(shareribs.com) London 27.01.12 – Die globalen Düngemittelproduzenten erlebten im vergangenen Jahr eine Renaissance, die Nachfrage nach den Produkten kletterte rasant, wie auch die Volkswirtschaften der wichtigsten Abnehmerländer, allen voran Indien, welches seinen Düngerbedarf nahezu vollständig durch Importe decken muss.

Der Düngerhersteller PotashCorp teilte nun mit, dass das schwache vierte Quartal 2011 seine Fortsetzung im ersten Quartal 2012 finden werde, allerdings sei dann mit einem deutlich Anstieg im Jahresverlauf zu rechnen. Das Unternehmen plant 2012 mit einem Absatz von 9,2 bis 10,0 Mio. Tonnen zu beenden, im vergangenen Jahr waren es 9,0 Mio. Tonnen, ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei erwirtschaftete PotashCorp einen Gewinn von 3,1 Mrd. USD, der zweithöchste bisher erreichte Gewinn. Im vierten Quartal allein stieg der Gewinn um 34 Prozent auf 683 Mio. USD, was unter den Erwartungen der Analysten lag.

PotashCorp meldete aber auch, dass im laufenden Jahr die Produktion von Düngemitteln weiter gesenkt werden müsse, um einen Preissturz an den Märkten zu vermeiden. Die Produktion dürfte nach den Senkungen bei 10,7 Mio. Tonnen liegen, was trotz der bereits erfolgen Reduktion von 1,2 Mio. Tonnen weiterhin eine deutliche Überkapazität darstellen würde.

Der russische Wettbewerber Uralkali plant derzeit ebenfalls, seine Produktion zu reduzieren, um einen angebotsbedingten Preissturz zu verhindern. Der Finanzchef von Uralkali sagte, dass die Preise wichtiger wären, als das abgesetzte Volumen. Uralkali will seine Produktion im laufenden Jahr um acht Prozent auf 10,5 bis 10,8 Mio. Tonnen reduzieren.

Damit soll die Erholung der Düngemittelpreise, die sich seit dem Jahr 2010 um 45 Prozent erholt haben, bewahrt werden. Bisher haben die Produzenten sich bei der Planung wenig koordiniert. Bei einem Zusammenspiel von russischen und kanadischen Herstellern könnte ein Preissturz verhindert werden.

Die Aktien von Uralkali verlieren heute am russischen RTS Index knapp sieben Prozent. PotashCorp schlossen gestern in New York 1,3 Prozent fester bei 45,8 Prozent.