03.11.20  Kolumne  Gas 

Wer gewinnt die Schicksalswahl in den USA: Crazy Donald oder Sleepy Joe?

(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS

+++Trump holt auf, liegt aber noch hinten+++ Droht ein Bürgerkrieg in den USA?+++Zweiter Lockdown schadet der Wirtschaft+++zweite Pandemiewelle stärker als erwartet+++Nach dem Lockdown kommt die Insolvenzwelle in 2021+++nach der Insolvenzwelle droht einen Bankenkrise+++Neue Terrorgefahren nicht nur in Frankreich+++Russland politisch unter Druck und die Moskauer Börse auch+++

Die USA stehen vor dem Scheideweg: am 3. November findet die Schicksalswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden stand. Die Wall Street wird bei einem Wahlsieg von dem Demokraten Biden verschnupft reagieren. Im Vorfeld der Wahlen gab es aber bereits erhebliche Kursverluste wegen der zweiten Pandemiewelle, die nun weltweit stärker ausfällt als zuvor erwartet wurde. Welche möglichen Konsequenzen der Wahlausgang in den USA und weitere Lock downs haben werden, wird auch in dem neuen EastStockTV-Video auf www.youtube.com, Folge 182 besprochen.

Die Moskauer Börse leidet zusätzlich unter einem schwachen Rubel und fallendem Ölpreis. Dennoch gibt es immer wieder neue Chancen in Osteuropa. Welche Chancen sich aber während und nach der Corona-Krise auch in Osteuropa ergeben, wird in dem nächsten Ostbörsen-Seminar am 3. Dezember in Frankfurt/M und im nächsten Börsenbrief EAT STOCK TRENDS (www.eaststock.de) besprochen.

Schicksalswahl in den USA - die Unterschiede könnten nicht größer sein!

Am 3. November 2020 wird entschieden, wer der neue US-Präsident sein wird. Nicht wenige nennen dies eine Schicksalswahl für die USA und die ganze Welt, denn beide Kandidaten verfolgen im In- und Ausland eine ganze andere Politik. Während Biden für mehr Klimawandel und auch die Obamacare steht, macht sich Trump mehr für die alte Energie stark und ist eher gegen zu viele nachhaltige und grüne“ Investitionen, die der Wirtschaft schaden.

Biden ein Wolf im Schafsspelz - Trump ein Schaf im Wolfspelz!


Auch außenpolitisch werden andere Akzente unter Biden gesetzt. Das transatlantische Bündnis könnte unter Biden gestärkt werden. Die Spannungen zu Russland könnten aber unter Biden größer werden. Mit China müssen beide Präsidenten weiter um die Weltherrschaft kämpfen, denn es geht mittelfristig um eine neue Weltordnung, wo China und Russland auch ein Wort mitreden wollen. Trump hat zwar die Probleme mit dem Iran, Nord-Korea, Venezuela und Russland alle nicht gelöst, aber immerhin auch keinen neuen Krieg angefacht. Dies könnte sich unter Biden ändern. Biden könnte ein Wolf im Schafsspelz sein, wenn es drauf ankommt; Trump aber eher ein Schaf im Wolfspelz! Die Spannungen zwischen den USA und Russland werden unter Biden zunehmen, was nicht ganz ungefährlich für den Weltfrieden ist.

Es drohen schon jetzt neuen Stellvertreterkriege und neue Spannungen

Die alten Stellvertreterkriege in Syrien und Libyen sind noch nicht gelöst, nun drohen neue Stellvertreterkriege unter einem neuen Präsidenten. Schon jetzt finden neue Stellvertreterkriege zwischen Aserbaidschan und Armenien statt. Wobei dies im Moment noch mehr ein Stellvertreterkrieg Russland gegen die Türkei werden könnte und erst im zweiten Anlauf Russland gegen USA, denn Aserbaidschan will eine Pipeline in die Türkei bauen, was Russland ein Dorn im Auge ist. Die Türkei unterstützt den Bau der Pipeline von Aserbaidschan in die Türkei. Die Türkei beansprucht anderseits den Besitz von möglichen Gasfeldern vor der Küste der Türkei, wobei Griechenland hier auch Besitzansprüche anmeldet. Es geht bei vielen Kriegen auch vorrangig um Rohstoffe, was bekannt ist.

Der „Kalte Krieg“ zwischen USA und Russland geht weiter - so oder so

 Die Nordische Pipeline von Russland nach Deutschland ist wesentlicher Bestandteil des „kalten Krieges“ zwischen Russland und den USA, der schon lange geführt wird. Unter Trump könnte es möglicherweise in den nächsten 4 Jahren einen Deal mit Russland bezüglich der Ost-Ukraine und der Krim geben, der in Helsinki schon geplant war. Unter den russophoben Biden ist das schier unmöglich. Hier würde dann nur militärisch beidseitig aufgerüstet mit fatalen Folgen für den Weltfrieden.

Zu hohe Verschuldung macht große Sorgen

Durch die sich nun zuspitzende Corona-Situation sind jetzt viele Länder mit dem Rücken zur Wand und hoch verschuldet, was sehr gefährlich ist. Nicht ist für die Weltgemeinschaft sinnvoller als einen Weltkrieg unter allen Umständen zu vermeiden. Es gehen aber zu wenige auf die Straße, die des Bedrohung im Moment wahrnehmen und sich gegen Politiker stellen, die einen Weltkrieg entfachen oder mitmachen würden. Die Geheimdienste spielen oft eine sehr unheilvolle beim Initiieren von Kriegen, was ein Tatsache ist und was schon beim Irak-Krieg der Fall war.

