07.01.19  Kolumne  Gas 

Die Bullen melden sich an der Börse zurück - nur wie lange noch?

(Andreas Männicke+++Moskauer Börse bleibt Outperformer unter den Weltbörsen+++Viele Osteuropabörsen schon wieder mit gutem Start+++Ölpreis erholt+++Rubel steigt+++Industriemetalle auch erholt+++Palladium steigt weiter+++Cyberattacken machen die Schwächen der Digitalsierung deutlich+++-Nord-Korea droht den USA+++Apple überrascht mit Umsatzwarnung+++Shutdown lähmt die US-Regierung++++Gold höchster Stand seit Juni 2018+++

Die Moskauer Börse war schon im letzten Jahr einer der Top-Performer unter den Weltbörsen und startete auch in 2019 – ganz ohne eigenes Zutun - mit am besten unter allen Weltbörsen. Die russischen Indices wie der RDX- und RTX-Index stiegen je nach Index um 3 bis 5 Prozent und damit weit mehr als der DAX, Euro-Stoxx oder S&P-Index – genauso wie schon im letzten Jahr.

Auch andere Börsen in Osteuropa hatten vor allem durch die starken Kurssteigerungen eine positive Wertentwicklung. Die Wall Street hatte ebenso wie der deutsche Aktienmarkt anfangs einen schwachen Börsenstart, erholte sich aber kräftig am Freitag. Die Bullen meldeten sich am Freitag wegen guter US-Arbeitsmarktdaten also zurück. Die Frage ist nur, wie lange noch?


Kaufpanik am Freitag an der Wall Street nach guten Arbeitsmarktdaten

Die Wall Street hatte zum Jahresbeginn aufgrund der Umsatzwarnung von Apple und der globalen Konjunktursorgen einen schwachen Börsenstart. Die Aktie von Apple fiel nach der Umsatzwarnung um fast 10 Prozent auf unter 150 US-Dollar. Der Aktienkurs von Apple fiel damit seit dem Hoch von 225 auf nunmehr 148 US-Dollar, womit sich die Marktkapitalisierung auf 704 Mrd. USD verringerte. Damit verringerte sich die ehemalige 1 Billionen USD-Aktie um fast 300 Mrd. USD seit dem Hoch Anfang Oktober 2018.

In den USA stiegen die „Nonfarm Payrolls“ am 4. Januar um 312.000 Stellen, was weit mehr als erwartet wurde. Dies war überraschend der größte Anstieg seit Februar 2018 am Arbeitsmarkt. Zudem gab es Hoffnungen, dass sich der US-Präsident Donald Trump mit China im Januar einigen und einen Handelskrieg damit vermeiden kann. Die Verlängerung des „Shutdowns“, also der Haushaltssperre infolge der nicht zustande gekommenen Einigung mit den Demokraten über die 5 Mrd. US-Dollar für den Bau einer Mauer für Mexiko, spielten eine untergeordnete Rolle am Freitag. Auch die neuen Drohungen des nord-koreanischen Präsidenten Kim, dass es seine Atomabrüstungspläne überdenken oder umändern werde, wenn die USA nicht bald die Sanktionen gegen Nord-Korea aufheben, wurde bisher nicht ernst genommen.

Kräftige Erholung in intakten Bärmärkten

Ausgehend von der Markttechnik handelte es ich am Freitag nur um eine technische Gegenreaktion eines zuvor überverkauften Marktes, wobei der Markt am Freitag schon wieder auch nach oben übertrieben hat, denn Kurssteigerungen von über 3 Prozent an einem Tag nach oben sind sehr selten an der Wall Street. Der übergeordnete Trend ist seit Oktober an der Wall Street weiterhin ein Bärmarkt mit einer fallenden 50-Tageslinie, wobei die meisten Kurse vor allem der Technologieaktien trotz der kräftigen Erholung immer noch unter der 50-Tageslinie sind. Der NASDAQ 100-Index stieg am Freitag sogar um 4,25 Prozent an einem Tag und damit um 2,12 Prozent seit Jahresbeginn.

Es handelt sich also im eine „Bärmarktrally“, die es auch schon zu Weihnachten einmal gab, als der Dow Jones Industrial Index um 1000 Indexpunkte (!) und der NASDAQ-Index sogar um 6 Prozent an einem Tag anstieg. Die Frage bleibt aber ungewiss, wie sich die Konjunktur in 2019 in Anbetracht des drohenden US-Handelskriegs mit China tatsächlich entwickeln wird. Das Kursfeuerwerk vom Freitag kann schnell verpuffen, wenn neue Konjunkturdaten die Börsenstimmung wieder eintrüben.

