(shareribs.com) Washington 21.02.2022 - Die Finanzinvestoren in den USA haben zuletzt ihre Netto-Longs auf Silber und Gold deutlich ausgeweitet. Auch die Kupfer-Longs stiegen deutlich. Bei Rohöl war derweil ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 15. Februar, um 4,2 Prozent auf 1.139.980 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war unter anderem bei Gold Silber und Kupfer ein deutliches Plus der Netto-Longpositionen zu verzeichnen.

Der Goldpreis hat sich in de vergangenen Wochen weit über der Marke von 1.800 USD halten können. Die hohe Inflation und die Zurückhaltung der Notenbanken haben das gelbe Metall auf hohem Niveau halten können. Zuletzt verschärfte die Krise in Osteuropa den Bedarf der Investoren an sicheren Häfen. Dort droht ein Einmarsch Russlands in die Ukraine. Ein solcher Schritt ist in den vergangenen Tagen nochmals wahrscheinlicher geworden. Als wohl letzte Hoffnung, die Invasion abzuwenden, gilt ein Treffen zwischen USA und Russland. Der Kreml ließ soeben mitteilen, dass es dafür aber keinen konkreten Termin gebe.

Die Netto-Longpositionen auf Gold stiegen um 48,0 Prozent auf 125.646 Kontrakte. Die Netto-Longs auf Silber wurden um 74,0 Prozent auf 17.645 Kontrakte gesteigert. Bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um 18,4 Prozent auf 6.062 Kontrakte zu verzeichnen, gegenüber Palladium sind die Investoren derzeit neutral.

Obgleich die Lage in Osteuropa auch erhebliche Risiken für die europäische Energieversorgung birgt, wurden die Netto-Longs auf US-Rohöl zuletzt leicht reduziert. Hier ging es um 1,6 Prozent auf 291.381 Kontrakte nach unten. Die Marktteilnehmer gehen derzeit davon aus, dass es eine Einigung in den Atomgesprächen mit dem Iran geben könnte. Sollte dies gelingen, könnte das Land zügig zurück an den globalen Ölmarkt kommen. Rund eine Million Barrel pro Tag mehr wären dann verfügbar. Die OPEC hat jedoch bereits angekündigt, dass man bestrebt ist, den Iran an den - immer noch existierenden - Förderkürzungen zu beteiligen. In den USA stagniert zuletzt die Förderung von Rohöl. Unklar ist, wie sich dort die Angebotslage entwickelt. Große Produzenten haben eine Ausweitung der Produktion angekündigt, andere wollen eine neue Ölschwemme um jeden Preis verhindern.

Derweil gibt es eine anhaltende Knappheit von Kupfer am Markt. Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs zuletzt um 48,6 Prozent auf 36.868 Kontrakte ausgeweitet, obgleich der Preis für das rote Metall bereits um 10.000 USD je Tonne liegt. Angesichts des Umbaus der globalen Energieinfrastruktur dürfte die Nachfrage in den kommenden Jahren weiter steigen. Die steigenden Energiekosten sorgen dafür, dass die Produktionskosten für Rohstoffe wie Kupfer steigern, weshalb zu geringe Preise für das rote Metall unmittelbare Auswirkungen auf die Verfügbarkeit haben dürfte.

Bei den Agrarrohstoffen zeigte sich erneut ein uneinheitliches Bild. Die Netto-Shorts auf Weizen stiegen um 17,3 Prozent auf 34.658 Kontrakte. Bei Mais war ein Rückgang der Netto-Longs um 3,5 Prozent auf 325.514 Kontrakte zu verzeichnen. Die Netto-Longs auf die Sojabohnen stiegen um 5,5 Prozent auf 175.372 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC