(shareribs.com) Sydney 04.06.2012 - Die australische Börse vollzog mit Wochenauftakt das Desaster der US-Börse vom vergangenen Freitag nach.
Der S & P/ASX 200 konnte die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Punkten nicht mehr halten. Er fiel um 78,9 Punkte oder 1,9 Prozent auf 3.985 Punkte.

Der Druck durch die Angst vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung nach den schwachen US-und chinesischen Wirtschaftsdaten und der sich in Europa zuspitzenden Lage hält unvermindert an.
Morgen wird die australische Zentralbank über ihre weitere Zinspolitik entscheiden. Die Mehrheit der befragten Analysten erwartet eine Zinssenkung. Einige gehen von bis zu 50 Basispunkten aus.

Bei fast allen Einzelindizes sah es verheerend aus.
So brach der Sektor der Energie-Aktien um 3,3 Prozent ein. Der Materialien-Index verlor um 2,8 Prozent und die Finanzwerte um 1,7 Prozent.
Gegen den Trend stemmen konnten sich die Goldgräber und Telcos-Werte. Es waren die einzigen beiden Bereiche welche Gewinne von 2,7 bzw. 0,5 Prozent erreichten.

Im Ölbereich herrscht seit Wochen schon Katerstimmung und diese setzte sich auch heute Morgen weiter fort.
So kostet gegenwärtig ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung 96,94 US Dollar und tendiert damit auf dem Niveau vom Februar vergangenen Jahres. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI liegt bei 81,71 Dollar und damit auf dem Stand vom Oktober vergangenen Jahres. Damit haben sich die Preise seit Anfang Mai um etwa 20 Prozent nach unten bewegt.

Die entsprechenden Werte tauchten dann auch kräftig ab.
Woodside Petroleum knickte um 3 Prozent auf 31 AUD ein. Bei Oil Search geht es um 3,6 Prozent nach unten. Mit 6,46 AUD erreicht die Aktie das Niveau vom Februar. Die Santos-Aktie verliert um 3,8 Prozent auf 11,27 AUD, einem Achtmonatetief. Aurora Oil & Gas erwischte es mit einem Minus von 3,6 Prozent auf 3,22 AUD.

Bei den Rohstoffwerten sah es ebenfalls sehr dunkel aus.
In London war am Freitag die LME auf Grund eines Feiertages geschlossen. Wohin aber die Reise geht, das zeigten die Kupfer-Futures an der Shanghaier Börse. Hier gab es einen regelrechten Ausverkauf. Die Kurse rutschten um 3,7 Prozent auf umgerechnet 8.210 US Dollar pro Tonne.
Auch hier zeigte sich das Spiegelbild an der australischen Börse.
Das Schwergewicht BHP Billiton brach um 3,1 Prozent auf 30,75 AUD ein, was ein neues Dreijahrestief bedeutete.
Noch schlimmer erging es dem Konkurrenten Rio Tinto Deren Aktie stürzte um 4,7 Prozent auf 52,90 AUD ab. Damit hat sie von ihrem Jahreshoch von Anfang Februar fast 20 Dollar an Wert verloren und steht jetzt auf dem Niveau vom Juni 2010. Auch Fortescue Metals stürzt um 4,8 Prozent auf 4,35 AUD ab. Da die Aktie aber in diesem Jahr eine gute Performance erreicht hatte, steht sie immer noch leicht über Jahresbeginn.

Gegen die oben genannten Rohstoffbereiche, gewinnt Gold wieder seine Attraktivität als Absicherung gegen die Inflation. Die Angst davor wurde durch die düsteren US-Arbeitsmarktdaten befeuert, sharerbis.com berichtete. Spekulationen über eine weitere Lockerung der Geldpolitik haben den Spot-Goldpreis auf über 1.620 US Dollar pro Unze getrieben und der Weg in Richtung 1.630 Dollar wurde inzwischen eingeschlagen.

Entsprechend entwickelten sich heute auch die dazugehörenden Werte.
Das Schwergewicht Newcrest Mining legt um kräftige 3 Prozent auf 24,83 AUD zu. Damit wurde die dreitägige Verlustserie beendet.
Kingsgate Consolidated konnte sich um 4,5 Prozent auf 5,37 AUD verbessern. Bei der OceanaGold stand ein sattes Plus von fast 10 Prozent auf 1,965 AUD auf dem Kurszettel. Die Alacer Gold legte um 8,7 Prozent auf 6,22 AUD zu.