(shareribs.com) Washington 22.10.2019 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf Gold und Rohöl zuletzt reduziert. Insgesamt stieg die Zahl der Netto-Longs aber wieder deutlich an, vor allem bedingt durch eine Gegenbewegung bei den Sojabohnen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 15. Oktober, von 179 auf 26.967 Kontrakte ausgeweitet. Dabei kam es zu einem Rückgang der Netto-Longs auf Rohöl und Gold

Der Goldpreis hat sich zuletzt weiter in der bekannten Spanne bewegt. Das Marke von 1.500 USD bleibt ein wichtiger Widerstand, der angesichts der recht starken Aktienmärkte und des festen US-Dollars nicht nachhaltig überstiegen werden konnte. Darüber hinaus schauen die Marktteilnehmer auch auf den Handelsstreit zwischen China und den USA, wo sich die Lage zuletzt etwas entspannt hat. Zwar fehlt es an substanziellen Vereinbarungen, für die Investoren ist dies aber Grund genug, die Exposition in risikoärmere Assets zu pausieren. Ende des Monats wird die nächste Leitzinsentscheidung seitens der US-Notenbank erwartet, Mitte November könnte es dann zur Unterzeichnung eines Abkommens zwischen China und den USA geben. Die Zahl der Netto-Longs auf Gold wurde um zwölf Prozent auf 219.753 Kontrakte reduziert.

Die Netto-Longpositionen auf Silber wurden um zwölf Prozent auf 41.759 Kontrakte zurückgenommen. Weiterhin war bei Platin ein Rückgang der Netto-Longs um fünf Prozent auf 13.494 Kontrakte zu verzeichnen, die Netto-Longs auf Palladium gingen um drei Prozent auf 14.640 Kontrakte zurück.

Ebenfalls reduziert wurde die Zahl der Netto-Longs auf US-Rohöl. Diese liegen mit 86.530 Kontrakten auf einem solch geringen Niveau wie seit Jahren nicht mehr. Die gedämpften Konjunkturerwartungen sorgen dafür, dass man mit einem schwächeren Nachfragewachstum rechnet, während die Förderung von Rohöl außerhalb der OPEC weiter steigen dürfte. In den USA sind zudem die Rohölbestände geklettert, die Förderung selbst hat ein Hoch von 12,6 Mio. Barrel/Tag erreicht. Die Risiken im Nahen Osten bestehen weiter, es ist aber davon auszugehen, dass gerade Saudi-Arabien alles unternehmen wird, um seine Lieferverpflichtungen einzuhalten.

Eine leichte Reduktion war derweil bei den Netto-Shorts auf Kupfer zu verzeichnen. Diese gingen um acht Prozent auf 52.874 Kontrakte zurück. Das rote Metall hat kürzlich eine Erholung gezeigt, bedingt durch eine Verengung der Lagerbestände in London, sowie eine höhere Importnachfrage in China. Nun kommen die Risiken für das Angebot hinzu, nachdem in Chile, dem größten Kupferexporteur der Welt, Unruhen auch die Produktion von Rohstoffen beeinträchtigen könnten. Die Gewerkschaft in der Escondida-Mine, eine der größten Kupferminen der Welt, hat einen Streik für Dienstag angekündigt, um Solidarität mit den Demonstranten im Land zu zeigen.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich eine vorsichtige Wandlung der Haltung. Man erwartet offenbar steigende Preise, einerseits bedingt durch eine höhere Nachfrage aus China, sollte es denn ein Abkommen geben. Darüber hinaus belastet das schlechte Wetter in den USA aber auch die Ernteaussichten. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais wurden um 27 Prozent auf 66.141 Kontrakte reduziert, bei den Sojabohnen war ein Anstieg der Netto-Longs von 6.501 auf 49.029 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Shorts auf Weizen wurden um 45 Prozent auf 10.564 Kontrakte gesenkt.


Quelle: shareribs.com / CFTC