04.11.13  Kolumne  Öl 

Wie weit geht der geheime Cyberwar?

(Andreas Männicke+++Putins gelungener Schachzug+++DAX und Dow Jones auf Allzeit-Hoch+++Ostbörsen kommen+++NSA-Skandal bisher ohne Wirkung+++Google reagiert empört auf NSA-Attacken+++

von Andreas Männicke (EAST STOCK TRENDS, www.eaststock.de

Wird es demnächst vor einem deutschen Untersuchungsausschuss heißen: „Mein Name ist Snowden, Edward Snowden!“ Wenn ja, wird das jeden James Bond in den Schatten stellen und so einiges mehr auslösen als uns bisher bewusst ist. Der amerikanische Geheimnisträger Edward Snowden hat in den letzten Wochen so einiges an Tageslicht gebracht, was zuvor nicht denkbar schien, was die Amerikaner aber für normal halten, nämlich auch befreundete (?) westliche Partner bis ins kleinste Detail auszuspionieren und dies angeblich nur unter dem Vorwand der Terrorabwehr.

Möglicherweise will der  Whistleblower Snowden demnächst Asyl in Deutschland oder in Frankreich beantragen, was ein echter Hammer wäre und eine schwere diplomatische Belastung zu den USA führen könnte. Nicht nur Hans-Christian Ströbele von den Grünen, der durch seine Reise nach Moskau zu Snowden den Stein ins Rollen gebracht hat,   wäre dafür, wenn Snowden vor einem deutschen Untersuchungsausschuss aussagt. Es müsse nach Ströbele endlich die devote Haltung vor den USA abgelegt und Tacheles geredet werden. Tacheles reden ist aber nicht ganz ungefährlich in diesem Zusammenhang, da es einen Haftbefehlt  gegen Snowden seitens der USA wegen Geheimnisverrat  gibt. Snowden ist aber der Ansicht, dass die USA gegen Gesetze und gegen das Völkerrecht verstoßen habe, was nun auch vor einem Untersuchungsausschuss festzustellen wäre.

Nicht nur Angela Merkel, sondern Hunderte von europäischen Politikern wurden angeblich ausspioniert. Der NSA-Chef Keith Alexander geriet damit international unter Beschuss. Er wird sich offenbar ebenso wie sein Stellvertreter im Frühjahr 2014 zurückziehen. Die Geheimdienste gerieten offensichtlich außer Kontrolle, aber nicht nur in den USA, sondern auch in England und einigen anderen Ländern. Die Geheimdienste führen aber schon lange ein unkontrolliertes Eigenleben angeblich zum Wohl der eigenen Nation, was geändert werden muss, nicht nur in den USA.

Was den Geheimdiensten am meisten selbst zu schaffen macht, sind die Hackerangriffe von anderen Ländern, womit in der Tat auch Terrorgefahren einhergehen. So werden von der NSA auch Hackerangriffe aus dem Iran, Nord-Korea und China abgewehrt. Auch russische Hacker sind global im Netz unterwegs und können großen Schaden anrichten, auch in der Industrie. Nach dem Innenminister Hans-Peter Friedrich beläuft sich der Schaden der Industriespionage in Deutschland alleine auf 50 Mrd €. Sehr gut ausgebildet sind aber auch die Hacker von Al Kaida, die auch in geheimen Räumen tätig sind. Einer spioniert dabei den anderen aus oder greift ihn mit Malware oder Spyware an oder versucht diese Attacken abzuwehren.

Geheimdienste haben somit auch eine nutzbringende Funktion, aber sie sollten zumindest gegenüber dem Parlament auch transparent und kontrollierbar sein. Nur ist dies schwer zu bewerkstelligen, wenn Aktionen als „geheim“ tituliert werden oder wenn Sie von Botschaften ausgeführt werden, wobei die Mitarbeiter Immunitätsstatus haben. Womöglich werden demnächst aber einige Diplomaten ausgewiesen, wenn Sie als Spione enttarnt wurden. Geheimdienste können aber auch Kriege provozieren. Die Geheimdienste sind heute überall technisch  gut ausgebildet. Auch im Iran, aber auch in Israel. Wo eigentlich nicht? Die jungen Akademiker kämpfen hier gegenseitig im globalen Krieg um Informationen. Der Cyberwar ist schon lange im Gange und macht auch so einiges möglich, was früher unmöglich erschien. Es gibt also auch Kehrseite bei der elektronischen Revolution „Internet“.  Klar ist nun (schon lange): big brother is watching you, aber wer ist noch im Bunde? Und wie weit geht der Cyberwar und wo endet er?

Dass die NSA auch Google und Facebook ausspioniert hat, könnte nun ein Eigentor werden. Google plant angeblich  nun als „Racheakt“ die beleibtesten Pornoseiten von Obama, die Passwörter vom NSA-Chef Keith Alexander  und die sexuellen Vorlieben einiger NSA-Mitarbeiter zu veröffentlichen. Damit gibt es keine Privatsphäre mehr und Tabus werden gebrochen. Der aufgebrachte Google-Chef Eric Schmidt gibt sich jedenfalls kämpferisch.  Aber wozu wird das alles führen, den auch dies wäre ein Form des Cyberwars von Unternehmen zu Regierungen. Google ist selbst schon eine kleine Weltmacht und fühlt sich nun durch die NSA hintergangen und betrogen. Auch Google ist der Auffassung, dass man Freunde nicht ausspionieren dürfe. Aber was macht Google selbst mit seien umfassenden Daten. „Big data“ wird auch ein globales Thema werden.


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Quelle: Andreas Männicke, Autor: (am)

 

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