Musk diese Art von Umgang mit Presse und Analysten und auch die Rhetorik nicht durchgehen lassen.

Zahlen

Teslas Gesamtumsatz lag im ersten Quartal bei 3,408 Mrd. USD, ein Plus von 26,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Autoverkauf wurden 2,561 Mrd. USD umgesetzt, im Leasing 173,4 Mio. USD. Die Sparte Energy Generation and Storage machte 410 Mio. USD Umsatz, nach 213,9 Mio. USD vor einem Jahr.

Die Umsatzkosten beliefen sich auf 2,952 Mrd. USD, so dass ein Bruttogewinn von 456,5 Mio. USD stand.

Weiterhin gibt Tesla sehr viel Geld aus. Die operativen Ausgaben lagen bei 1,053 Mrd. USD. Weiterhin stand ein operativer Verlust von 596,9 Mio. USD, was sich zusammen mit Finanzierungskosten und anderen Ausgaben auf einen Nettoverlust von 709,5 Mio. USD bzw. 4,19 USD je Aktie summiert. Vor einem Jahr stand noch ein Minus von 2,04 USD je Aktie.

Weiterhin, so das Unternehmen, habe sich die GAAP-Bruttomarge im Bereich Auto deutlich verbessert. Der Barbestand lag Ende des ersten Quartals bei 2,7 Mrd. USD. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun Ausgaben von weniger als 3,0 Mrd. USD, statt bislang mehr als 3,4 Mrd. USD. Tesla geht weiter davon aus, in diesem Jahr nicht die Kapitalmärkte um zusätzliche Mittel bemühen zu müssen. Analysten gehen davon aus, dass dies aber spätestens im ersten Quartal 2019 erforderlich sei, was Tesla aber auch nicht ausgeschlossen hat.  

Produktion

Die Produktionszahlen für das erste Quartal hat Tesla bereits vorgelegt. Hier wurde deutlich, dass man die angepeilten 2.500 Einheiten des Model 3 per Ende des ersten Vierteljahres nicht erreicht habe. Im Rahmen der gestrigen Präsentation wurde mitgeteilt, dass der Ausstoß im April auf 2.270 Einheiten/Woche gesteigert wurde.

Tesla sagte, dass die Produktionslinie für den Akkupack lange Probleme machte, was man nun aber im Griff habe. In zwei Monaten wolle man die Rate auf rund 5.000 Einheiten/Woche beim Model 3 steigern. Im zweiten Quartal soll dazu die Produktion nochmal kurz ausgesetzt werden. Im Rahmen der Präsentation teilte Tesla auch mit, dass die Automatisierung zu weit getrieben worden sei. Hier habe man Korrekturen vorgenommen.

Tesla sieht sich mit seinem Model 3 im Wettbewerb mit BMWs 3er, dem Audi A4, der C-Klasse von Mercedes und dem Lexus IS. Hier habe man per April seinen Marktanteil deutlich steigern können und habe nun einen größeren Marktanteil als BMW, Audi und Lexus.

Ausblick

Hinsichtlich des Absatzes der Model S und X im zweiten Quartal erwartet das Unternehmen einen ähnlichen Absatz wie im ersten Quartal. Im dritten Quartal müsse der Ausstoß dann ansteigen, um das Jahresziel von 100.000 Einheiten zu erreichen.

Das Model 3 sieht man auf dem Wege, die meistverkaufte Mittelklasse-Limousine in den USA zu werden. Um diese Entwicklung zu unterstützen, habe man eine gute Sichtbarkeit für die Ausweitung und Stabilisierung der Produktion in diesem Jahr.

Künftige Projekte - Semi und Model Y

Im Rahmen der Präsentation wurde der Tesla Semi nicht erwähnt. Im anschließenden Analystengespräche wurde CEO Musk dann gefragt, wie viele Vorbestellungen es gebe, konnte diese Frage aber nicht beantworten. Ein anderer Vertreter des Unternehmens teilte dann mit, dass es 2.000 Vorbestellungen seien. Musk sagte daraufhin, dass der Semi bislang nicht wirklich vermarktet werde. Die Anzahlung für den Semi sollen sich 20.000 USD belaufen, was insgesamt rund 40 Mio. USD entspräche.

Auch zu den Plänen für eine zweite Fabrik äußerte sich Musk. Die Entscheidung dazu soll spätestens im vierten Quartal fallen.

Für das Model Y sieht Musk eine Zeitspanne von rund 24 Monaten. Die Produktion solle nicht im nächsten Jahr, eher Anfang 2020 starten, so der CEO weiter. Über einen Produktionsstandort sei noch keine Entscheidung getroffen worden.

Insgesamt dürfte Musk sich keinen Gefallen mit der Präsentation getan haben. Die Aktie schloss vor Bekanntgabe der Zahlen mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 301,15 USD. Vorbörslich notieren die Papiere 4,0 Prozent leichter.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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