Der Konflikt mit Taiwan/China könnte eskalieren

In Taiwan droht nach den Drohungen von China auch ein Krieg USA gegen China, wenn China Taiwan militärisch angreifen bzw. in Besitz nehmen würde. Es geht dort auch die Vorherrschaft im pazifischen Raum, weswegen die USA von Japan so stark unterstützt wird. Was aber passiert demnächst mit Hongkong und Taiwan? In Taiwan gibt es übrigens nach wie vor die wenigsten Infizieren (558) und Corona-Toten (7) auf der ganzen Welt, was auch mit der rechtzeitigen Abschottung zu China anfangs zu tun hatte.

Die Spaltung des Landes wird bleiben - so oder so

Viele sagen, Trump hätte das Land gespalten. Da stimmt nicht. Das Land war auch schon lange vorher gespalten. Trump wurde auch deswegen damals knapp gewählt, weil viele Clinton als Präsidenten nicht haben wollten. Jetzt könnte Biden die Wahl nur deswegen gewinnen, weil jetzt sehr viele Trump nicht mehr als Präsidenten haben wollen. Es handelt sich dabei also mehr um die Wahl des kleineren Übels. Trump hat sich während seiner Präsidentschaft viele neue Feinde geschaffen wie Frauenrechtlerin, Menschen die gegen die Waffen-Lobby und Aufrüstung sind, Menschen, die den Klimawandel nicht leugnen, Menschen aus der „Black lives matter“ Bewegung, unzufriedene Migranten und Farbige, sowie Menschen, die gegen seine Corona-Politik sind.

Trump: Große wirtschaftliche Erfolge versus verheerende Gesundheitspolitik

Die USA habe immerhin fast 10 Millionen Infozierte und über 230.000 Corona-Tote, die wohl überwiegend nun gegen Trump stimmen werden. Trump hat auch viel im Weißen Haus und sein Berater gekündigt, die nun Stimmung gegen ihn machen. Diese Stimmen könnten nun den Ausschlag geben. Dabei brauchte Biden in diesem Jahr gar nicht viel machen außer auf die Fehler von Trump zu warten. Sicherlich hatte Trump große wirtschaftliche Erfolge und die Wall Street würde es begrüßen, wenn er weite der Präsident wär. Es ist aber die Frage, ob dies diesmal ausreicht.

Wer zahlt die Zeche zum Schluss in den USA?

Aber auch falls Biden die Wahl gewinnen sollte, wird die Spaltung des Landes bleiben. Zudem wird die USA am Ende des Jahres mit 140 Prozente des BSP verschuldet sein, so hoch wie noch nie, was eine Bürde für die Zukunft ist. Die Frage ist, wer hier die Zeche zum Schluss in den USA zahlen wird. Biden will die Unternehmenssteuern erhöhen, Trump aber nicht. Auch wird der Kampf um die Weltvorherrschaft mit China unter Biden nicht unbedingt besser oder angenehmer für die USA. Der Ton zu Russland wird unter Biden noch rauer werden und der Weltfrieden nicht unbedingt sicherer.

Gibt es einen Bürgerkrieg in den USA?

90 Millionen Wähler haben schon vor der Wahl die Stimme abgegeben, davon alleine 30 Millionen per Briefwahl - so viele wie noch nie. Bei einem knappen Wahlsieg von Biden könnte es sein, dass Trump die Wahl wegen Wahlmanipulation nicht akzeptieren wird und damit das Weiße Haus vorerst nicht räumen wird. Er wird sagen, dass es durch die Briefwahl zu Wahlmanipulationen gekommen sei. Dann stehen ihm schwerbewaffnete Anhänger zur Seite, die sogar einen Bürgerkrieg entfachen könnten. In einzelnen Großstädten wie New York und Washington verbarrikadieren sich schon an Vortag die Wählen, um sich gegen gewaltsame Auseinandersetzungen nach der Wahl zu schützen. Wenn Trump nicht die Wahl gewinnen sollte oder es knapp ausgehen sollte, könnte es sehr turbulent und unangenehm in den USA werden.

Trump hat schon angekündigt, dass es bei einem knappen Ausgang Wochen und Monate dauern könnte bis der Wahlsieg endgültig feststeht. Immerhin gelang es Trump noch vor der Wahl, der konservative Juristin Amy Coney Barret ins Oberste Gericht vom Senat wählen zu lassen, was ihm später nach der Wahl nützen könnte. Daher war Biden auch strikt gegen eine Benennung vor der Wahl. Hier hat sich Trump aber durchgesetzt.

Der Informationskrieg geht weiter - so oder so

Der Hass und die Abneigung zu Andersdenkende wird in den US immer größer, was Social Media-Portale wie Facebook und Twitter nur fördern, weil dort von Haßreden ungehindert zu Wort kommen. Schon jetzt gibt es in den USA einen Informationskrieg, der durch Fake news vergrößert wird. Trump hasst die Presse außer die Presse die für ihn schreibt. Aber auch die westliche Presse hat sich gegen ihn – oft zu einseitig - eingeschworen. Der Informationskrieg wird also weitergehen, wobei das Internet eine immer größere Rolle als Meinungsträger jetzt spielt.

Der IS-Terror kommt zurück nach Europa

Die Beispiele in Frankreich, aber auch in Deutschland zeigen deutlich, dass der IS-Terror wieder zurückkehren könnte. Macron ist möglicherweise bei seinen – im arabischen Raum vielfach falsch verstandenen – Äußerungen etwas zu weit gegangen und hat nun fast die gesamte arabische Welt gegen sich. Erdogan hat empfohlen, alle französischen Produkte fortan nicht mehr zu importieren oder zu kaufen. Dies kann aber auch zu neuen Terroranschlägen zur Weihnachtszeit führen. Bei einem größeren Terroranschlag in einer Großstadt würde die ohnehin schon jetzt vorhandene Unsicherheit an den Weltbörsen noch mehr gesteigert werden.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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