(shareribs.com) Toronto 01.04.2020 - Der Cannabisproduzent CannTrust steht seit gestern unter Gläubigerschutz. Die Aktie soll von der NYSE fliegen. Derweil gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit des kürzlich gemeldeten Nachfragebooms bei Cannabis.

CannTrust hat am Dienstag mitgeteilt, dass ein kanadisches Gericht dem Unternehmen eine Order zugestellt hat, laut dem das Unternehmen nun unter Gläubigerschutz stehe. Das vom Gericht dafür genutzte Gesetz soll es Unternehmen eigentlich ermöglichen, eine Insolvenz zu vermeiden.

Derweil berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die NYSE den Handel mit Papieren von CannTrust gestoppt hat und nun das Delisting der Aktie vorbereite. Auch in Toronto soll die Aktie vom Parkett verschwinden.

CannTrust hat dazu eine Mitteilung veröffentlicht, dass man ohne die Cannabislizenzen seit Juni 2019 kaum nennenswerte Umsätze erzielt habe. Der Ausbruch des neuen Coronavirus habe die ohnehin schwierigen Umstände zusätzlich verschärft. So würde die Vergabe neuer Lizenzen verzögert, weiterhin würden neue Finanzierungsmöglichkeiten oder ein strategischer Partner wegefallen.

BMO Capital zweifelt an Nachfrageboom

Kürzlich wurde über einen Nachfrageboom im Zuge des Coronavirus-Ausbruchs berichtet. Demnach hätten die Maßnahmen zur Bremsung der Ausbreitung des Virus dazu geführt, dass die Konsumenten mehr zuhause seinen und mehr Zeit zum Konsum von Cannabis hätten.

Wie Tamy Chen von BMO Capital Markets mitteilte, hätten Bestandsdaten aus Ontario gezeigt, dass die Bestände nach einem kurzfristigen starken Rückgang wieder angestiegen seien.

Der Analyst sagte, dass die Entwicklung der Bestände zeige eine Aufstockung durch die Konsumenten und nicht eine höhere Nachfrage.