(shareribs.com) Sydney 05.07.2011 - Die australische Börse eröffnete heute im leicht negativen Bereich, rutschte weiter ab, kann sich aber im Handelsverlauf allmählich wieder etwas nach oben arbeiten und das Minus verringern.
Der All Ordinaries 50 Index verliert im letzten Handelsviertel um 0,23 Prozent auf 4.660 Punkte und der S&P/ASX 200 Index gibt im Augenblick um 0,22 Prozent auf 4.600 Punkte ab.
Aus den USA gab es keine Vorgaben, da dort gestern die Börse auf Grund eines Feiertages, dem Independence Day, geschlossen war. Das machte den heutigen Tag aber nicht uninteressanter, im Gegenteil, er war mit einer Nachrichtenflut gepflastert.
Als erstes sei angemerkt, dass die australische Zentralbank den Zinssatz unverändert bei 4,75 Prozent belässt, was auch im Angesicht der Mai- Daten bereits vermutet wurde.

Nach einer Veröffentlichung einer Analyse von Nomura zu den australischen Banken, standen diese heute im Fokus vieler Anleger.
Nomura attestierte den in dem ASX50 versammelten Schwergewichten schlicht weg eine schlechte Ertragsprognose. Die Banken stehen unter erheblichen Druck, was die künftigen Gewinne schmälern wird, so der Nomura- Analyst Victor German. Auch von der UBS kamen nicht gerade optimistische Prognosen für den australischen Bankensektor.
Das lässt die Commonwealth Bank mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 51,77 AUD nach unten gehen. Die Macquarie Group verliert um 0,7 Prozent auf 31,28 AUD und die National Australia Bank um 1,06 Prozent auf 25,15 AUD.

Weitere Nachrichten kamen aus dem Rohstoffbereich.
So berichtete heute die Zeitung The Australien, dass die japanische Bank Mitsubishi UFJ Financial Group 9,99 Prozent der Anteile an den australischen Seltenen Erden- Förderer Lynas Corp übernommen hat. Der Deal steht im Zusammenhang mit einem Switch von Wandelschuldverschreibungen von Morgan Stanley, welche 10,3 Prozent an Lynas hielten.
Die Aktie von Lynas verliert im Augenblick um 0,8 Prozent auf 1,875 AUD. Nach einem Kurseinbruch von fast 12 Prozent vor zwei Tagen, hatte sie sich gestern um 8 Prozent erholen können.

Für Schlagzeilen sorgt weiterhin die Murchison Metals mit der Kostenexplosion ihres Oakajee Hafen- und Eisenbahn- Projekt in Westaustralien.
Mit der gestern veröffentlichten Studie hatten sich Mehrkosten von 24 Prozent auf fast 6 Mrd. AUD herausgestellt. Nimmt man die Entwicklung der Jack Hills- Mine dazu, dann belaufen sich die Kosten auf mindestens 10 Mrd. Dollar, so der JPMorgan Analyst Mark Busuttil.
Auch wenn der japanische Partner Mitsubishi aufstockt, so ergibt sich immer noch eine Finanzierungslücke. Der chinesische Partner Sinosteel hatte sich bereits aus diesem Projekt verabschiedet. Nach der eher vernichtenden Äußerung von JP, aber auch anderen Analysten, stürzt die Aktie von Murchison um 20 Prozent auf 60 Cent ab. Bereits in den letzten beiden Tagen hatte sie um fast 8 Prozent abgegeben. Damit ist das 23 Prozent Plus vom 22. Juni komplett ausradiert worden.

Für eine überraschende Nachricht sorgte der Mangan- Produzent OM Hld. Das Unternehmen wollte ursprünglich seine Schmelz-und Handelsgeschäfte abspalten und diese unter anderem an die Hongkonger Börse bringen. Das wurde nun abgesagt, da der Mehrheitsaktionär, Consolidated Minerals, nicht mitmacht. Bei den Anlegern kommt diese Meldung gut an. OM steigt um satte 13 Prozent auf 1,01 AUD.

Zum Abschluss noch ein Blick auf einige Schwergewichte des ASX 50.
Die Aktie des Minenkonzerns BHP Billiton kann sich kurz vor Handelsende um 0,5 Prozent auf 44,24 AUD verbessern. Der Konkurrent Rio Tinto gibt marginal um 0,07 Prozent auf 83,11 AUD ab. Beim Erzhändler und Minenbetreiber Fortescue Metals geht es leicht um 0,3 Prozent auf 6,46 AUD nach unten. Hier werden Gewinne mitgenommen, nachdem die Aktie in den letzten Handelstagen um etwa 8 Prozent zugelegt hatte.  
Der Goldminenbetreiber Newcrest Mining verliert um 0,6 Prozent auf 37,39 AUD.