(shareribs.com) Peking 09.03.2012 - Heute veröffentlichte das chinesische National Bureau of Statistics (NBS) die Zahlen für die Entwicklung der Verbraucherpreise für den Monat Februar und diese waren sehr erfreulich. Demnach stieg der Verbraucherpreisindex (CPI), ein Hauptindikator für die Inflation, im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,2 Prozent und lag damit unter den Prognosen, welche von 3,4 Prozent Anstieg ausgegangen waren. Im Januar stieg die CPI-Rate noch um 4,5 Prozent. Im Juli vergangenen Jahres hatte der CPI-Anstieg von 6,5 Prozent noch ein Dreijahreshoch hingelegt.

Der Februar verzeichnete damit den niedrigsten Anstieg in den letzten 20 Monaten und bietet der Regierung einen größeren Handlungsspielraum um das Wachstum in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zu stimulieren, so Teng Tai, Chefökonom bei der Minsheng Securities.

Die chinesische Regierung hatte die Prognose für das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr auf 7,5 Prozent gesenkt und erwartet, dass der Verbraucherpreisindex im Durchschnitt nicht die 4 Prozentmarke überschreitet. Durch den geringen Februar-Anstieg wurde die durchschnittliche Rate für die ersten zwei Monate auf 3,9 Prozent gedrückt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung die 4 Prozent als Obergrenze ausgegeben, welche aber mit einem durchschnittlichen Anstieg von 5,4 Prozent bei weitem überschritten wurde.

Dass es in diesem Jahr nun klappen könnte, zeigte die vom Regierungs-Think Tank im Februar gemachte Jahresprognose, welche ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von durchschnittlich 8,5 Prozent erwartet. Das läge um einen Prozentpunkt über der Jahresprognose der Regierung. Die Inflationsrate dürfte sich weiter nach unten bewegen und in den ersten drei Monaten bei durchschnittlich 3,5 Prozent liegen, so die Denkfabrik.

Verantwortlich für den Index-Rückgang im Februar war vor allem der geringere Anstieg der Lebensmittelpreise, welche etwa ein Drittel des Warenkorbs ausmachen. Sie erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat zwar immer noch um 6,2 Prozent, lagen aber weit unter der Januar-Teuerungsrate von 10,5 Prozent. Hatte sich beispielsweise der Preis für Schweinefleisch, eines von Chinas Grundnahrungsmittel, im Januar um 25 Prozent verteuert, lag im Februar der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr bei 15,9 Prozent.

Der Einzelhandelsumsatz in China stieg derweil in den ersten zwei Monaten, gegenüber dem Vorjahreszeitraum, um 14,7 Prozent auf 534 Mrd. US Dollar.
Die städtischen Anlageinvestitionen stiegen im gleichen Zeitraum um 21,5 Prozent auf 336 Mrd. Dollar.

Ebenfalls veröffentlicht wurde der Producer Price Index (PPI), ein Hauptindikator für Inflation im Großhandel. Laut dem NBS blieb dieser im Februar unverändert gegenüber dem Vorjahr und damit auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2009. Im Juli vergangenen Jahres erreichte er mit 7,5 Prozent noch ein 31-Monate-Hoch. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres war der PPI gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,4 Prozent gestiegen.