(shareribs.com) Washington 25.07.2022 - Die Finanzinvestoren in den USA haben ihre Netto-Longs auf Rohstoffe zuletzt leicht reduziert. Gegenüber Gold sind die Investoren nun netto-short, während die Longs auf Rohöl leicht kletterten.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 19. Juli, um 3,0 Prozent auf 522.087 Kontrakte reduziert. Im Vordergrund stand dabei die Entwicklung ei den Edelmetallen. Die Longpositionen auf Weizen und Sojabohnen gingen ebenfalls zurück.

Der Preisverfall bei Gold hat die Investoren zu einem fortgesetzten Rückzug veranlasst. Diese gehen nun mehrheitlich von einem weiter fallenden Goldpreis aus und sind mit 9.721 Kontrakten netto-short auf Gold erstmals seit April 2019. Dabei wurden die letzten Daten vor der Leitzinserhöhung in der Euro-Zone erfasst. In dieser Woche wird nun eine Zinserhöhung in den USA erwartet. Diese dürfte den Leitzins um 75 Basispunkte anheben, eine Erhöhung um 100 Basispunkte, wie sie zeitweise diskutiert wurde, erwarten die Marktteilnehmer mehrheitlich nicht mehr. Der Goldpreis hat sich gleichzeitig von seinen jüngsten Tiefs entfernt und notiert wieder deutlich über der Marke von 1.700 USD.

Die Netto-Shorts auf Silber stiegen um 35,7 Prozent auf 13.489 Kontrakte, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um 9,8 Prozent auf 17.163 Kontrakte zu verzeichnen und die Netto-Longs auf Palladium wurden um 68,7 Prozent auf 2.685 Kontrakte ausgeweitet.

Derweil sind die Netto-Longpositionen auf Rohöl in der vergangenen Woche um 5,7 Prozent auf 227.633 Kontrakte gestiegen. Die Preise für Brent- und WTI-Rohöl waren zuvor unter Druck geraten, bedingt durch die wachsenden Konjunktursorgen der Marktteilnehmer. Dabei ist WTI-Rohöl deutlich unter die Marke von 100 USD gerutscht. In den USA ist die Ölnachfrage deutlich unter das Vorjahresniveau zurückgegangen, die Benzinbestände stiegen in den Vorwochen kräftig und die Rohölbestände befinden sich nahe des Fünf-Jahresschnitts. Dennoch bleiben die Sorgen der Marktteilnehmer hinsichtlich der Angebotslage weiter bestehen, so dass auch die Ölpreise weiterhin hoch bleiben dürften.

Die Konjunktursorgen haben auch den Preis für Kupfer belastet. Das rote Metall ist zeitweise unter die Marke von 7.000 USD gefallen, konnte sich zuletzt aber darüber stabilisieren. Grund für die Entwicklung sind die Maßnahmen der chinesischen Regierung, die mit massiven Investitionen in Infrastrukturprojekte die wirtschaftliche Flaute beenden will. Dazu sollen mehr als eine Billion US-Dollar investiert werden, was auch zu einem Anstieg bei der Rohstoffnachfrage führen dürfte. Die Investoren bleiben dennoch weiter netto-short, haben ihre Netto-Shorts aber um 21,1 Prozent auf 14.448 Kontrakte reduziert.

Die Hoffnung auf eine Entspannung der Angebotslage hat bei Weizen zu fallenden Preisen geführt. Die jüngsten Berichte über Angriffe Russlands auf den ukrainischen Exporthafen in Odesa lassen Weizen am Montag aber wieder deutlich klettern. Die Investoren haben ihre Netto-Shorts auf das Getreide um 5,8 Prozent auf 6.816 Kontrakte ausgeweitet. Die Netto-Longs auf Mais wurden um 17,1 Prozent auf 125.303 Kontrakte reduziert und die Netto-Longs auf die Sojabohnen gingen um 8,2 Prozent auf 87.832 Kontrakte zurück.


Quelle: shareribs.com / CFTC