Sehr viel wird auch davon abhängen, ob sich Trump im Januar wirklich mit China einigen und einen Handelskrieg vermeiden kann. Andernfalls dürften die Weltbörsen wieder schnell kräftig nachgeben. Zudem rücken demnächst auch wieder andere Themen in den Vordergrund wie der Brexit, die Verschuldungsprobleme in Italien, das Wachstum in China und die Geldpolitik der Notenbanken.

Neue Cyberattacken zeigen die Schwächen der Digitalisierung deutlich auf

Der DAX erholte sich am Freitag ebenfalls um 3,37 Prozent auf 10.767 Indexpunkte, wobei auch der DAX anfangs einen schwachen Börsenstart hatte und der intakte Bärmarkt seit Mai 2018 fortgesetzt wurde. Immerhin verblieb seit Jahresbeginn nun ein Plus von 1,98 Prozent beim DAX. Dabei spielte die Datenpanne und die neuen Cyberattacken gegen einige Bundestagsabgeordnete und Journalisten (noch) eine untergeordnete Rolle.

Dies zeigt aber auch die Schwächen der Digitalisierung auf, denn die Datensicherheit ist nicht überall gewährleistet und sogar viele Unternehmen werden dadurch verwundbarer im Fall von Cyberattacken. Es kann aber auch einmal eine globale Cyberattacke gegen Börsen geben, die dann einige Weltbörsen über Nacht lahmlegen kann. Aber auch deutsche Anleger hoffen zunächst, dass Trump mit China einen Deal hinbekommt, weil dies für alle Weltbörsen von großer Bedeutung in diesem Jahr sein wird.

Steigende Rohstoffpreise nur ein Strohfeuer?

Darauf setzen nun auch die Terminhändler an den Rohstoffmärkten, wobei die meisten Industriemetalle am Freitag kräftig anstiegen. Gold gab hingegen leicht um 0,71 Prozent auf 1285 USD/Unze nach, nachdem es zuvor den höchsten Stand seit Juni 2018 erreicht hatte. Silber konnte sich bei 15,69 US-Dollar/Unze knapp behaupten. Dagegen stieg Palladium schon wieder um 2,56 Prozent auf 1300 US-Dollar/Tonne an, wobei der Palladiumpreis schon im letzten Jahr um etwa 20 Prozent anstieg und damit als Edelmetall weit besser als Gold performte.

Auch der Brentölpreis konnte um 2,54 Prozent auf 57,31 USD/Barrel zulegen, nachdem er zuvor seit Oktober bis Ende 2018 von 85 auf 52 US-Dollar/Barrel im freien Fall war. Der Euro stabilisierte sich bei 1,13 EUR/USD fast unverändert und der Bitcoin bei 3360 BTC/EUR. Falls sich Trump im Januar aber nicht mit China einigen kann, dürften die Rohstoffpreise wieder stark nachgeben.



Moskauer Börse schon wieder klarer Outperformer neben anderen Osteuropabörsen


Aber nicht nur die Moskauer Börse konnte schon wieder outperformen, sondern auch noch einige andere Börsen aus Osteuropa wie vor allem der ungarische, tschechische und rumänische Aktienmarkt, die alle den DAX und DJI outperformen können mit einem Plus von jeweils über 2,5 Prozent seit Jahresbeginn. Der RTX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse für russische Originalaktien, konnte sogar seit Jahresbeginn um 5,22 Prozent ansteigen. Der Gazprom-Kurs stieg von 3,8 auf 4,02 € und LUKoil von 62 auf 65 € in der vergangenen Woche. Dabei gab es bis zum 6. Januar, den orthodoxen Weihnachtsferien, gar keinen Handel an der Moskauer Börse, sondern nur mit dem Ausland in London gehandelten Hinterlegungszertifikaten - ADR und GDR genannt.

Osteuropa-Aktien weiterhin attraktiv

Der Rubel stieg am Freitag leicht auf 77,67 EUR/RUB um 0,7 Prozent am Freitag an, nachdem er zuvor in 2018 kräftig an Wert verlor. Es lohnt sich also weiter ein Blick über den Tellerrand nach Osteuropa für risikoorientierte Anleger. Schon im letzten Jahr zählten die meisten Aktienmärkte aus Osteuropa zu den stabilsten der Welt. Der russische Aktienmarkt lockt weiterhin mit sehr niedrigen Bewertungen und sehr hohen Dividendenrenditen, wobei allerdings keiner weiß, wie weit die Amerikaner die US-Sanktionen noch steigern werden. Der politische Discount des russischen Aktienmarktes bleibt also sehr hoch.


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Interview-Hinweise: Das nächste TV-Interview mit Andreas Männicke ist am 30. Januar 2019 in NTV/Telebörse. Zudem erscheint demnächst ein Interview mit Andreas Männicke im Börsenmagazin Smart Investor über Osteuropa. Das letzte Radio Interview war am 5. November 2018 in Börsen Radio Networks. Sie können sich die Interviews jetzt bei www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen, ebenso wie das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 160.

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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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