(shareribs.com) Washington 17.04.2023 - Die US-Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen in Rohstoffen in der vergangenen Woche nur geringfügig angepasst. Die größten Bewegungen gab es bei Kupfer und Rohöl.

Wie die Energy Information Administration am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longs auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 11. April, um 1,1 Prozent auf 635.880 Kontrakte reduziert. Deutlich gestiegen sind die Netto-Longs auf Rohöl und Kupfer

Während der US-Dollar unter Druck geriet, konnte sich der Goldpreis weiter behaupten. Die nachlassende Inflation in den USA und der anhaltend starke Arbeitsmarkt schaffen ein Umfeld, in dem Gold attraktiv bleibt. Während der Dollar-Index auf die 100 USD-Marke zusteuert, hält sich der Goldpreis in der Nähe seines Jahreshochs. Anfang Mai dürfte die US-Notenbank den Leitzins um weitere 25 Basispunkte anheben und dann eine Pause einlegen. Bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 3. Mai wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,4 Prozent ein Zinsschritt um 25 Basispunkte erwartet. Gleichzeitig könnte die EZB den Leitzins im Mai um 50 Basispunkte anheben. Die Inflation in der Eurozone bleibt höher als in den USA.

Die Netto-Longpositionen in Gold wurden um 5,1 Prozent auf 137.563 Kontrakte reduziert, die Netto-Longpositionen in Silber gingen um 1,3 Prozent auf 19.231 Kontrakte zurück. Bei Platin fiel die Netto-Longposition um 36,4 Prozent auf 5.621 Kontrakte und die Netto-Short-Position in Palladium stieg um 8,3 Prozent auf 6.149 Kontrakte.

Die Förderkürzungen der OPEC+-Staaten haben in den letzten Wochen zu einem deutlichen Anstieg des Ölpreises beigetragen. Damit konterkarieren die Förderländer die Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation in den westlichen Industrienationen und sorgen für erheblichen Unmut bei den Regierungen dieser Länder. Die Internationale Energieagentur warnte am Freitag vor den wirtschaftlichen Folgen der Kürzungen, die das Produktionsdefizit noch verstärken könnten. Bereits im Mai könnte der Markt in ein Defizit rutschen, das größer ausfallen könnte als bisher erwartet. Die IEA rechnet mit einem Defizit von 400.000 Barrel/Tag zum Jahresende, da die steigende Förderung außerhalb der OPEC+ Staaten die wegfallende Produktion nicht ausgleichen kann. Die Netto-Longposition in US-Rohöl stieg um 12,5 Prozent auf 198.493 Kontrakte.

Der Kupferpreis kletterte zuletzt auf ein Sieben-Wochenhoch. Der schwächere US-Dollar und sinkende Lagerbestände haben das rote Metall nach oben getrieben - in der vergangenen Woche um mehr als drei Prozent. Der Saxo Bank zufolge hat Kupfer mit der jüngsten Erholung seinen Abwärtstrend gebrochen. Gleichzeitig geht die ANZ davon aus, dass das Aufwärtspotenzial für Kupfer begrenzt ist. China hat letzte Woche seine Außenhandelsdaten veröffentlicht. Demnach beliefen sich die Importe des roten Metalls im März auf 408.174 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Rückgang um zwölf Prozent. Die Netto-Longpositionen in Kupfer stiegen um 45,3 Prozent auf 5.982 Kontrakte.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich erneut ein gemischtes Bild. Die Netto-Longpositionen in Mais stiegen um 25,8 Prozent auf 27.112 Kontrakte, während die Netto-Longpositionen in Sojabohnen um 14,3 Prozent auf 125.022 Tonnen zurückgingen. Die Netto-Shorts in Weizen stiegen um 19,7 Prozent auf 104.247 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC