(shareribs.com) Moskau 24.11.11 - Wie die russsische Tageszeitung Kommersant heute berichtet, könnte der jüngst unterzeichnete Gasliefervertrag zwischen Turkmenien und China die Position Russlands als wichtigster Gasexporteur gefährden.

Am Mittwoch hatten Vertreter Chinas und Turkmeniens vereinbart, die bestehende Gaslieferverträge massiv auszuweiten. Im laufenden Jahr haben sich die Exporte in die Volksrepublik auf 17 Mrd. m³ summiert, die soll im nächsten Jahr auf 40 Mrd. m³ gesteigert werden um dann 2014 bis 2015 jährlich 65 Mrd. m³ Gas Richtung Osten zu liefern. Grund für das Aufstreben Turkmeniens ist dabei das Gasfeld Iolotan, das mit geschätzten 13 bis 21 Bio. m³ Gas das zweitgrößte zusammenhängende Vorkommen der Welt sein soll.

Russland dürfte der Schritt derweil wenig erfreuen. Das Land befindet sich in Verhandlungen mit China und will die Lieferverträge festzurren. Dabei könnten für China genau die gleichen 400 USD je 1.000 m³ fällig werden, wie in europäische Kunden zahlen. Dies ist ein Umstand den die chinesischen Kunden auf keinen Fall akzeptieren werden. Wie die Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, sollen die Preise für turkmenisches Gas bei 250 USD liegen.

Die Chinesen sind dabei bereit, die günstigen Konditionen mit Investitionen in die erforderliche Infrastruktur zu versüßen. China hat bereits 4 Mrd. USD in das Iolotan-Feld investiert. Nun ist geplant, die bestehende Turkmenistan-China-Pipeline, die über Usbekistan und Kasachstan führt, ausbauen.

Kommersant berichtet weiterhin unter Berufung auf einen chinesischen Diplomaten, dass sich China gegen einen geplanten Bau einer transkaspischen Pipeline, die turkmenisches Gas in die EU liefern könnte, wehren würde. Der Diplomat sagte, dass man Turkmenistan so viel Gas abnehme um Lieferung nach Europa zu vermeiden. Dies nämlich könne dazu führen, dass Turkmenien die Preise für China auf Westniveau anhebt.