(shareribs.com) Washington 15.06.2020 - Die Finanzinvestoren in den USA haben ihre Netto-Longpositionen auf US-Rohstoffe zuletzt leicht ausgeweitet. Bei Gold war derweil ein leichter Rücksetzer zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf Kupfer stiegen deutlich.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen, in der Woche bis zum 9. Juni, um 3,1 Prozent auf 259.582 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war ein leichter Rückgang bei den Netto-Longs auf Gold zu verzeichnen, die Netto-Longpositionen auf Rohöl stiegen hingegen nur leicht.

Der Goldpreis hat sich zuletzt wieder erholen können, gestützt von der schwierigen Lage an den Aktienmärkten. Die US-Notenbank hat in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass eine wirtschaftliche Erholung deutlich länger dauern dürfte als gegenwärtig eingepreist. Dies führte zu deutlichen Kursverlusten und neuen Konjunktursorgen. Der Goldpreis gewinnt wieder an Attraktivität als sicherer Hafen, obgleich auch hier etwas Zurückhaltung zu beobachten ist. Die physische Goldnachfrage ist unter anderem in Indien noch schwach, obwohl dort bereits wieder Verkaufsstellen geöffnet sind.

Die Netto-Longs auf Gold sanken um 6,8 Prozent auf 127.305 Kontrakte. Die Netto-Longs auf Silber gingen um 13,1 Prozent auf 23.610 Kontrakte zurück. Die Netto-Longs auf Platin gingen um 13,4 Prozent auf 10.237 Kontrakte zurück und bei Palladium war ein Anstieg der Netto-Longs um 37,1 Prozent auf 846 Kontrakte zu verzeichnen.

Die Netto-Longpositionen auf US-Rohöl stiegen leicht um 0,3 Prozent auf 381.345 Kontrakte. Eine Reihe von Entwicklungen, die die Nachfrage unterstützten, haben die Ölpreise zuletzt nach oben getrieben. Dazu gehörte das Wiederhochfahren der Wirtschaft in vielen Ländern. Anders als erwartet, ergab sich hieraus aber nur ein moderater Nachfrageanstieg. Gleichzeitig stiegen die Rohölbestände in den USA auf ein Rekordhoch, was in der letzten Woche zusätzlichen Druck auf die Preise ausübte. Verunsichert werden die Investoren auch durch die anhaltenden Proteste gegen den systemischen Rassismus in den USA, aber auch in anderen Ländern. Auch hieraus ergeben sich neue Risiken für die Nachfrage, was nun wieder verstärkt eingepreist wurde.

Die Netto-Longpositionen auf Kupfer wurden derweil kräftig gesteigert – von 2.461 auf 13.977 Kontrakte. Das rote Metall hat sich in London auf die Marke von 5.800 USD verbessert. Auch hier waren es vor allem die Spekulationen der Marktteilnehmer auf eine steigende Nachfrage, die die Preise trieben. China hat in den letzten Wochen Konjunkturdaten vorgelegt, die darauf schließen lassen, dass sich die Wirtschaft wieder erholt. Gerade die Schwäche der Volkswirtschaften vieler chinesischer Handelspartner dürfte aber auch die Erholung in der Volksrepublik erschweren und damit auch die Rohstoffnachfrage beeinträchtigen.

Die Agrarrohstoffe setzen ihre durchwachsene Entwicklung fort. Die Netto-Shortpositionen auf Weizen wurden um 88,3 Prozent auf 25.368 Kontrakte angehoben. Das USDA hat im Rahmen des letzten WASDE-Berichtes die Prognosen für die globalen Lagerbestände auf ein Rekordhoch angehoben. Die Netto-Longpositionen auf US-Sojabohnen wurden mehr als verdreifacht auf 20.367 Kontrakte. Hier setzten die Investoren auf eine Erholung der chinesischen Nachfrage. Die Netto-Shorts auf Mais stiegen um 5,3 Prozent auf 297.312 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC