(shareribs.com) Frankfurt 25.10.12 - Der deutsche Chemiekonzern Wacker Chemie, der größte Siliziumproduzent Europas, hat gestern seine Zahlen für das dritte Quartal 2012 bekanntgegeben. Weiterhin wurde angekündigt, dass das Siliziumwerk in den USA um mindestens 18 Monate verschoben wird.

Wacker Chemie meldete für das dritte Quartal einen EBITDA-Rückgang von 56 Prozent auf 78,8 Mio. Der Nettogewinn sank um 79 Prozent auf 26,9 Mio. Euro. Der Umsatz sank um 6,2 Prozent auf 1,2 Mrd. USD, was leicht über den Erwartungen der Analysten lag. Wacker Chemie teilte weiter hin mit, dass die Nachfrage in Europa weiterhin sehr schwach ist und dass sich ein Gutteil der Solarindustrie nach China verlagere. Der Vorstand von Wacker Chemie sagte in einem Statement, dass der anhaltende Wettbewerb, hohe Lagerbestände, eine schwierige Finanzsituation bei vielen Kunden und die Dumping-Klagen gegen chinesische Kunden derzeit das Polysilizium-Geschäft von Wacker Chemie präge.

Das Unternehmen meldete weiterhin, dass der Produktionsstart des 1,5 Mrd. USD teuren Polysilizium-Werkes in Tennessee um mindestens achtzehn Monate verschoben werde. Damit werde die Anlage frühestens Mitte 2015 in Betrieb genommen werden. In Tennessee will Wacker jährlich 15.000 Tonnen Polysilizium herstellen. Allerdings, so das Unternehmen hat sich der Siliziummarkt seit der Grundsteinlegung 2011 stark verändert, die Preise für Polysilizium sind seither um 40 Prozent gesunken. Wacker Chemie hat erst vor Kurzem mitgeteilt, dass man für 700 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt habe.

Wacker Chemie verlieren heute 2,8 Prozent auf 42,71 erreicht, zeitweise wurde ein Rekordtief von 42,46 Euro erreicht.