(shareribs.com) New York 08.10.12 - Die Ölpreise bewegen sich zum Wochenauftakt erneut auseinander, der Spread zwischen WTI-Rohöl und Brent-Rohöl hat dabei ein neues Rekordhoch erreicht. Während in den USA die Ölproduktion steigt, wird Brent-Rohöl getrieben von Angebotssorgen.

Unter dem Eindruck eines festeren US-Dollars haben die Ölpreise im Tagesverlauf schwächer notiert. Am Abend gibt der US-Dollar leicht ab, was den Preis für Brent-Rohöl ins Plus treibt. Dabei weitet sich der Aufschlag für Brent-Rohöl gegenüber WTI-Rohöl auf ein Rekordhoch aus.

Nachfrage und Angebot in den USA sorgen derzeit für Rücksetzer beim Preis für WTI-Rohöl. Die Produktion jenseits des Atlantik ist auf den höchsten Stand seit fünfzehn Jahren gestiegen, gleichzeitig liegt die Nachfrage beharrlich unter jener des Vorjahres. Gleichzeitig steigt der Preis für Brent-Rohöl, das EU-Embargo, welches iranischem Öl den Zugang zu europäischen Märkten verwehrt, hat das Angebot verengt. Gleichzeitig halten die Spannung zwischen Syrien und der Türkei an, Ankara hat am Wochenende erneut militärisch auf den Einschlag von Granaten auf den eigenen Boden reagiert.

Die Konjunktur in der Euro-Zone bleibt weiterhin schwach. Lediglich Deutschland meldete heute einen Anstieg der Importe im August um 2,4 Prozent gegenüber Juli, die Importe wuchsen um 0,3 Prozent. Die Industrieproduktion in Deutschland sank im August um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, nach einem Zuwachs von 1,2 Prozent im Juli. Verglichen mit dem Vorjahresmonat wurde aber ein Plus von 0,8 Prozent verzeichnet. Der Sentix Index für die Zuversicht der Investoren verbesserte sich im Oktober leicht auf minus 22,2 Punkte, nach minus 23,2 Punkte im September.

Die Weltbank hat heute die Wachstumsprognose für die Wirtschaft im Asien-Pazifik-Raum nach unten korrigiert. Vor allem China ist dabei ein großes Fragezeichen, denn die Wirtschaft hat bisher nicht so angezogen, wie es saisonal und nach den jüngsten Stützungsmaßnahmen zu erwarten wäre.

Die Investoren haben derweil in der vergangenen Woche ihre Longpositionen für WTI-Rohöl deutlich reduziert. Der Börsenbetreiber IntercontinentalExchange teilte derweil mit, dass die Wetten auf steigende Preise bei Brent-Rohöl in der Woche bis zum 2. Oktober um 5,9 Prozent auf 113.549 Kontrakte ausgeweitet haben.

Brent-Rohöl verbessert sich aktuell um 0,2 Prozent auf 112,00 USD/Barrel, WTI-Rohöl korrigiert um 0,3 Prozent auf 89,64 USD/Barrel.