(shareribs.com) Wie wir bereits vor zwei Tagen berichteten, wird davon ausgegangen, dass die weltweite Knappheit an Seltenen Erden in spätestens fünf Jahren der Geschichte angehören dürfte.
Es wird erwartet, dass bis dahin andere Länder, wie Australien und die USA, ihre Lagerstätten angezapft und zur Produktion geführt haben.
Wie heute in der China Daily zu lesen ist, erwarten die chinesischen Branchenkenner einen Wandel bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Danach sollte die Seltene Erden-Produktion in China weltweit in ihrem Anteil von aktuell 95 Prozent auf 60 Prozent fallen.
Diese Prognose sieht die ehemalige Mitarbeiterin des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), Wang Caifeng, als gerechtfertigt an. Wie sie gegenüber der China Daily sagte, wird die globale Abhängigkeit von Chinas Exporten innerhalb von zwei Jahren zurückgehen. Diese Äußerung hat Gewicht, da Wang inzwischen verantwortlich für die Gründung Chinas Seltenerd- Industrieverband zeichnet.

China, welches lediglich 30 Prozent der weltweiten Reserven besitzt, befürchtet die Erschöpfung seiner eigenen Reserven. Dazu kommen die massiven Umweltschäden aufgrund des ungezügelten Bergbaus.

Bisher hatten andere Staaten keine Ambitionen, selbst in ihren Regionen tätig zu werden, hatten sich doch die Preise so gestaltet, dass es für sie lukrativer war zu importieren, als das Risiko von Umweltschäden einzugehen.
Inzwischen hat sich das Blatt aber gewendet, China drosselte seine Ausfuhren und ist augenblicklich dabei den gesamten Sektor so umzubauen, dass nur noch drei Unternehmen die Berechtigung und Lizenzierung für den Abbau erhalten. Damit wird die komplette staatliche Kontrolle über diesen begehrten Rohstoff erreicht.

Das hat inzwischen zur Folge, dass die Preise auf dem internationalen Markt stiegen und andere Länder dazu zwingt, ihre Quellen anzuzapfen, bzw. stillgelegte Stätten zu reaktivieren.
So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass die in Kalifornien ansässige Molycorp Inc ihre Fördermenge steigern wird. Die Förderquote wird mit 20.000 Tonnen pro Jahr angesetzt, wobei die USA selbst derzeit 16.000 Tonnen im Jahr benötigen.
Auch der australische Minenkonzern und Spezialist für Seltene Erden, die Lynas Corp., ist derzeit dabei, seine Kapazitäten zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem der Aufbau eines Seltenerd-Werks in Malaysia. Hier kommt man gegenwärtig aber noch nicht so richtig vorwärts, da die Bedenken von negativen Umwelteinflüssen, bis hin zu Radioaktivität, nicht zerstreut werden konnten. Eine Entscheidung wird wohl demnächst fallen.

Im vergangen Jahr hatte China über 120.000 Tonnen der seltenen Erden produziert und davon 34.600 Tonnen in den Export geschickt. In diesem Jahr wird die Quote voraussichtlich leicht um 5 Prozent steigen, so Wang gegenüber der China Daily.
Das Angebotsszenario und die Preisgestaltung wird sich in absehbarer Zeit verändern. Der Chef der China Nonferrous Metal Industry, Wang Hongqian, meint zu dieser Entwicklung, dass das Volumen bald die Nachfrage übertreffen wird.