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Tesla verliert ein Viertel an Wert

(shareribs.com) New York 29.03.18 - Die Aktie von Tesla lag in den vergangenen Wochen unter Druck. Auf Sicht der letzten vier Wochen hat das Unternehmen rund ein Viertel an Wert verloren. Die Probleme, die Investoren bei Tesla sehen, sind vielfältig und dürften nicht zügig zu lösen sein.

Allein am Mittwoch sackten die Papiere von Tesla um 7,7 Prozent nach unten und schlossen auf dem geringsten Niveau seit mehr als einem Jahr. Dabei wurde Tesla durchaus im Rahmen des Ausverkaufs im Technologiesektor nach unten gezogen. Aber auch ganz spezifische Faktoren belasten den Aktienkurs.

Zu hohe Automatisierung?

Teslas Model 3 gehört zu den wenigen Fahrzeugen, die von einer breiten Masse von Menschen erwartet wird. Käufer, Investoren, Analysten und auch Wettbewerber sind interessiert am Model 3, das bislang lediglich in homöopathischen Dosen und nicht zum angegebenen Einstiegspreis erhältlich ist. Während es aus Sicht Teslas sinnvoll ist, besser ausgestattete Modelle zuerst zu produzieren, besteht das Risiko, das Kunden abwandern und der Wettbewerb ähnlich gute Angebote macht.

Nachdem die ersten Model 3 ausgeliefert wurden und Tester diese in die Finger bekamen, wurde das Fahrzeug und vor allem die Verarbeitungsqualität teils massiv kritisiert. Die Kunden, die sich unter anderem über You Tube zum Model 3 äußerten, zeigten sich hingegen überwiegend zufrieden.

Ein Grund für die Kritik der Profis war unter anderem die Art und Weise, wie einige Fahrzeugteile befestigt wurden. Man ging davon aus, dass diese nachträglich durch Arbeiter von Tesla angeklebt wurden.

Offenbar versucht Tesla die Produktionsqualität zu steigern und die Kosten zu senken. Oftmals kann dies mit der Automatisierung der Produktion erreicht werden. Einer Analyse der Bernstein Analysten Toni Sacconaghi und Max Warburton zufolge, soll Tesla hier aber über das Ziel hinaus geschossen sein.

In dem Bericht, den Business Insider aufgegriffen hat, schreiben die Analysten, dass Tesla die Endmontage des Model 3 offenbar über-automatisiert habe. Während eine hohe Automatisierung im Automobilbau üblich und ausgereift ist, wird in der Endmontage häufig mit Personal gearbeitet, da komplexe Baugruppen im Fahrzeug platziert werden müssen.

Die Analysten von Bernstein weisen darauf hin, dass Studien auf eine statistisch negative Korrelation zwischen hoher Automatisierung und der Produktqualität schließen lassen. Zudem sei ein hoher Automatisierungsgrad potentiell mit höheren Kosten verbunden. Dem Bericht zufolge würde Tesla bei den Nettoarbeitskosten vielleicht 50 USD je Produktionseinheit einsparen können, die Investitionskosten für die Automatisierung würden aber 4.000 USD über jenen einer normalen Produktionsstätte liegen.

Trotz, oder vielleicht auch wegen, der hohen Automatisierung ist Tesla auch noch nicht in der Lage, sein Model 3 in der gewünschten Menge zu produzieren. Dies hat in der Vergangenheit eher weniger gestört, je länger ein kräftiger Anstieg des Ausstoßes aber auf sich warten lässt, desto unruhiger dürften auch die Investoren werden. Denn es ist damit zu rechnen, dass sich auch Kunden bei zu langer Wartezeit abwenden könnten.

Morgan Stanley warnt vor steigenden Finanzierungskosten  

Analysten sind seit längerem skeptisch hinsichtlich der Performance von Tesla. Die Bewertung sei zu hoch, die Produktion zu langsam etc. Morgan Stanley haben in dieser Woche einen Bericht veröffentlicht, laut dem Tesla die Produktionsrate des Model 3 verbessern müsse, wenn man das dringend benötigte Kapital zu annehmbaren Kosten einwerben wolle.

Morgan Stanley Analyst Adam Jonas schrieb am Mittwoch, dass die Produktionsrate über die Höhe der Finanzierungskosten entscheiden wird. Jonas sieht den fairen Wert von Tesla gegenwärtig bei 379 USD, was vor dem Hintergrund der jüngsten Korrektur ein deutliches Aufwärtspotential darstellt. Die Aktie sei deshalb gegenwärtig attraktiv und weitere Verluste würden zum Einstieg einladen. Die Aktie sei gegenwärtig „moderat unterbewertet mit sehr hohen Risiken“.

Die Produktionsdaten für das erste Quartal dürfte Tesla in den kommenden Wochen veröffentlichen. Dann wird mehr Klarheit darüber herrschen, wie weit fortgeschritten das Unternehmen beim Anstieg der Produktion ist. Bis Ende März hatte CEO Elon Musk ein Ziel von 2.500 Einheiten je Woche ausgegeben. Sollte das Ziel auch nur annähernd erreicht werden, könnte dies auch die Einschätzung der Investoren verbessern.

Der Finanzdatendienstleister Bloomberg ist hier aber nicht ganz so optimistisch. Der „Tesla Model 3 Tracker“, den Bloomberg auf Basis eigener Schätzungen und Informationen betreibt, sieht gegenwärtig eine Produktionsrate von 1.058 Einheiten je Woche. Allein die Tatsache, dass es ein solches Tool gibt, unterstreicht die Bedeutung des Model 3, nicht nur für den Kunden, sondern auch für die Zukunft des elektrifizierten Individualverkehrs.

Tesla schlossen gestern mit einem Minus von 7,7 Prozent bei 257,78 USD.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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