(shareribs.com) London 27.06.11 - Der Ölmarkt befindet sich weiterhin in einer interessanten Lage. Einerseits fürchtet der Markt, fürchten die Insider, dass es in Kürze zu einer Verknappung kommen werde und dass die Produzenten die Produktion hochfahren müssten. Dies hatte die Preise noch vor Kurzem auf ein Mehrjahreshoch getrieben. Hinzu kam, dass sich die OPEC nicht auf eine Anhebung der Ölförderquoten einigen konnte.

Nun hat die IEA mit ihrer jüngsten, in dieser Form bisher einzigartigen Aktion, die Preise mit sprichwörtlichen Tropfen Öl massiv unter Druck gesetzt. Am heutigen Montag wurde gemeldet, dass die IEA weitere Reserven freigeben könne, wenn dies notwendig würde.
Dass aber die Lagerbestände in den USA ohnehin sehr hoch sind, und von einer Knappheit des Rohstoffs vor dem Hintergrund einer schwächelnden US Wirtschaft und den Abkühlungsmaßnahmen in China keine Rede sein kann, wird weiterhin ignoriert.
Zwar gab es in Europa eine gewisse Marktenge, was der hohe Spread zwischen Brent- und WTI-Rohöl verdeutlicht, mit der Freigabe von 2 Mio. Barrel/Tag ist die Knappheit aber dahin, so dass das Überangebot die Preise auch weiterhin belasten dürfte.

Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank hält aufgrund dessen einen Rückgang des Brent-Preis auf unter 100 USD für nicht unwahrscheinlich.

Brent-Rohöl verliert zur Stunde 0,5 Prozent auf 105,10 USD/Barrel, WTI-Rohöl verliert 1,0 Prozent auf 90,24 USD/Barrel.