(shareribs.com) London 01.04.2022 - Die Ölpreise zeigen sich am Freitag leichter, nachdem die US-Regierung die Freigabe von 180 Mio. Barrel Rohöl aus den strategischen Reserven angekündigt hatte. Die OPEC+ Staaten halten an ihrer bisherigen Politik fest.

Die US-Regierung hat am Donnerstag die Freigabe von 180 Mio. Barrel Rohöl aus den strategischen Ölreserven verkündet. Die Freigabe soll im Verlauf der nächsten sechs Monate erfolgen und die Preise drücken, angefangen im Mai.

Damit reagiert das Weiße Haus einerseits auf die Zurückhaltung der OPEC+ Staaten, die Förderung schneller zu steigern. Am Donnerstag haben die Förderländer beschlossen, die Förderung auch im Mai nur graduell – um 432.000 Barrel/Tag – zu steigern.

Andererseits stellt sich US-Präsident Biden damit auch gegen die Ölproduzenten im Land. Diese halten sich auch weiterhin stark zurück mit der Erhöhung der Förderung. In der vergangenen Woche stiegt die Produktion im Land erstmals seit Februar wieder an – auf zuletzt 11,7 Mio. Barrel/Tag.

IEA kommt zu Notsitzung zusammen

Die Internationale Energieagentur wird am heutigen Freitag zu einer Notsitzung zusammenkommen. Auch hierbei soll es um strategische Reserven geben. Angesichts der großen Freigabe der USA dürften Maßnahmen der anderen Importnationen kaum eine ähnlich beeindruckende Wirkung haben.

Bei der ANZ wird darauf hingewiesen, dass die Maßnahmen der US-Regierung auch dazu beitragen könnten, dass Produzenten die Steigerung der Produktion verzögern.

Nachfrageschwäche erwartet

Während die Ölpreise zuletzt angebotsgetrieben waren, bremsen die Erwartungen einer schwächeren Nachfrage in China. Dort setzt die Regierung ihre Lockdown-Politik fort. In Shanghai wurde ein Lockdown im Osten der Stadt verlängern, im Westen hat nun ebenfalls ein Lockdown begonnen.

Brent-Rohöl verliert 1,1 Prozent auf 103,61 USD/Barrel, WTI-Rohöl gibt 1,4 Prozent auf 98,91 USD/Barrel ab.