(shareribs.com) London 23.08.2019 - Brent- und WTI-Rohöl stehen weiterhin unter dem Eindruck der Unsicherheit über die Zukunft der globalen Geldpolitik, die Nachfrageschwäche und die anhaltend hohen Lagerbestände.

Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche wieder zurückgegangen, die Förderung blieb aber auf einem Hoch von 12,3 Mio. Barrel/Tag. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es bei den Produktbeständen in den kommenden Wochen zu einem weiteren Rückgang kommen könnte, bedingt durch geringere Lieferungen von Rohöl aus Kanada und Mexiko.

Kanadas Provinz Alberta hat in dieser Woche angekündigt, die Förderung weiter zu begrenzen, da die Kapazität der Ölpipelines nicht ausreicht, um die Erzeugnisse abzutransportieren. Die Kürzungen sollen bis zum Ende des kommenden Jahres in Kraft bleiben. Gleichzeitig wurden die Kürzungen seit dem ursprünglichen Inkrafttreten deutlich reduziert, von 325.000 bps auf nur mehr 100.000 bpd im Oktober.

Die Marktteilnehmer hoffen derweil auf neue Informationen zur Geldpolitik in den USA. Die Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank zeigten, dass man dort vorerst keine weiteren Zinssenkungen plant. Am Freitag wird Fed-Chef Jerome Powell eine Rede in Jackson Hole, Wyoming halten, um über die Sicht des Federal Reserve Board zu referieren. Die jüngste Eintrübung wichtiger Konjunkturindikatoren könnte dazu beitragen, dass das Fed seine Haltung überdenkt.

Ein anderer Weg zur Stützung der Ölpreise sind die Förderkürzungen der OPEC, die im nächsten Jahr noch verlängert werden dürften. Ohnehin wird der Ausstoß zweier OPEC-Mitglieder, Iran und Venezuela, durch Sanktionen beeinträchtigt. Dennoch dürften weitere Kürzungen erforderlich sein, da die kommende Nachfrage nach OPEC-Rohöl weit unter der Förderung liegen dürfte.

Das Fass Brent-Rohöl notiert 0,1 Prozent fester bei 59,99 USD, WTI-Rohöl notiert bei 55,37 USD/Barrel.