07.09.11  Kolumne  Minen 

Seltene Erden: Malaysia-Sturm gegen Australiens Lynas Corp Projekt

(shareribs.com) Dem australischen Konzern und Produzenten von Seltenen Erden, der Lynas Corp, könnte neues Ungemach ins Haus stehen. Es geht um die geplante Raffinerie des Unternehmens in Malaysia. Lynas Corp will für 220 Mio. US Dollar in der malaysischen Industriezone Gebeng, Bundesstaat Pahang, eine Raffinerie für Seltene Erden zu errichten. Dabei handelt es sich um die Lynas Advanced Materials Plant (LAMP).

Seit Beginn der Planungen regte sich gegen dieses Vorhaben massiver Widerstand unter der Bevölkerung. Die Regierung Malaysias sah sich angesichts dieser Proteste veranlasst, eine Untersuchung einzuleiten. Dabei ging es um möglichen radioaktiven Müll, welcher Menschen und Umwelt belasten könnte.

In der Provinzhauptstadt des Bundesstaats Pahang wurden Vorwürfe laut, und sie halten unvermindert an, denen zufolge durch die Verarbeitung der Seltenen Erden die hierbei anfallenden Thorium-Abfälle das Land auf lange Zeit verseuchen könnten. Lynas' Chairman Nick Curtis hatte damals diese Vorwürfe bestritten. In der LAMP sollen die Erze von Lynas' Mount Weld-Mine in Westaustralien verarbeitet werden. Im Gegensatz zu anderen Lagerstätten soll dabei die Konzentration des leicht radioaktiven Elements Thorium gering sein, so Curtis.

Die Bewohner nahmen und nehmen dem australischen Konzern die Bedenkenlosigkeit nicht ab. Sie hatten bereits Anfang der 90iger Jahre schlechte Erfahrungen mit der Mitsubishi-Raffinerie gesammelt. Gesundheitliche Schäden führten zu einer heftigen Gegenwehr, welche die Schließung der Raffinerie nach sich zog. Bis zum heutigen Tag wird mit den kontaminierten Hinterlassenschaften gekämpft. Obwohl die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in ihrer Untersuchung die Sicherheit der Anlage bestätigte, wird dieser Bericht von Fuziah Salleh, von der Kuantan MP, zurückgewiesen mit dem Hinweis, dass dieser nur auf den Daten die von Lynas selbst agegeben wurden basiert.

Längst haben sich die Umwelt-Aktivisten und Gegner dieses Projektes bei Facebook versammelt, so unter anderem in der Gruppe "Petition to Stop Lynas from processing rare earth ore in Kuantan", und gehen koordiniert vor.
Auch die letzten Filmbeiträge bei YouTube zeigen eine unverminderte Heftigkeit des Protestes gegen die Raffinerie. So sind erst gestern Aufnahmen einer Zusammenkunft der Gegner veröffentlicht worden.

Nun tritt mit Shunji Iwai ein japanischer Dokumentarfilmer auf die Bildfläche und könnte dem australischen Konzern eine weitere mediale Schlappe bescheren. Er ist in der Szene der Dokumentarfilmer hoch angesehen und hatte sich zuletzt mit der Atomkatastrophe in seinem Land auseinandergesetzt. Seine jüngste Veröffentlichung beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Fukushima- Katastrophe auf die Kinder, welche langsam zu Tage treten.

Derzeit dreht er einen Anti-Atom Dokumentarfilm, in dem es um die Gefahren der Strahlenbelastung, eben auch aus der geplanten Seltenen Erden-Anlage, geht. Ihm zur Seite steht dabei die malaysische Filmemacherin Tan Chui Mui, eine Aktivistin gegen die Lynas-Anlage. Sie hatte unter anderem den Film “Survival Guide in Radioactive Village” gedreht und arbeitet mit dem malaysischen Filmemacher Liew Seng Tat zusammen. Shunji Iwai wird seine Dokumentation voraussichtlich Anfang Oktober, zuerst für das japanische Publikum und dann weltweit im Internet, veröffentlichen.

Auch in Australien selbst weht dem Konzern der Wind heftiger ins Gesicht. Bisher wurde die Auseinandersetzung dort in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, was sich in der letzten Zeit veränderte. So treten auch hier medienwirksam die Gegner unter Adele Carles massiv in Erscheinung. Inzwischen erreichen die Protestnoten auch die australische Regierung.
Die Auseinandersetzung ist also noch lange nicht zu Ende und damit auch der geplante Bau der Lynas-Raffinerie in Malaysia noch nicht in trockenen Tüchern. Sollte es letztlich scheitern, dann wäre das für den australischen Konzern ein finanzielles, aber auch ein Image-Desaster und für die malaysischen Aktivisten ein Erfolg und Signal nach außen, nicht kampflos einfach jedes Projekt zu schlucken.

Quelle: shareribs.com, Autor: (il)

 

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