(shareribs.com) London 22.06.16 - Die Ölpreise zeigten sich im gestrigen Handelsverkauf überwiegend leichter. Im späten Handel konnte dann WTI-Rohöl wieder zulegen, nachdem in den USA ein starker Rückgang der Rohölbestände gemeldet wurde.

Die Ölpreise lagen am Dienstag deutlich unter Druck, nachdem die Investoren einen Teil ihrer Vortagesgewinne mitnahmen. Wie erwartet hat die Volatilität bei Rohöl weiter zugenommen, bedingt durch die Unsicherheit um einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Am Donnerstag wird dort dazu ein Referendum stattfinden. Die Abstimmung hat das Potential, die globale Wirtschaft massiv zu belasten.

In einer Anhörung vor dem Bankenausschuss teilte die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, mit, dass ein Brexit auch für die US-Wirtschaft bedeutende Konsequenzen haben werde. Die Umfragen dazu zeigen eine Mehrheit für einen Verbleib in der EU, allerdings wird diesen Ergebnissen derzeit kaum geglaubt.

Die Angebotslage bei Rohöl könnte sich derweil längerfristig verschlechtern. Die Ausfälle in Venezuela und Nigeria wurden bislang nur als temporäre Störungen betrachtet. Allerdings zeichnet sich in beiden Ländern derzeit keine Lösung ab. In Nigeria wurde ein Waffenstillstand zwischen der Regierung den Rebellen vereinbart, diese Vereinbarung wurde von den Rebellen aber umgehend dementiert.

Derweil meldete das American Petroleum Institute, dass die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche um 5,22 Mio. Barrel gesunken seien. Analysten teilten jedoch mit, dass dieser Rückgang zu stark sei. Die offiziellen Lagerdaten wird das US-Energieministerium am Mittwoch vorlegen.

Brent-Rohöl notierte zuletzt bei 50,62 USD/Barrel, WTI-Rohöl kletterte um 0,9 Prozent auf 50,29 USD.