(shareribs.com) Washington 20.08.2018 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf US-Rohstoffe erneut deutlich reduziert. Bei Rohöl ist die Zahl der Netto-Longpositionen auf das geringste Niveau seit zwei Monaten gefallen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 14. August, um 84,5 Prozent auf 15.507 Kontrakte reduziert. Dabei war vor allem bei Rohöl ein Rückgang der Netto-Longs zu verzeichnen, während die Zahl der Shorts auf Silber und Gold deutlich ausgeweitet wurde. Angesichts der Aufwertung des Dollars wird damit die Lage an den Rohstoffmärkten zunehmend schwieriger.

Der Goldpreist ist in der vergangenen Woche auf das geringste Niveau seit 19 Monaten gefallen. Die anhaltende Aufwertung des Dollars setzt das gelbe Metall weiterhin unter Druck. Ende der vergangenen Woche kam es zu einer leichten Stabilisierung, nachdem der chinesische Yuan sich leichter erholen konnte. Dennoch hat Gold sich seit April um rund 13 Prozent verbilligt und könnte ohne die geopolitischen Faktoren, wie die Spannungen um den Iran und den Handelsstreit, noch stärker fallen. Mit dem neuerlichen Anstieg der Netto-Shorts auf Gold dürfte der Druck auf Gold aber ohnehin stark bleiben. Ohne eine Änderung der US-Geldpolitik, dürfte sich daran auch wenig ändern. Die Zahl der Netto-Shorts auf Gold stieg um 22,1 Prozent auf 77.273 Kontrakte.

Bei Silber war ein Anstieg der Netto-Shorts um 61,2 Prozent auf 20.187 Kontrakte zu verzeichnen, die Zahl der Netto-Shorts auf Platin stiegen um 10,2 Prozent auf 27.971 Kontrakte. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Palladium schrumpften um 57,4 Prozent auf 796 Kontrakte.

Die Lage am Ölmarkt hat sich zuletzt geändert. Agierte man bislang unter der Prämisse eines Engpasses und einer starken konjunkturellen Entwicklung, hat sich die Perspektive der Marktteilnehmer geändert. Es stehen die Zweifel über die Konjunktur im Vordergrund, eine Nachfrageschwäche scheint somit wahrscheinlicher. Der jüngste Bericht der Energy Information Administration zur Entwicklung der Rohölbestände wurde von Standard Chartered als einer der bärischsten seit Jahren bezeichnet. Die Rohölbestände stiegen deutlich an, vor allem gegenüber dem Fünf-Jahresschnitt war der Anstieg überaus deutlich. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf US-Rohöl sank um 9,8 Prozent auf 341.396 Kontrakte.

Bei den Netto-Shorts auf Kupfer scheint sich eine Stabilisierung vollzogen zu haben. Die Zahl der Netto-Shorts ging um 1,7 Prozent auf 29.479 Kontrakte zurück. Das rote Metall hat sich in den letzten Wochen deutlich verbilligt und ist wieder unter die Marke von 6.000 USD gerutscht. Die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft belastet Kupfer obgleich Peking versucht, den Trend zu bremsen. Im Vordergrund steht für die Regierung dabei die Infrastruktur des Landes, die in diesem Jahr höhere Investitionen, als bislang geplant, verzeichnen soll. Dies hat bislang aber nicht ausgereicht, um den Kupferpreis zu stabilisieren. Angesichts der Entspannung in den Tarifverhandlungen in der chilenischen Escondida-Mine sind die Angebotssorgen in den Hintergrund geraten.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich Stabilisierung. Die Netto-Longs auf Weizen stiegen leicht um 3,7 Prozent auf 66.948 Kontrakte. Bei Mais war derweil ein Rückgang der Netto-Shorts um 16 Prozent auf 24.948 Kontrakte zu verzeichnen. Die Zahl der Netto-Shorts auf Sojabohnen stieg um 4,7 Prozent auf 58.924 Kontrakte.



Quelle: shareribs.com / CFTC