(shareribs.com) Washington 29.07.2019 - Die schwächeren Konjunkturaussichten zeigen sich auch an den Rohstoffmärkten. Dort wurden die Netto-Longs auf US-Rohöl zuletzt wieder deutlich reduziert. Bei Silber war ein kräftiger Anstieg der Long-Positionen zu verzeichnen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 23. Juli, um 24 Prozent auf 350.048 Kontrakte reduziert. Dabei war unter anderem bei Rohöl und Mais ein deutlicher Rückgang bei den Netto-Longs zu verzeichnen.

Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche leicht zurückgegangen, bleibt aber weiterhin deutlich über der Marke von 1.400 USD. Die Investoren schauen derzeit über die US-Notenbank, die am Mittwoch ihre Leitzinsentscheidung bekanntgeben wird. Eine Senkung gilt als sehr wahrscheinlich. Nun wird abwartet, wie sich die Notenbanker zu den Aussichten äußern. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2019 weniger stark gewachsen, die Expansion verringerte sich auf annualisierte 2,1 Prozent. Der US-Dollar hat sich trotz der eingetrübten Konjunkturerwartungen weiterhin stabil gehalten, was allerdings vor allem auf die Schwäche anderer Wirtschaftsräume, allen voran der Euro-Zone, zurückzuführen ist. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold sank um 1,1 Prozent auf 217.517 Kontrakte.

Bei Silber war ein Anstieg der Netto-Longs um 93 Prozent auf 54.161 Kontrakte zu verzeichnen. Gegenüber Platin sind die Investoren wieder mit 915 Kontrakten netto-long, bei Palladium war ein leichtes Plus auf 14.087 Kontrakte zu verzeichnen.

Die Ölpreise haben sich zuletzt seitwärts entwickelt, nachdem diese in der Vorwoche deutlich unter Druck gerieten. Dafür verantwortlich waren vor allem die Schätzungen der OPEC und der EIA zur Nachfrageentwicklung bei Rohöl. Unterstützung findet das schwarze Gold im starken Rückgang der Rohölbestände in den USA und den fortgesetzten Spannungen im Nahen Osten. Großbritannien hat mit der HMS Duncan ein zweites Kriegsschiff in die Straße von Hormus entsandt, um dort die Schifffahrtsrouten zu sichern. Dort kam es zuletzt zur Beschlagnahme eines unter britischer Flagge fahrenden Schiffs durch iranische Revolutionsgarden. Die Straße von Hormus ist eine der wichtigsten Öltransportrouten weltweit. Die Zahl der Netto-Longs auf US-Rohöl sank um 14 Prozent auf 170.840 Kontrakte.

Bei Kupfer hat sich eine leichte Entspannung eingestellt, die Zahl der Netto-Shorts auf das rote Metall wurden um 18 Prozent auf 30.583 Kontrakte reduziert. Kupfer steht weiterhin unter dem Eindruck, der Schwäche der chinesischen Nachfrage. Einige Beobachter gehen davon aus, dass der Bedarf dort in der zweiten Jahreshälfte anziehen könnte. Gleichzeitig machen Spekulationen die Runde, laut denen Peking den Umfang seiner Stützungsmaßnahmen ausweiten könnte. Darüber hinaus setzen die Investoren Hoffnungen auf die Handelsgespräche zwischen China und den USA, die in dieser Woche wieder aufgenommen werden sollen.

Bei den Agrarrohstoffen zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Die Netto-Shortpositionen auf Sojabohnen wurden um 1,1 Prozent auf 38.489 Kontrakte reduziert. Das Umfeld für die Sojabohnen bleibt schwierig. Die chinesischen Importe von US-Sojabohnen sind auf das geringste Niveau seit 2004 gesunken. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Weizen sank um 37 Prozent auf 11.779 Kontrakte. Bei Mais war ein Rückgang um 18 Prozent auf 153.216 Kontrakte zu verzeichnen.


Quelle: shareribs.com / CFTC