(shareribs.com) New York 06.05.13 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben die deutlich zurückgekommenen Preisniveaus bei vielen Rohstoffen genutzt, um neue Longpositionen aufzubauen. Besonders profitierten zuletzt Mais Ö und Gold Auch bei Weizen deutet sich ein Wechsel an.

Nachdem die Stimmung vieler Investoren Rohstoffen gegenüber in den vergangenen Wochen stark gelitten hat – was angesichts der Kurskapriolen verständlich ist – scheint nun ein Wandel vollzogen zu werden. Die spekulativen Finanzinvestoren haben sich die zuletzt deutlich bullischer positioniert und dies ist erfolgt, noch bevor die US-Notenbank und die EZB ihre Lockerungspolitik ausgeweitet haben. Laut Bloomberg.com stieg die Zahl der Netto-Longpositionen in der Woche bis zum 30. April um 28 Prozent auf 550.182 Kontrakte, der stärkste Anstieg seit sieben Wochen.

Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf Gold um 19 Prozent auf 54.762 Kontrakte ausgeweitet, die Zahl der Netto-Longs bei Silber stieg um neun Prozent auf 6.190 Kontrakte. Bei Platin und Palladium stieg die Zahl der Netto-Longs um sechszehn bzw. zwei Prozent. Die Kurskorrekturen bei den Edelmetallen haben ein interessantes Einstiegsniveau für Gold geschaffen. Gerade bei Gold und Silber hat die Korrektur die physische Nachfrage massiv ansteigen lassen. Bei Platin und Palladium hingegen ist der Markt tendenziell defizitär, was ebenfalls positiv auf die Kurse wirkt. Die Stimmung der Händler ist hingegen eher schlecht. Viele erwarten, dass Gold ob des Rebounds bereits wieder zu teuer ist. Angesichts der Tatsache, dass Inflationstendenzen weiterhin nicht auszumachen sind, wird auch kein Inflationsschutz benötigt. Die lockere Geldpolitik konnte die Preise derweil zuletzt kaum noch beeinflussen.

Bei WTI-Rohöl war ebenfalls ein Anstieg der Netto-Longs zu verzeichnen. Die Investoren erwarten eine steigende Nachfrage, was angesichts der enorm hohen Lagerbestände in den USA auch der einzige Grund ist, warum man derzeit Long auf Öl ist. Bei Kupfer ist die Zahl der Netto-Shorts zuletzt wieder gestiegen, die Preise für das rote Metall sind ob der schwachen Konjunkturdaten aus China in die Knie gegangen. Mit der Erneuerung der Zusicherung billigen Geldes jedoch sind die Preise für Kupfer zuletzt stark gestiegen, was auf Short-Covering zurückgeführt werden kann. Die Netto-Longs bei WTI-Rohöl stiegen um sechs Prozent auf 193.962 Kontrakte, bei Kupfer war ein Anstieg der Netto-Shorts um 50 Prozent auf 23.368 Kontrakte zu verzeichnen.

Die Agrarfutures stehen gegenwärtig unter dem Eindruck des schlechten Wetters in den USA. Bei Weizen und Mais könnte geringe Temperaturen, zu hohe Trockenheit bzw. Feuchtigkeit zu geringen Erträgen führen. Der Fortschritt der Ernte ist derzeit sehr langsam, bei Weizen wird damit gerechnet, dass die Ernte in Kansas um 18 Prozent geringer ausfällt als im vergangenen Jahr. Bei Mais stieg die Zahl der Nettolongs um nahezu das Vierfache auf 45.497 Kontrakte, bei Weizen sind die Netto-Shorts um 72 Prozent auf 5.779 Kontrakte gesunken und bei den Sojabohnen stieg die Zahl der Netto-Longs um 24 Prozent auf 91.310 Kontrakte.

Die Soft Commodities hingegen registrierten wieder einen Zuwachs an Skepsis. Bei Zucker war ein Anstieg der Netto-Shorts um 10 Prozent auf 45.558 Kontrakte zu verzeichnen, die Netto-Shorts bei Kaffee stiegen um 18 Prozent auf 19.654 Kontrakte, während die Netto-Longs bei Baumwolle um drei Prozent auf 48.594 Kontrakte zurückgingen.


Quelle: shareribs.com / CFTC